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Thema: AK Bars Kazan

  1. #1
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    Standard AK Bars Kazan

    Jetzt muss ich es doch mal schreiben, die russische Finanzzeitschrift "Finans" hatte vor ein paar Wochen, den reichsten Sportverein des Landes veröffentlicht!

    Und wie bereits zu vermuten war, wurde es kein Fußballverein, sondern AK Bars Kazan mit einem Budget von 65.000.000 Dollar!

    Auf den weiteren Plätzen:

    2. Spartak Moskau - 52.000.000$ (Fußball)
    3. ZSKA Moskau - 50.000.000$ (Fußball)
    4. Avangard Omsk - 45.000.000$ (Eishockey)
    5. Lok Moskau -30.000.000$ (Fußball)

    zum Vergleich:

    NHL

    Nashville Predators 23.000.000$
    Detroit Red Wings 77.000.000$


    Fußball Bundesliga

    Bayern München 60.000.000€
    Borussia Dortmund 50.000.000€
    Mainz 05 22.000.000€
    FC Augsburg 3.500.000€

    DEL (lt. Eishockey-News)

    Hamburg Freezers 7.000.000€
    Adler Mannheim 6.700.000€
    Kölner Haie 6.500.000€
    Eisbären Berlin 6.500.000€
    Düsseldorf 6.200.000€
    ERC Ingolstadt 5.000.000€
    Nürnberg Ice Tigers 4.700.000€
    Frankfurt Lions 4.100.000€
    Hannover Scorpions 3.800.000€
    Kassel Huskies 3.500.000€
    Krefeld Pinguine 3.500.000€
    Wolfsburg Grizzly Adams 3.500.000€
    Augsburger Panther 3.000.000€
    Iserlohn Roosters 2.500.000€

    Unser Etat reicht wohl gerad so fürn Eismeister von AK Kars Bazan :?
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  2. #2
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    Standard AK Bars Kazan

    Da hat sich einer ja richtig Mühe gemacht!
    Besonders gelungen finde ich den Absatz mit Mainz / Augsburg, da sieht man mal, welch Unterschiede auch zwischen den Ligen klaffen...

    Dabei sollte man natürlich wissen, dass diese Etatangaben, speziell beim Eishockey...

    a) teilweise nur von den Medien geschätzte Werte sind
    b) Angaben der Klubs sind, die nicht überprüft werden
    c) Angaben über den Gesamtetat des Klubs sind, d. h. sie beziehen sich nicht nur auf den Personaletat, sondern auch auf sämtliche übrige Aufwendungen wie Mieten, Werbeaufwand, Reinigungskosten (die Putzfrau von Boris Capla, deren Schwester....hat gesagt,.... :wink: )
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  3. #3
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    Standard AK Bars Kazan

    Netter Artikel von Daniel Stopel erschienen in der Welt am 25. Januar:


    [size=16px]Neue Söhne für Mütterchen Rußland[/size]

    Die Eishockeyliga boomt dank des Streits in der nordamerikanischen NHL und des Engagement von Oligarchen wie Roman Abramowitsch


    von Daniel Stolpe

    Berlin/Kasan - Der Blick aus dem Hotelfenster macht Vincent Lecavalier jeden Morgen aufs Neue bewußt, wie weit weg er von zu Hause ist. Eine Zitadelle mitten in der russischen Stadt Kasan sieht der 24jährige Eishockeyprofi dann, in deren Mitte die Kul-Sharif-Moschee mit ihren vier Minarettürmchen thront. "Was für ein Palast", staunt Lecavalier über ein Bauwerk, das rein gar nichts gemein hat mit den immer gleichen Wolkenkratzersiedlungen nordamerikanischer Prägung.

    Der seit September schwelende Streit der National Hockey League (NHL) mit der Profigewerkschaft NHLPA läßt den Spielbetrieb ruhen. "Die Saison ist gelaufen", sagte Vincent Damphousse, der Vizepräsident der Spielergewerkschaft, im kanadischen Fernsehsender CBC. "Alle Jungs, die vor einem Wechsel nach Europa stehen und noch abgewartet haben, was passiert, sollten nun gehen und dort spielen."

    Der ähnlich guten finanziellen Möglichkeiten wegen ist in Europa besonders die russische Superliga ein bevorzugtes Auffangbecken für Spieler aus der NHL geworden. Lecavalier hat es zusammen mit Brad Richards, Mitspieler von Stanley-Cup-Sieger Tampa Bay Lightning, und neun anderen NHL-Profis nach Kasan verschlagen. Über eine Million Menschen leben in der Hauptstadt der russischen Provinz Tatarstan, acht Zeitzonen von seiner Heimatstadt Montreal und 800 Kilometer von Moskau entfernt. Hier stoppte Iwan der Schreckliche vor 450 Jahren den Vormarsch der Goldenen Horde, später studierte Lenin in Kasan.

    Die Aussperrung in der NHL - Hauptstreitpunkt ist die von der Liga verlangte Einführung einer Gehaltsobergrenze - hat den Aufstieg der russischen Liga zur zweitbesten der Welt zusätzlich beschleunigt.

    Anfang der siebziger Jahre hatte die renommierteste Liga der Welt noch die Stars aus Rußland gelockt. Erst vergeblich, doch im Zuge der Perestroika kehrten die Legenden wie Fetisow, Kasatonow und Mogilni ihrer Heimat den Rücken. Als Olympiasieger Igor Larionow ins gelobte Land des Eishockeysports kam, hatte er 5000 Dollar auf der Bank und einen Honda Civic, heute gehören russische Spieler zu den reichsten der Welt. Oft wurden gerade die Eishockeyemigranten Profiteure der spendablen Klubbesitzer, die etwa Alex Jaschin mit einem 90 Millionen Dollar dotierten Zehnjahresvertrag bei den New York Islanders ausstatteten.

    Dank des Einzuges der Marktwirtschaft hat sich die russische Liga inzwischen, finanziell gesehen, "als gleichwertige Alternative zur NHL etabliert", wie Manager Jay Grossman behauptet, der zahlreiche Topstars unter Vertrag hat. "Es werden auch Nordamerikaner verstärkt dorthin wechseln. Die Richtung hat sich zu drehen begonnen, die NHL muß kämpfen, um als Topliga zu überleben."

    Wie in der NHL ködern in Rußland reiche Gönner die Gastarbeiter mit gutdotierten Verträgen. Oft sind es Oligarchen wie Roman Abramowitsch. Der Enddreißiger, durch Erdölgeschäfte zum Milliardär aufgestiegen, hält sich neben den Fußballabteilungen von ZSKA Moskau und Chelsea London auch den Eishockey-Europapokalsieger Avangard Omsk. Der russische Meister bewegt sich, wie auch Kasan, mit einem Spieleretat von 25 Millionen Dollar pro Saison finanziell durchaus in NHL-Dimensionen - vergleichsweise wirtschaften die Nashville Predators mit einem Personalbudget von bescheidenen 23,2 Millionen.

    Der Abramowitsch von Kasan heißt Rawil Schawalejew, und sein Spitzname "Verrückter Tatar" läßt erahnen: Der 47jährige ist neben Staatspräsident Wladimir Putin derjenige der 144 Millionen Russen, den es am wenigsten zu verärgern gilt. Über Geld spricht Schawalejew nie, die Gehälter seiner Spieler sind tabu. Spekuliert wird, daß die NHL-Legionäre Lecavalier und Richards, beide seit Ende November in Kasan, bis Saisonende je 1,5 Millionen Dollar verdienen, steuerfrei wohlgemerkt. Ilja Kowaltschuk soll auf drei Millionen kommen - und damit auf rund das Dreifache seines bisherigen NHL-Jahressalärs. Auch Sergej Kriwokrasow, der mit 18 Jahren 1992 als Juniorenweltmeister zu den Chicago Blackhawks wechselte, zog es zurück. Er sagt: "Ich hätte Gehaltskürzungen akzeptieren müssen, da lebe und spiele ich lieber in meiner Heimat, wo ich genausoviel verdiene."


    Für Sergej Makarow, herausragende Koryphäe der früheren Sowjetmannschaft und heute unter Sportminister Fetisow im Auftrag der russischen Regierung beschäftigt, spielt Geld beim Aufstieg der russischen Liga "eine Hauptrolle". Nicht selten keimt dabei der Verdacht, daß der Klub der Geldwäsche dient. "Geschäftsleute, die in den Profisport investieren, wissen, daß die Regierung weniger Fragen stellen wird, woher dieses Geld kommt und wieviel Steuern sie dafür bezahlen", sagt Politikanalystin Julia Latynina.


    Mit dem teilweise dubiosen Kapital haben sich die Bedingungen grundlegend geändert. Die Straßen rund um das einstige Armeestadion, in denen Kriwokrasow als Teenager lebte, erkennt er heute nicht mehr. Und überall zwischen St. Petersburg im Westen und Chabarowsk im fernen Osten sind modernste Arenen entstanden. Sie machen den traditionellen Sport wieder für den Nachwuchs attraktiv. Zinetula Biljaletdinow, Kasans Trainer, kann gar nicht "beschreiben, wie viele Kinder durch die verbesserte Infrastruktur heute statt mit Fußball lieber mit Eishockey beginnen möchten".


    Die Gastarbeiter aus Nordamerika sehen ihren Job derweil als bloße Einnahmequelle, ihnen bleibt die Lebensweise der Einheimischen fremd. Etwa wenn Richards und Lecavalier in Kasan Essen gehen und die 50jährige Bedienung mit den übertrieben blond gefärbten Haaren lautstark beanstandet, daß die Borschtschsuppe nicht aufgegessen worden sei.

    In Rußland spielen, das heißt Kompromisse machen. Mal sind es die Betten, die so eng sind, daß die Schultern links und rechts herausragen. Mal ist es das Essen, das so geschmacksfrei ist, daß ein Unterschied zwischen Nudeln und Hühnchen nur ob der äußeren Form zu erahnen ist. Eigene Seife und eigenes Handtuch sind grundlegende Utensilien für jede Auswärtsfahrt, und für die Gästekabine in Togliatti, empfehlen erfahrene Kollegen überdies die Mitnahme eines Toilettensitzes. "Jeden Tag", staunt Lecavalier, "erlebt man etwas Neues."

    So viel Abenteurergeist ist Richards fremd. Er sagt: "Es sieht aus, als ob hier gerade vor fünf Tagen erst ein Krieg zu Ende gegangen ist. Manchmal möchte man den Leuten helfen, den Winter zu überstehen."

    Flüge zu Auswärtsspielen werden in einer Yak-42 der Tatarstan Airways zurückgelegt. Richards erster Gedanke beim Anblick der altersschwachen Maschine: "Ich könnte jetzt daheim sein, mit Freunden auf dem Sofa sitzen und American Football anschauen."

    Ebenso schwer fiel die Eingewöhnung dem kanadischem Torhüter Fred Brathwaite, dem ersten schwarzen Eishockeyspieler in Rußland. Seinen 32. Geburtstag beging er im Flughafen von Togliatti. Trainer Biljaletdinov, von den Nordamerikanern der Einfachheit halber "Coach Bil" genannt, gewährte zur Feier des Tages pro Spieler ein Bier. Obwohl er in Rußland ein Jahr älter geworden ist, fühlt sich Brathwaite manchmal als Zweijähriger. Mit einem auf 50 Wörter begrenzten Sprachschatz muß er die Zeichensprache zu Hilfe nehmen und kann vieles nur erahnen. "Rußland macht nicht so viel Spaß, wie ich dachte", sagt er.


    Selbst den einheimischen Profis, die im Lauf der Jahre an das unbeschwerte Leben in der NHL gewöhnt wurden, bereitet die Rückumstellung Probleme. So sagt Nikolai Kabibulin, wie Lecavalier und Richards befristet von Tampa Bay nach Tatarstan übergesiedelt: "Die finanziellen Möglichkeiten sind besser als damals, aber die Mentalität ist die alte geblieben."


    Es wird Disziplin gepredigt. Ein von Angreifer Alexej Kowalew organisiertes Treffen mit 40 Profis, Spielerfrauen und -freundinnen ging in jeder Hinsicht ruhig über die Bühne - jedenfalls bis zum Nachmittag des folgenden Tages. Da stand Boß Schawalejew in der Kabinentür und beklagte weithin vernehmbar die konsumierten Mengen Alkohol. Und das in Rußland.
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  4. #4
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    Zitat Zitat von Uvira
    Die Gastarbeiter aus Nordamerika sehen ihren Job derweil als bloße Einnahmequelle, ihnen bleibt die Lebensweise der Einheimischen fremd. Etwa wenn Richards und Lecavalier in Kasan Essen gehen und die 50jährige Bedienung mit den übertrieben blond gefärbten Haaren lautstark beanstandet, daß die Borschtschsuppe nicht aufgegessen worden sei.

    In Rußland spielen, das heißt Kompromisse machen. Mal sind es die Betten, die so eng sind, daß die Schultern links und rechts herausragen. Mal ist es das Essen, das so geschmacksfrei ist, daß ein Unterschied zwischen Nudeln und Hühnchen nur ob der äußeren Form zu erahnen ist. Eigene Seife und eigenes Handtuch sind grundlegende Utensilien für jede Auswärtsfahrt, und für die Gästekabine in Togliatti, empfehlen erfahrene Kollegen überdies die Mitnahme eines Toilettensitzes. "Jeden Tag", staunt Lecavalier, "erlebt man etwas Neues."
    Also der Text ist wirklich super.
    Die Infos über Russland und den Sport find ich sehr informativ und interessant
    aber die Spielerinfos und Details sind wirklich mehr als geil. :P
    Besonders das mit Togliatti und den Toilettensitzen hat doch mehr als nur nen Schmunzler verdient.
    Jetzt wissen wir wenigstens den wahren Grund warum JFL da weg wollte.
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  5. #5
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    und jetzt wechselt Dany Heatley zu Bars Kazan. Der ist wohl jetzt auch auf den Geschmack gekommen (mehr) Geld zu verdienen!

    Zitat Zitat von scbern.ch
    Der Stürmer Dany Heatley wird nach seinem gerichtsbedingten USA-Aufenthalt nicht mehr zum SC Bern zurückkehren, sondern zum russischen Spitzenverein AK Bars Kazan wechseln. Dies trotz weiterlaufendem und nicht kündbarem Vertrag.

    Dieser Wechsel erfolgt ganz klar auf Heatleys Wunsch und sein Drängen ihn freizugeben. Heatley hat in Kasan die Möglichkeit, deutlich mehr Geld zu verdienen. Nach Rücksprache mit der Mannschaft, den Trainern und dem Verwaltungsrat hat sich die GL entschieden, dem Wunsch von Heatley zu entsprechen und ihn gegen eine Transfersumme von $ 100'000.00 ziehen zu lassen. Der SCB braucht in der aktuellen Phase motivierte Spieler, die in Bern spielen wollen. Die definitive Freigabe wird erst nach dem Eingang der geforderten Transfersumme gewährt.
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  6. #6
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    ...und der nächste?

    Michale Nylander wechselt vermutlich von St. Petersburg nach Bars Kazan. Somit nach Healtey, Lecavalier und Brathwaite der 4. Nordamerikaner bei Bars Kazan. Dachte in Russland sind nur 3 Ausländerlizenzen erlaubt? Weiß da jemand etwas genaueres? Zudem wäre Jaroslav Hlinka (Tscheche) sogar der 5. Nicht-russische Spieler und Ruslan Salei ist Weißrusse, der könnte da eventuell nicht mitzählen.
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