Quelle: Eishockey NEWS, 28.12.04
[size=18px]Von wegen frohe Festtage: Defensive Transferpolitik entzweit die Panther[/size]
Laporte wartet vergebens auf dringend nötige Verstärkung
Augsburg.
Benoit Laporte hatte alles andere als frohe Weihnachten. Direkt vor dem heiligen Abend verloren die Panther mit dem 4:6 gegen Mannheim ihr sechstes Punktspiel in Folge, und wie die fünf mal davor hatten sie erneut geführt, diesmal mit 2:0. Daß es dann regelmäßig zum Einbruch kommt, ist in erheblichem Maße auch der unendlichen Verletzungsmisere zuzuschreiben.
Inklusive des Pokals hatten die Panther in 32 Spielen 107 Ausfälle zu verzeichnen, gegen Mannheim fehlten Mike Pudlick, Torsten Fendt, Steffen Tölzer, Marc Brown, Manuel Kofler und Pascal Appel, Duanne Moeser spielte mit einem Rippenbruch, Rick Girard erhielt vor der Partie zwei Stunden lang Infusionen. Das Team bezahlt kräftemäßig, auch für die unglaubliche Siegesserie im November, und das schlimme daran ist: Besserung ist auf absehbare Zeit nicht in Sicht.
Wie diesem Zustand beizukommen ist, darüber sind die Entscheidungsträger untersichtlicher Auffassung: Laporte würde die letzte freie Ausländerlizenz lieber heute als morgen vergeben, selbst wenn man dann auf eine etwaige Verletzung von Torhüter Jean - Francois Labbe` nicht mehr reagieren kann: "Jetzt ist die Zeit für ein Pokerspiel bevor es zu spät ist. John Miner, Steve Bancroft und Arvids Rekis müssen Abend für Abend 40 Minuten auf dem Eis stehen, in den entscheidenten Situationen passieren ihnen dann die Fehler, für die wir bezahlen. Ich kann ihnen dafür nicht böse sein, aber ich habe auch keine Alternative, das irgendwie zu ändern. Wir können auch warten bis sich einer von ihnen durch die Überbelastung auch noch verletzt und dann erst die Lizenz vergeben, aber das ist als würde man einen Dollar in vier Quarter wechseln."
Manager Karl-Heinz Fliegauf ist hingegen anderer Meinung: "Ich glaube nicht, daß ein neuer Spieler das Allheilmittel ist. Außerdem gibt es keinen Spieler der uns weiterhilft, der zwischen Weihnachten und Neujahr wechselt." Lothar Sigl glaubt sogar, daß es noch länger dauert: "Vor Heilig drei König tut sich nichts, ich denke, daß wir auch die Entscheidung über die NHL-Absage am 14. Januar abwarten werden."
Bis dahin wären dann nocheinmal mindestens sieben Partien vergangen, die Play - off Teilnahme könnte angesichts des nach der höchsten Saisonniederlage beim 2:9 in Nürnberg (wenigstens führten die Panther diemal nicht) zehnten Tabellenplatzes mit fünf Punkte Rückstand auf den Achten in weite Ferne gerückt sein, noch dazu stehen in den nächsten 13 Tagen sechs Partien auf dem Programm.
Abzuwarten bleibt, ob die unterschiedlichen Meinungen über die Vergabe der letzten Lizenz letztendlich nicht sogar negative Auswirkungen auf die Vertragsverlängerung des Trainers hat, denn der scheint mit der extrem vorsichtigen Transferpolitik des andauernden Abwartens nicht länger einverstanden zu sein.
Am Rande der Bande:
Seine Vorlage zum 2:3 in Nürnberg war Rick Girards 200. Assist in der DEL. Beim heutigen Heimspiel gegen Krefeld setzt Panther - Sponsor Richter+Frenzel eine Tradition fort, indem er eine Club-Box den Kindern und Jugendlichen des Katholischen Kinderheims in Augsburg - Hochzoll zur Verfügung stellt und darüber hinaus 1.000 Euro an das Kinderheim spendet: "der Anstoß dazu war das soziale Engagement von Kapitän Duanne Moeser und seine Patenschaft "7 x sieben - gemeinsam stark für Kinder".
Michael Klein