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Thema: Pfui Sportschau!

  1. #1
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    Standard Pfui Sportschau!

    ARD-”Sportschau”
    Alaaf gegen Helau
    Von Jürgen Kaube

    07. August 2005 Es gibt einen Ort, an dem die Zeit nicht vergeht. Es ist nicht das Paradies, im Gegenteil, es ist - die „Sportschau”.

    Ein Spiel, sagt man, dauert zweimal 45 Minuten. In der ARD-”Sportschau” dauern sechs Spiele, zusammengefaßt zu jeweils etwa sechs Minuten, von 18.10 Uhr 19.40 Uhr. Damit stellt die „Sportschau” all die vielbeklagten Spielfilmverlängerungen durch Werbeunterbrechung bei den Privatsendern bei weitem in den Schatten.

    Es ging gar nicht los

    Empirisch sieht das so aus: Die „Sportschau” beginnt mit einem Vorspann, der ankündigt, daß die „Sportschau” beginnt. Dann kam am Samstag ein zweiter Trailer zum Thema „Trimm dich durch Sport”, vermutlich um zu betonen, daß die „Sportschau” eine Sportsendung ist. Danach kam Werbung. Daraufhin noch ein Trailer. Dann jene Werbung, die als Sponsoring außerhalb der als „Werbung” angekündigten Werbung gesendet wird, zugunsten von Milch und Telefonen. Es folgte ein Trailer, in dem mehrere Fußballer das gleiche mitteilten, nämlich ihre Freude, daß es endlich wieder losgeht. Aber es ging gar nicht los. Weil wir nämlich lange keinen Trailer im engeren Sinne mehr hatten, folgt ein solcher. Aus dem Off erläutert eine weibliche Stimme den Satz, daß es wieder losgeht, dahin gehend, daß es sich nun um den ersten Spieltag handelt, alles ungeheuer spannend und aufregend wird und „Fußball vom Feinsten” zu erwarten sei.

    „Das wird wieder Bundesliga vom Feinsten” hatte mittwochs zuvor auch WDR-Fernsehdirektor Deppendorf schon gewußt, damit allerdings nicht den Fußball gemeint, sondern die neue Optik der „Sportschau” loben wollen. „In diesem Sinne” beginnt nun Moderator Gerhard Delling - aber nicht die Sendung. Denn bevor es zum ersten Spiel kommt, folgt erst noch ein Bericht vom Show-Training der Bayern in der Allianz-Arena, dann werden Roy Makaays Tore vom Vortag gezeigt - das geschah auch schon in einem der Trailer, aber, sorry, wir haben vergessen, in welchem - und Michael Ballack wird ein weiteres Mal ergebnislos zu seinem Vertragspoker mit den Bayern gefragt. Dann kommen eine Moderation und das „Tor des Monats” samt Vorführung des Autos, das man gewinnen kann. Und dann kommt, nach einer kurzen Moderation - „Alaaf gegen Helau” (Delling) -, Köln gegen Mainz.

    Der Zuschauer als Reiz-Reaktions-Ratte

    Wir haben also, bevor wir die erste Spielminute sehen, gut zwanzig Nichtspielminuten und dreizehn Sende-Elemente hinter uns. Uns ist gesagt worden, was wir erwarten, was wir kaufen sollen, was jeder weiß - etwa, daß Ballack nichts sagt - und daß es gleich losgeht. Am Ende bestand die „Sportschau” am Samstag aus knapp fünfzig Unterbrechungen dieser Art. Wenn es nicht Fußball wäre, man würde sagen: In der antiken Tragödie wurden die Helden zum gemischten Vergnügen der Zuschauer damit gequält, daß all ihr Handeln zu nichts führte. In der modernen medialen Vergeblichkeitswelt werden umgekehrt die Zuschauer zum Nutzen der Stars, der Industrie und der Fernsehleute mit der ewigen Wiederkehr der gleichen geschwätzigen Vorenthaltung gequält.

    Was für einen Zuschauer stellen sich Fernsehleute vor, die so etwas für „Bundesliga vom Feinsten” halten; gesetzt einmal, sie reden nicht bloß so geschwollen daher, um zu vertuschen, daß es nur darum geht, mit einem Minimum an Fußball ein Maximum an Werbeeinnahmen hereinzuholen, um die Einkaufskosten abzudecken? Es muß sich um einen äußerst vergeßlichen, durch nichts zu entnervenden, am kleinsten Spielbericht wie an einer Droge hängenden Zuschauer handeln, der seiner Gefühle aber so unsicher ist, daß man ihm sogar die Freude, Erregung, Spannung ständig aufs neue einhämmern muß. Alles, was man sieht, wird noch einmal in Worten ausgedrückt. Alles, was gesagt wird, wird wiederholt ausgesprochen, am besten erst vom Moderator, dann vom Reporter und dann noch einmal vom Spieler im Interview. Insofern folgt die Sendung der Werbung, die den Großteil an ihr ausmacht, denn auch von der Milch und den Telefonen wird uns im Verlauf der anderthalb Stunden je sechsmal gesagt, daß sie vom Feinsten sind, mitunter im Dreißigsekundenabstand, so als wären wir Reiz-Reaktions-Ratten im Gedächtnisexperiment von Doktor Skinner.

    Kein Sportjournalismus mehr

    Auf jeden Fall handelt es sich um einen Zuschauer, von dem man offenbar glaubt, daß er nichts vom Fußball versteht. Denn das eine ist die unwürdige, unerwachsene, klamaukhafte Form der Sendung. Das andere aber ist die Kapitulationserklärung der Berichterstattung, von der sie Zeugnis ablegt. Denn dieser Sportjournalismus ist keiner mehr. Die klassische Arbeitsteilung, daß der Sport unterhalten soll und der Berichterstatter erläutern, kommentieren, einordnen und bewerten, ist aufgehoben. Sachkunde fällt aus. Gerd Rubenbauer, der am Freitag das Spiel zwischen den Bayern und Mönchengladbach kommentierte, wußte mit keinem Wort zu sagen, was es mit den Aufstellungen der Mannschaften auf sich hatte. Versuche zu erklären, warum Gladbach auch gegen zehn Münchner nie in der Lage war, einen Angriffsplan zu entwickeln, wurden nicht unternommen. Es fällt ihnen zum Spiel einfach nichts ein, außer den Spielernamen.

    In der „Sportschau” spielt man vor dem Stuttgarter Match lieber noch mal das „Was erlaube Strunz?”-Video, als die Zeit für Überlegungen zur Defensivtaktik Trapattonis zu nutzen. Auch Michael Antwerpes, der mit dem Trainer spricht, hat keine konkreten Fragen zum Fußball, weshalb man für Trapattoni auch keinen Übersetzer engagiert hat. Im Grunde will man ja nur den lustigen Radebrecher zu Gehör kommen lassen. Warum in der Abwehr von Hertha BSC überraschend Madlung statt Fahti spielte, das auch nur zu erfahren, mußte man Radio hören. Zu Hannover 96 fällt Moderator Delling ein, daß Hannover der letzte Auftaktsieg 1969 gelang, was - wir sind im Kinderfunk - mit Bildern von Apollo 11 illustriert wird. Und selbst die sekundenkurz gezeigte Liste der addierten Transfersummen bleibt völlig sinnfremd, wenn man weiß, daß Wolfsburg vier Millionen Euro für einen Herrn Hanke ausgegeben hat - vermittelt durch die Agentur „Strunz & Friends”, worauf die Zeitschrift „Rund” hinwies -, der HSV aber für 5,5 Millionen van der Vaart bekam. Aber es geht ja auch gar nicht darum, daß irgendwer den Sport oder die Geschäfte begreift, es geht ja nur darum, daß man die Summen bestaunt.

    Verachtung des Publikums

    Denn die Reporter, vor allem aber die Moderatoren verstehen sich als Teil des Zirkus, als letzte Station in einer Belieferungskette. Wie anders wäre sonst zu verstehen, daß die Fußballspiele angekündigt werden wie Überraschungspackungen, in denen sich schärfste Ware befindet - auch solche Spiele, von denen die Berichterstatter schon wissen, wie langweilig sie waren? Jede Neutralität gegenüber den Vorgängen ist aufgehoben. Der Fernsehsport ist ein Bewirtschaftungskontinuum, das über den Moderator, der sich mit den Sponsoren bestens versteht, zum Ko-Moderator führt, der mit Fußballrechten handelt, von dort zum Trainer, dessen Hemdkragen beim Interview mit einem Firmenlogo beschriftet ist, bis zum Spieler, dem Gelegenheit gegeben wird, für seine Gehaltsverhandlungen ein bißchen medialen Druck zu entfalten.

    Während der Tour de France sagte ein ZDF-Moderator, man sende jetzt „ein paar Informationen aus Mainz” und melde sich dann wieder: Die Informationen bestanden aus den Mainzelmännchen und aus Werbung. Aus solchen Wendungen spricht eine Verachtung des Publikums, das für vollständig anspruchslos gehalten wird. Dabei dürfte das Sachinteresse gerade im Sportpublikum verbreitet sein. Sport kann jeder Fünfzehnjährige verstehen, und viele davon tun es auch. Warum liefert man ihnen nur Phrasen? Der Fußball ist populär, man muß ihn nicht durch Mätzchen dazu machen. Wer immer sich für die Sache selbst interessiert, sieht sich durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der Nachfolge von Sat.1 auf den Besuch im Stadion, das Radio, eine Premiere-Sportbar und Lektüre verwiesen. Dort werden die Leute immerhin nicht für dumm verkauft.
    http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41...~Scontent.html

    Spiegelt genau meine Meinung wieder! Schaue zwar seit ich Premiere habe keine Sportschau mehr, aber diese Punkte waren damals genau der Grund, dass ich lieber extra bezahle, als mir diesen Mist zu geben.

    Und ich hoffe wirklich, dass die Übertragungsrechte ab der kommenden Saison komplett an Premiere gehen. Durch diese exklusivrechte der zeitnahen Übertragung zahlen die natürlich deutlich mehr Geld und das ASS reicht sonst völlig, denn was Pfeiffen wie Rubenbauer, Simon, Beckmann, Delling & Co. aus dem Fußball machen ist aus meiner Sicht schon kriminell.

    Pfui und danke für diesen Artikel!
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  2. #2
    Ersatzspieler
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    Also: ich will ja wohl net hoffen, dass nur Premiere die Übertragunsrechte bekommt, weil sich eben net jeder Premiere leisten kann. Daher finde ich, dass deine Aussage völliger Schwachsinn ist!!!!!!!!
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  3. #3
    Ersatzspieler
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    Warum ist die Aussage Schwachsinn, weil sich nicht jeder Premiere leisten kann? Meinetwegen ist die Aussage dann sozial unausgewogen oder dergleichen, aber Schwachsinn ist sie inhaltlich definitiv nicht. Sicherlich hat auch Premiere so seine Defizite und Mängel, gerade bei den alten Herren der Sportberichterstattung, aber was die Sportschau und generell die Öffentlich-Rechtlichen bieten, ist eine Frechheit, wenn man bedenkt, dass hierfür unumgängliche Gebühren für jedermann fällig sind. Da werden die Pöstchen seit Jahren von denselben, inkompetenten Narren besetzt, da dürfen absolute Fußball-Unwissende Spiele kommentieren bzw. Fußballsendungen moderieren und so weiter...ich will dazu nicht mehr schreiben, weil ich sonst wieder nen ungesunden Blutdruck kriege, aber für eine öffentlich-rechtliche Zukunft des Fußballs muss da radikal ausgemistet und nach Befähigung ein Team zusammengestellt werden und nicht nach Politik, Klüngelei und angestammten "Rechten"...
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  4. #4
    Ersatzspieler
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    Da magst du ja recht haben, aber: Premiere glänzt auch nicht immer durch kompente Bemerkungen und kostet außerdem zum Teil ziemlich viel. Und sein wir mal ehrlich: Wer von uns möchte, der kein Premiere hat, auf Fussball am Samstag verzichten? Also ich ganz sicherlich nicht und deshalb bleibe ich dabei, dass diese Aussage völliger Schwachsinn ist.
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  5. #5
    Ersatzspieler
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    Standard Pfui Sportschau!

    Inkompetente Bemerkungen sind das eine, eine Anhäufung von Dilettanten das andere.
    Bei Premiere stören mich die alten, selbstgefälligen Herren auch, die ihre Posten am Mikrophon aufgrund von "Erfahrung", Alter und vermeintlich erworbenen Meriten seit Jahren besetzen, jedoch längst nicht mehr dementsprechende Leistungen erbringen. Nur gibt es diese Tendenz eben bei den öffentlich-rechtlichen Sendern in exponentiellem Umfang und es gibt nichtmal ansatzweise Hoffnung, dass man auch mal junge und fähige Leute ranlässt. Da kann man nur hoffen, dass noch mehr wegen "Nebentätigkeiten" aus dem Verkehr gezogen werden...
    :twisted:
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  6. #6
    Ausnahmekönner
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    Standard Pfui Sportschau!

    Also HNAT hat erstmal gut getan mit dem Presseartikel.
    Alles was darin steht stimmt zu mehr als 100% und ist komplett nachvollziehbar.

    Trotzdem.......... Fussball nicht mehr im Free TV........ Wäre nicht gut für (Fussball)Deutschland.
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  7. #7
    Profi
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    Standard Pfui Sportschau!

    Alternative: BR 5 hören! Man sieht zwar nix, aber es ist irgendwie kultig :idea: !!!

    Außerdem ist die ARD immernoch besser, als der Mist den DSF sendet. Immer dieser lästige "Balltretesport" zwischen den Verbrauchertipps" :evil: !
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  8. #8
    Profi
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    Standard Pfui Sportschau!

    Für mich ist die SPORTSCHAU absolut okay und Pflichtprogramm jeden Samstagabend. Ich kann die Kritik in keinster Weise nachvollziehen. Einzig Steffen Simon konnte und kann ich nicht ab.

    Die Übertragungsrechte ausschließlich an Premiere zu geben wäre eine bodenlose Frechheit, da der Bürger ein Recht auf Sportberichterstattung im frei empfangbaren TV hat. Und dazu gehört nun einmal maßgeblich des Deutschen liebstes Kind, die Bundesliga. Sie muß im Free-TV empfangbar sein. Man kann Vieles reformieren, aber das nicht. Wäre der gleiche Schmarrn wie die Verlegung der BuLi-Spiele auf 11:00 Uhr, um die japanischen Konsumenten zu befriedigen. Zu beidem sage ich aus voller Überzeugung NEIN DANKE!

    Und ich bin sicher: BEIDES wird nicht Realität werden.
    Die Finanzen sind enorm wichtig, aber manchmal sind andere Kriterien ENTSCHEIDEND.
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  9. #9
    Hockeygott
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    Standard Pfui Sportschau!

    Ich fand RAN zuletzt auch ziemlich SCHEISSE , und den BL Start habe ich nicht gesehen auf dem ersten.....
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  10. #10
    thomas
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    Standard Pfui Sportschau!

    Zitat Zitat von MythosAEV
    Die Übertragungsrechte ausschließlich an Premiere zu geben wäre eine bodenlose Frechheit, da der Bürger ein Recht auf Sportberichterstattung im frei empfangbaren TV hat.
    Interessante These. Steht das im Grundgesetz?

    Ich zäume den Gaul mal von der anderen Seite her auf. Wieso werden von meinen zwangsweise erhobenen GEZ-Gebühren Millionenbeträge für Sportberichterstattung, Seifenopern und ähnliches aufgewendet?

    Sind dies für die Grundversorgung der Bevölkerung wirklich notwendige Sendeinhalte?

    Die Ausgaben für die ausufernde Verwaltung der öffentl.- rechtlichen lass ich mal Aussen vor. Sonst krieg ich die Wut.
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  11. #11
    Rookie
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    Standard Pfui Sportschau!

    Fußball ist - wie jeder Sport - am besten live zu genießen, dannn stellt sich diese Diskussion schon mal gar nicht.
    Allerdings ist die Sportschau wirklich noch bescheidener als es ran annodazumal war.
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  12. #12
    Ersatzspieler
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    Standard Pfui Sportschau!

    Das Recht des Bürgers auf frei-empfangbare Sportberichterstattung halte ich auch für eine sehr interessante These, deren Grundlage sich mir allerdings zu entziehen scheint.
    Erstens sind die öffentlich-rechtlichen Sendern nun wirklich nicht "frei", im Gegenteil ist es sogar Zwangfernsehen pur, bei dem ich nicht die Wahl habe, nach persönlichem gusto zu differenzieren und keinerlei Ausstiegsmöglichkeit habe, außer ich entsage mich jedwedem TV-Konsum.
    Zweitens sehe ich keinerlei logischen Grund, warum es zwangsläufig Fußball im öffentlich-rechtlichen Fernsehen geben muss. Vielmehr ist das ein klassisch deutscher Fall von vermeintlichem Anspruch auf gewisse Grundgüter, die man einerseits für unantastbar erachtet, andererseits aber nichts zusätzlich dafür aufwenden möchte. Ich will garnicht den Zusammenhang zwischen Mitteln aus den Fernsehverträgen und Qualität der Liga garnicht eingehend beleuchten, der sollte jedem klar sein, aber hier gilt dasselbe: ist die Bundesliga international nur Durchschnitt, heult der Boulevard, geht man aber dann den konsequenten Weg und die Rechte fallen an den meistbietenden und dies wäre dann u.U. Premiere exklusiv, so heisst es dann, dass man dem Deutschen seinen Fußball doch nicht wegnehmen kann. Klassischer Fall deutschen Mangels zur Flexibilität, denn in anderen Ländern war PPV und Pay-TV auch nicht seit Erfindung des Rundfunks vorhanden, hat sich aber eben zur besseren Zuschauer"befriedigung" so entwickelt. Nur in Deutschland meint wieder jeder, dass ihm irgendwas zusteht...

    Ich habe ein grundsätzliches Problem mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, weil es seine Kernaufgaben immer mehr vernachlässigt und hierbei die Qualität praktisch stündlich sinkt, sich darüberhinaus mittlerweile fast exklusiv an der Quote orierntiert und sich somit selbst ad absurdum führt. Wozu brauche ich 2 öffentlich-rechtliche Sendeanstalten plus die regionalen Sender, wenn das Programm mittlerweile mit den privaten mehr oder minder austauschbar erscheint? Richtig, garnicht.
    Erwähnte immense Verwaltungskosten, Postenvergabe aufgrund politischer Zwänge, Postenbesetzung nach "Verdiensten", Dienstalter und dergleichen statt nach Befähigung und dergleichen mehr, seien nur am Rande erwähnt...
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  13. #13
    Ersatzspieler
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    Standard Pfui Sportschau!

    Zitat Zitat von thomas
    Interessante These. Steht das im Grundgesetz?
    Ja! Artikel darfst selber suchen.
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  14. #14
    Ausnahmekönner
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    Gesetz ist groß und umfangreich........ aber mal nen kleiner Anfang:
    http://www.mainzer-medieninstitut.de/sport.htm
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  15. #15
    Stammspieler
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    Standard Pfui Sportschau!

    Es ist doch einfach so, dass man höhere Fernsehgelder nur durch eine gewisse Exklusivität generieren kann. Und ein deutlich verbesserter Fernsehvertrag ist ZWINGEND nötig, um mit dem anderen Top Ligen mithalten zu können.
    Mythos These, dass ein Bürger ein "Recht auf Sportberichterstattung" habe, ist nicht nur falsch, lächerlich und sonst noch was, sondern wäre auch dann noch nicht gegeben, wenn Premiere die Rechte bekommen würde, denn das ASS würde nach wie vor übertragen (aber halt erst abends)
    Des Weiteren ist es ja auch so, dass andere Sportarten wie Basketball oder eben Eishockey ja auch nicht im Free TV zu sehen sind.

    Abschließend möchte ich noch sagen, dass man ein Vergabe an Premiere auch positiv sehen muss: Bessere Spieler wären die zwangsläufige Folge von mehr Kapital und somit hätte man auch international vielleicht wieder mehr zu lachen...
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  16. #16
    thomas
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    Standard Pfui Sportschau!

    Mit dem Einblenden der Ergebnisse während der Nachrichtensendungen ist dem Informationsauftrag der öffentl. - rechtlichen bereits genüge getan.

    Einen Anspruch auf kostenfreie Liveübertragung ableiten zu wollen halte ich für sehr gewagt.
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  17. #17
    Profi
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    Standard Pfui Sportschau!

    Zitat Zitat von thomas
    Mit dem Einblenden der Ergebnisse während der Nachrichtensendungen ist dem Informationsauftrag der öffentl. - rechtlichen bereits genüge getan.

    Einen Anspruch auf kostenfreie Liveübertragung ableiten zu wollen halte ich für sehr gewagt.
    Sehe ich auch so. Das GG beinhaltet für jeden Bundesbürger das "Recht auf Information". Nicht mehr und nicht weniger!
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  18. #18
    fgtim
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    Standard Pfui Sportschau!

    Zitat Zitat von Ronny(etc)
    Zitat Zitat von thomas
    Mit dem Einblenden der Ergebnisse während der Nachrichtensendungen ist dem Informationsauftrag der öffentl. - rechtlichen bereits genüge getan.

    Einen Anspruch auf kostenfreie Liveübertragung ableiten zu wollen halte ich für sehr gewagt.
    Sehe ich auch so. Das GG beinhaltet für jeden Bundesbürger das "Recht auf Information". Nicht mehr und nicht weniger!
    Ihr habt beide prinzipiell recht, aber findet ihr auch, dass die Gebühren alleine für diese Informationen gerechtfertigt sind? Dann dürften auch nur noch Nachrichten kommen. Bei den Nicht-Nachrichtensendungen muss man sich eben auch am Gebührenzahler orientieren und Fußball liegt dabei im allerobersten Bereich, was Quoten angeht. Ich rede hier nicht von reinem Quotenfernsehen, denn dann würde nachmittags vielleicht auch nur noch der gleiche Müll wie auf den Privaten (Richter soundso) laufen, aber bei einer dermaßen großen Anzahl an Fußballinteressierten sehe ich die Wahrung des öffentlichen Interesses durch die Sportschau gegeben.

    By the way: Sportschau sucks Prozentual kommt da inzwischen wahrscheinlich sogar noch weniger Fußball als bei "ran" damals!!! :twisted:
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  19. #19
    Gesperrt
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    Standard Pfui Sportschau!

    Zitat Zitat von fgtim
    Zitat Zitat von Ronny(etc)
    Zitat Zitat von thomas
    Mit dem Einblenden der Ergebnisse während der Nachrichtensendungen ist dem Informationsauftrag der öffentl. - rechtlichen bereits genüge getan.

    Einen Anspruch auf kostenfreie Liveübertragung ableiten zu wollen halte ich für sehr gewagt.
    Sehe ich auch so. Das GG beinhaltet für jeden Bundesbürger das "Recht auf Information". Nicht mehr und nicht weniger!
    Ihr habt beide prinzipiell recht, aber findet ihr auch, dass die Gebühren alleine für diese Informationen gerechtfertigt sind? Dann dürften auch nur noch Nachrichten kommen. Bei den Nicht-Nachrichtensendungen muss man sich eben auch am Gebührenzahler orientieren und Fußball liegt dabei im allerobersten Bereich, was Quoten angeht. Ich rede hier nicht von reinem Quotenfernsehen, denn dann würde nachmittags vielleicht auch nur noch der gleiche Müll wie auf den Privaten (Richter soundso) laufen, aber bei einer dermaßen großen Anzahl an Fußballinteressierten sehe ich die Wahrung des öffentlichen Interesses durch die Sportschau gegeben.

    By the way: Sportschau sucks Prozentual kommt da inzwischen wahrscheinlich sogar noch weniger Fußball als bei "ran" damals!!! :twisted:
    Ich finde aber, gerade die öffentlich rechtlichen stehen in erster Linie in der Pflicht, sich nichtvordergründig an den Quoten zu orientieren, sondern eben auch Randgruppen ausreichend zu versorgen. Das muß die oberste Priorität sein, das jedwedigem Anspruch genüge getan wird. und das ist in meinen Augen nicht der Fall. Woran ich das erkenne? ich bezahle GEZ Gebühren für etwas, das ich nicht mal ansatzweise Nutze. Nämlich die öffentlich rechtlichen Kanäle. Warum nutze ich sie nicht? Weil sie mir nicht das bieten, was ich gerne sehen möchte. Trotzdem bezahle ich, schaue aber überwiegend private Sender und Premiere um das was ich sehen will zu bekommen? Wofür bezahl ich also dann? Gehört für mich eh alles längst abgeschafft, ist veraltet und unsozial. Könnte man sich die GEZ sparen, könnte jeder selbst entscheiden, ob Ihm Fußball wichtig ist und dementsprechend auf Premiere umsteigen. Mir ist Fußball wurscht, darum gehts mir nicht. Ich ärger mich eigentlich nur seit Jahren, das mit meinen GEZ nur Schund produziert und finanziert wird, wovon ich nix sehen will und ich das aber nicht mal selbst beeinflußen kann. Sobald ich nen Fernseher habe und sei es nur zum Videoschauen oder Gamen, bezahle ich. Und das nicht wenig. Dafür bekommt man dann im oöffentlich rechtlichen nur noch werbedurchtränkte Sendungen bis hin zur unberechtigter Schleichwerbung durchzogene Serien angeboten, die rechtlich mehr als fragwürdig sind. Ne Unverschämtheit und wehe, ein privater Anbieter würde sich sowas erlauben. Keine Qualität,keine Leistung und trotzdem Zahlungspflicht. Mit freier Marktwirtschaft hat das gar nix zu tun. Die wahren veralteten Fleischtöpfe geht man in diesem Lander nur spärlich bis gar nicht an. Ist etwas ab vom Thema geworden, aber grundsätzlich gilt. Öffentlich rechtlich ist alles andere als umsonst und werbefrei. Und dann kann man dann, ich bitte schön, dann schon wenigstens Qualität erwarten(was ja der Kritikpunkt Hnats war), oder mal die Gebührenberechnung neu erstellen. Und zwar zum Wohle der Bürger
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  20. #20
    fgtim
    Gast

    Standard Pfui Sportschau!

    @Bill Terry:

    Randgruppen zu bedienen ist aber noch schwieriger als eine Mehrzahl. Sonst könnte man argumentieren dass man dann die Gebühren ja für etwas bezahlt das nichtmal jemand anschaut - und diese Kritik wäre dann durchaus auch nachvollziehbar, oder?!

    Klar ist das alles eine Frage der Sichtweise - in einem sind sich aber scheinbar alle einig: Die Gebühren sind veraltet und gehören abgeschafft!
    Und die Sportschau ist kacke *g*
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