Brück: “Kommunikation mit den Fans vernachlässigt!”
Die Iserlohn Roosters werden in den kommenden Wochen versuchen, die Kommunikation mit den Fans deutlich zu intensivieren. Das hat Wolfgang Brück, der geschäftsführende Gesellschafter der Sauerländer in einem Pressegespräch am Nachmittag angekündigt. „Die Umbaumaßnahmen in der Eissporthalle haben der Crew der Geschäftsstelle eine Menge abverlangt. Das und der Stress einer langen Saison haben dazu geführt, die Bedürfnisse der Anhänger aus den Augen zu verlieren“, so Brück weiter. Auch die Kommunikation zwischen Mannschaft und Fans sei in der vergangenen Spielzeit gestört gewesen. „ Es kann nicht sein, dass unsere Mannschaft sich bei Auswärtsspielen nicht von den mitgereisten Fans verabschiedet und sich nicht für die Unterstützung bedankt!“ Das werde sich in der kommenden Saison definitiv ändern, so Brück weiter.
Schon für die Sommerpause hat Manager Karsten Mende intensive Gespräche mit dem Iserlohner Fanprojekt und Fanclubs angekündigt. „Wir werden in diesem Sommer viel zu besprechen haben. Wir werden über die Leistung der Mannschaft in der vergangenen Saison reden, über die Zukunft, aber auch über die Fansituation am Seilersee generell“, kündigt Mende an. Im Mittelpunkt soll ein runder Tisch stehen, der die Bedürfnisse der unterschiedlichen Fangruppen ermitteln, in der Öffentlichkeit darstellen und verbessern soll.
„Es ist unsere Aufgabe nicht ausschließlich über die Medien mit den Fans zu sprechen, sondern unsere Gedanken auch in persönlichen Gesprächen mitzuteilen“, sagt auch Cheftrainer Uli Liebsch. Mit Mende ist er der Meinung, dass es vielfach am mangelnden Hintergrundwissen gelegen habe, dass viele Fans mit der Leistung der Mannschaft völlig unzufrieden waren. „Wir werden, ohne öffentliche Kritik an Einzelnen zu äußern, regelmäßig unsere Vorstellungen und Ideen vorstellen.“
Nach Saisonende macht Liebsch deshalb auch keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Wir hätten die Play-Offs nicht verpassen müssen, Teile der Mannschaft aber haben in wichtigen Momenten versagt!“ Dennoch sei die Spielzeit keine Enttäuschung auf ganzer Linie gewesen. „Wir haben bis in den Januar hinein hervorragende Spiele gezeigt, dann aber ist es uns nicht mehr gelungen, die Tore zu schießen, die wir zum Siegen gebraucht haben. Deshalb habe ich das System umstellen müssen.“
Es sei am Ende wichtiger gewesen, Gegentore zu verhindern, um eine Chance zu haben, weiter um Platz 10 zu kämpfen. Liebsch kritisiert in diesem Zusammenhang insbesondere die Produktivität der zweiten Reihe. „Ryan Ready hat eine schlechte Saison gespielt, Hancock ist es nicht gelungen, mit ihm eine Einheit zu bilden, die Verletzung von Jimmy Roy habe damit eine in der Vorsaison funktionierende Reihe endgültig gesprengt.“ Auch die zahlreichen individuellen Fehler und mangelnde Leistungsstärke der Leistungsträger hätten in einigen Spielen zu unnötigen Niederlagen geführt.
Aus Sicht der Geschäftsführung und der Gesellschafter war die letzte Saison kein schlechtes Jahr. „Wir haben unser Ziel nicht erreicht, dennoch wussten wir, in Anbetracht der finanziellen Situation, auch schon vor der Saison, dass das passieren könnte“, so Wolfgang Brück. Ihm allerdings ginge es wie den Fans, er sei enttäuscht – emotional. „Unser Trainerteam hat gute Arbeit geleistet, aber unsere Mannschaft hat es nicht geschafft, unser Ziel zu erreichen!“
In der kommenden Saison wollen die Roosters erneut versuchen, eine Mannschaft aufzubauen, die den Wunsch der Fans nach Kampf und Einsatz auf dem Eis zufrieden stellt. Danny aus den Birken soll einen weiteren erfahrenen deutschen Goalie an seine Seite gestellt bekommen, der den Zweikampf um die Nummer 1-Position im Tor spannender macht. Bleiben Veideman und Swanson nicht, werden die Roosters zwei ausländische Verteidiger und vier ausländische Stürmer unter Vertrag nehmen.