Krzysztof Nowak ist tot



Krzysztof Nowak spielte von 1998 bis 2001 beim VfL Wolfsburg
Wolfsburg - Fußball war sein Ein und Alles.

Obwohl seit Jahren unheilbar krank, ließ es sich Krzysztof Nowak nicht nehmen, alle zwei Wochen die Bundesliga-Heimspiele "seines" VfL Wolfsburg zu besuchen.

Am 17. April war der zehnmalige polnische Nationalspieler bei der Partie der "Wölfe" gegen den 1. FC Nürnberg ein letztes Mal in der Arena, in der Nacht zu Donnerstag starb er im Alter von nur 29 Jahren an den Folgen der heimtückischen Nervenkrankheit ALS (Amyotrophische Lateralsklerose).

Betroffenheit beim VfL

Beim VfL reagierte man tief betroffen auf die Nachricht. "Krzysztof Nowak wird uns unvergessen bleiben und in seiner Stiftung weiterleben", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Lothar Sander.

Nowak war Ende 2000 an ALS erkrankt und hatte sein letztes von 83 Bundesligaspielen am 10. Februar 2001 bestritten. Er hinterlässt seine Ehefrau Beata und die Kinder Maximilian (9) und Maria (4).

Fünf Jahre hatte Nowak gegen die zerstörende Erkrankung des motorischen Nerversystems gekämpft. Zuletzt hatte ihn die Krankheit, die durch den seit 40 Jahren an ALS leidenden britischen Astro-Physiker Stephen W. Hawking bekannt wurde, fast vollkommen bewegungsunfähig gemacht.

Die "Nummer 10 der Herzen"

Für die Fans in Wolfsburg war Nowak seit seinem tragischen Karriereende vor vier Jahren die "Nummer 10 der Herzen" - bei jedem Spiel vom Stadionsprecher am Ende der Mannschaftsaufstellung verlesen.

Eine Welle der Unterstützung erfuhr zudem die von ihm gegründete "Krzysztof-Nowak-Stiftung", die mit den Erlösen aus einigen Freundschaftsspielen - unter anderem 2003 gegen Bayern München - und zahlreichen Spenden den medizinischen Kampf gegen ALS unterstützte.

"Es waren sehr bewegende Stunden für mich"

Alte Weggefährten hatten sich in den vergangenen Wochen vom körperlichen Verfall des einstigen Modellathleten tief erschrocken gezeigt. Sein früherer Wolfsburger Trainer Wolfgang Wolf und Ex-VfL-Manager Peter Pander hatten Nowak am Tag des Nürnberger Gastspiels besucht.

"Es waren sehr bewegende Stunden für mich", hatte Wolf erklärt. Der 47-Jährige, der den VfL bis März 2003 fast fünf Jahre trainierte, berichtete von einem traurigen Wiedersehen: "Ich bin froh, dass mich Peter Pander zu dem Treffen begleitet und das mit mir durchgestanden hat. Es hat sehr weh getan, Krszysztof so zu sehen."

Stationen seiner Laufbahn

Nowak begann 1985 mit dem Fußballspielen, war für Ursus Warschau, Sokol Pniewy, Sokol Tychy, Panachaiki Patrasa (Griechenland), Legia Warschau und Opal Lubosz aktiv.

1996 wechselte er nach Brasilien zu Atletico Paranaense. Zwei Jahre später kam der Mittelfeldspieler zum VfL Wolfsburg. In einem Interview vor rund einem Jahr auf der Homepage www.nowak-stiftung. de. nahm er auch Bezug auf seine Krankheit: "Es ist wie im Fußball - du weißt nie, wie es ausgeht."

Quelle: sport1