Trainerwechsel in Mannheim zeigt Wirkung
Der Trainerwechsel hat sich beim Meister Adler Mannheim offenbar ausgezahlt: Mit Dave King ist der Titelverteidiger unter die ersten Sechs in der DEL zurückgekehrt und damit wieder auf direktem Weg in die Play-offs.
"Er hat nicht viel verändert, er spielt etwas defensiver, das ist in unserer Situation genau das Richtige", lobte Manager Marcus Kuhl den Kanadier, der zwei Tage vor Weihnachten den ehemaligen Bundestrainer Greg Poss bei den Adlern abgelöst hatte. Seitdem gewann Mannheim fünf von sieben DEL-Spielen und kletterte nach dem 4:1 beim direkten Konkurrenten Iserlohn Roosters wieder auf den wichtigen sechsten Platz.
King, als harter Hund verschrien, kommt bislang bei den Spielern gut an. "Jeder bekommt seine Chance, alle haben wieder bei Null angefangen", meinte Stürmer Rico Fata, der unter Poss zuletzt schlechte Karten hatte: "Wir werden jetzt besser eingesetzt." Die Kommunikation sei besser, heißt es aus Spielerkreisen. Der Trainer erreiche wieder die Mannschaft.
Der 60-Jährige genießt enormen Respekt: Während sein Vorgänger beim Vornamen genannt wurde, reden die Spieler jetzt nur von "Coach King". Der erfahrene Trainer, der mit Kanada bei den Weltmeisterschaften 1989 und 1991 sowie bei den Olympischen Spielen 1992 jeweils Silber gewann, sieht sich vor allem als Lehrer: "Ich will, dass die Jungs Eishockey verstehen, ich will ihnen helfen." Als harter Hund versteht er sich nicht: "Ich bin wie ein Vater. Manchmal gibt es Geschenke, manchmal Strafen."
Unter King, der den Spengler Cup in Davos Ende Dezember zum Kennenlernen der Mannschaft nutzte, erhalten auch die jungen Spieler mehr Einsatzzeit. Der 21-jährige Philipp Schlager, unter Poss oft zum Zweitligisten Heilbronn abgeschoben, kam in Iserlohn sogar in der Paradereihe an der Seite von Francois Methot und Eduard Lewandowski zum Einsatz. Obwohl fünf Stammspieler fehlten, ließen sich die Mannheimer von ihrem Angstgegner nicht erschrecken. Vor allem Torhüter Adam Hauser, der 45 Schüsse parierte, hielt den Sieg fest.
"Es verdient Respekt, wie die Mannschaft mit diesem dezimierten Kader gespielt hat", sagte Co-Trainer Teal Fowler: "Das ist ein Zeichen von Kampfgeist und Charakter."
www.hockeyweb.de