Quelle: Eishockey NEWS vom 21. Dezember 2004
[size=17px]Unruhe im Panther-Käfig: Nürnbergs Interesse an Laporte jetzt offiziell[/size]
Trainer schweigt - Mit Labbe, Brown und Pudlick neue Verletzte
AUGSBURG. Am 31. Dezember 2003 meldete die Rheinische Post in Düsseldorf: „Dandenault kommt". Was diese Uralt-Meldung mit den Panthern von heute zu tun hat? Ganz einfach: Vor einem Jahr war Augsburg als Sechster mit 59 Punkten ganz War auf Play-off-Kurs, bis zu jenem Tag, als die DEG die Verpflichtung des Verteidigers veröffentlichte. Von da an holten die Panther aus den 18 verbliebenen Spielen nur noch 19 Zähler, verloren zehn- und gewannen nur noch fünfmal. Erst später merkten die Verantwortlichen, dass der Bruch in der Saison zeitlich genau mit der Personalie Dandenault zusammenfiel. Seit der vergangenen Woche nun wird Benoit Laporte als Nachfolger von Greg Poss in Nürnberg gehandelt.
Eric Dandenault war nicht wirklich ein Leistungsträger und blieb bislang auch in Düsseldorf eher unauffällig, und wenn die personellen Debatten um ihn schon derart verheerende Auswirkungen hatten, dann besitzt die Unsicherheit über den Verbleib des Trainers, an den unter anderem Ronny Arendt und Björn Barta ihre Zukunft in Augsburg knüpften, die Sprengkraft einer Atombombe im Vergleich mit einem Knallfrosch. Den Ice Tigers kann man dabei kaum einen Vorwurf machen. Sie brauchen einen Trainer, und es wäre schon sehr überraschend gewesen, wenn die Arbeit von Laporte außerhalb von Augsburg gänzlich unbemerkt geblieben wäre. Tatsächlich gibt es in der DEL eine viel zu große Zahl Clubs mit viel mehr Geld, aber verglichen dazu, viel zu wenig Erfolg, als dass es nicht absehbar gewesen wäre, dass ein Fachmann eher früher als später auf reges Interesse stößt. „Das können wir gar nicht verhindern, diese Situation haben wir jedes Jahr bei allen unseren Leistungsträgern", ist auch Sportdirektor Lothar Sigl wenig überrascht von der Entwicklung, vertraut aber zugleich auf die Integrität des Trainers: „Er kennt unseren Zeitplan, wir werden im Januar mit Vertragsverlängerungsgesprächen beginnen und mit ihm anfangen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er eine Entscheidung gegen uns trifft, bevor wir nicht miteinander geredet haben. Wenn Nürnberg natürlich in der Größenordnung an ihn herantritt, wie sie es auch in anderen Dingen tun, wird es schwer, auf der anderen Seite kann er bei uns eben frei schalten und walten, ohne irgendwelche Einschränkungen."
Am ersten Wochenende nach der Meldung von Nürnbergs Interesse an Laporte blieben die Panther erstmals seit Anfang Oktober wieder ohne Punktgewinn und fielen aus den Play-off-Rängen, was jedoch noch schwerer wiegen könnte, sind die drohenden langfristigen Ausfälle von Jean-Francois Labbe (Verdacht auf Muskelfaserriss im Oberschenkel), Mike Pudlick (Verdacht auf Knochenabsplitterung am Schultereckgelenk) und Marc Brown (Verdacht auf Schlüsselbeinbruch), welche die Panther vermutlich zwingen werden, noch in dieser Woche ihre letzte Lizenz zu vergeben. Laporte selber hat von Nürnberg im Übrigen (noch) nichts gehört und im Moment auch andere Sorgen: „Ich muss das Team aus diesem Scheiß raus bringen. Meine Philosophie ist es zu gewinnen, und auf dem Weg dazu werde ich mir alle Optionen offen halten." Michael Klein