Ein Alternativvorschlag zur Meisterermittlung der DEL

[der inschinör]

Hallo liebe Eishockeyfans,

ganz unabhängig von der aktuellen Situation der Panther habe ich mir mal den Modus der DEL zur Ermittlung eines Meisters betrachtet.

14 Teams spielen eine doppelte Hauptrunde mit 52 Spielen pro Team. Die ersten Acht gehen in das bekannte KO-System.
Hier stellt sich die Frage, ob man bei einer Liga mit 14 Mannschaften dann von den „besten“ acht Teams sprechen kann.
Platz 8 ist doch eigentlich schon unterhalb des Mittelmaßes.
Die maximale Zahl der Spiele beträgt hierbei 52+7+5+5=69.

Hier eine Alternative:
Die Hauptrunde wird wie bisher gespielt.
Danach folgt eine Zwischenrunde als einfache Hin- und Rückspielrunde der ersten Acht und im Anschluß daran
spielen die nunmehr wirklich besten Vier die PlayOffs mit je max. 5 Spielen.
Die maximale Zahl der Spiele beträgt dann 52+6+5+5=68.

Zum Vergleich noch die 16er Liga mit dem üblichen System: 60+5+5+5=75 maximal!

Ich halte diese Alternative für wesentlich spannender als die max. 7 Spiele der erste PlayOff-Runde.

So, und jetzt freue ich mich auf eine angeregte, interessante und vor allem sachliche Diskussion.
Irgendwie muß man die Zeit bis Sonntag, 14:30 ja rumbringen!?!

[Ratman]

Wie kommst Du in Deiner Zwischenrunde auf 6 Spiele? Die besten acht untereinander wären 7 Heim- und 7 Auswärtsspiele bei einer bloßen Einfachrunde. Das gäbe 14 Spiele, die Gesamtzahl der Spiele würde auf 76 anwachsen und wäre damit sogar höher, als bei einer 16er-Liga.

Aber nicht nur deshalb finde ich den Vorschlag nicht gut.

Gehen wir mal davon aus, dass die Punkte von der Vor- in die Zwischenrunde mitgenommen werden. Dann kann es passieren, dass der Siebt- und Achtplatzierte schon zu Rundenbeginn wissen, dass man keine Chance auf die Playoffs mehr hat. Langeweile pur wäre für diese Teams vorprogrammiert. Warum sollten die Fans noch ins Stadion pilgern, wenn es doch eh nur noch darum geht, vielleicht mal dem einen oder anderen Spitzenteam in die Suppe zu spucken.

Der andere Fall, dass die Punkte nicht übernommen werden, ist auch nicht besser. Frag mal nach bei Fans aus der Oberliga Süd. Da kam es heuer vor, dass die Spitzenteams wie München und Heilbronn in der Vorrunde nur noch ihre Führung in der Tabelle verwalteten. Warum auch tolles Eishockey praktizieren und den ersten Platz verteidigen? Geht ja danach eh wieder bei Null los.

Also ich finde den jetzigen Modus vollkommen in Ordnung. Er ist transparent (was gerade für die Medien wichtig ist), Spannung um die Platzierungen ist meistens bis zum letzten Spieltag geboten. Langeweile kommt ab und an vielleicht mal während der langen Vorrunde auf, aber die gäbe es bei Deinem system ja auch. Das wäre also keine Verbesserung.

Außerdem lebt jeder Eishockeyfan für die Playoffs. Warum soll man dem Fünften bis Achten die schönste Zeit des Sportjahres nehmen?

Das Argument, dass der Achte eigentlich schon unterdurchschnittlich ist, ist in meinen Augen auch nicht überzeugend. Es gab in Deutschland schonmal eine Zehnerliga (zuletzt 1989/90, vor Eingliederung des "Ostens"). Da kamen auch acht Mannschaften in die Playoffs. Wo steht geschrieben, dass da nur "überdurchschnittliche" Mannschaften spielen dürfen. Dann dürften beispielweise bei der Fußball-WM auch keine Drittplatzierten aus den Vierergruppen weiterkommen. Die wären dann ja auch "unterdurchschnittlich".

Nene, Dein Vorschlag in Ehren, aber ich bin der Meinung: Lasst den Modus mal schön so, wie er ist. Der hat sich bewährt. Die Zeiten, in denen jährlich der Modus geändert wurde, haben wir Gott sei Dank hinter uns.

[der inschinör]

Hall Ratman!

Aua, das mit der Anzahl der Spiele ist mir jetzt echt peinlich!
Ich bitte um Nachsicht!!!!!

Ich muß Dir über weite Strecken Recht geben. Um zu weiteren Erkenntnissen zu kommen, habe ich den Thread ja auch eröffnet.

Totzdem bleibe ich bei meinem Argument des Mittelmaßes.
Ganz objektiv betrachtet hätten weder Hamburg, noch Krefeld und Augsburg
den Meistertitel verdient um den sie letztendlich ab den PlayOffs spielen.
Klar gilt aus Deinee Sicht wieder das Gegenargument, daß die Regeln genau das hergeben und sich die Topteams nicht auf den in der Hauptrunde erspielten Lorbeeren ausruhen dürfen.

[Ratman]

Ganz objektiv betrachtet hätten weder Hamburg, noch Krefeld und Augsburg
den Meistertitel verdient um den sie letztendlich ab den PlayOffs spielen.

Stimmt irgendwo schon. Aber in der Geschichte der Liga hat eh noch nie ein Siebter oder Achter den Titel geholt. Das reguliert sich also von selbst. Der "schlechteste" Meister war nach der Vorrunde Sechster. Und der ist ja nach Deiner Rechnung schon "überdurchschnittlich". Und selbst wenn tatsächlich mal ein Siebter oder Achter den Titel holt: Solche Sensationen machen den Sport doch erst zu dem, was er ist. Wär doch langweilig, wenn immer der objektiv Beste den Titel holen würde.