Beckenbauer gegen WM-Vorzugstickets für Abgeordnete
Hamburg (AFP) - Franz Beckenbauer hat den Plan des Bundestags-Sportausschusses abgelehnt, den Parlamentariern Vorzugstickets für die Fußballweltmeisterschaft 2006 zu gewähren. Der Chef des WM-Organisationskomitees sagte der "Bild"-Zeitung, es gebe seitens des Komitees "keinerlei Absprache mit dem Sportausschuss, weder für Frei- noch für Kaufkarten". Ohnehin sei es unmöglich, alle Begehrlichkeiten zufriedenzustellen.
Am Freitag war ein Schreiben des Sportausschusses an die Abgeordneten bekannt geworden, wonach das Organisationskomitee jedem Parlamentarier die Gelegenheit einräume, zwei Karten für Vorrundenspiele zu kaufen. Das Komitee bestritt allerdings, dass es reservierte Kartenkontingente für Bundestagsabgeordnete gebe.
Politiker aus Regierung und Opposition äußerten sich gegenüber der "Bild"-Zeitung empört über das Vorhaben des Ausschusses. Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Hans-Joachim Hacker sagte, die Fraktion distanziere sich von jeder Sonderregelung für Abgeordnete beim Kauf von WM-Karten. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Wilhelm Schmidt, forderte seine Fraktionskollegen auf, "von diesem Angebot des Sportausschusses keinen Gebrauch zu machen". Der Unions-Sportpolitiker Jürgen Klimke äußerte Verständnis für den Ärger der Fans; der FDP-Abgeordnete Dirk Niebel forderte, alle Fußballfans sollten die gleichen Chancen haben, an WM-Karten zu kommen.