Quelle: www.morgenpost.de vom 09.03.07
Eisbären fühlen sich berauscht vom Play-off
Qualifikation gegen Frankfurt beginnt
Von Marcel Stein
Man könnte meinen, die Eisbären bräuchten einen Suchtberater. Schließlich sind die Berliner wieder auf Droge - so umschreibt zumindest Trainer Pierre Pagé den aktuellen Zustand seiner Mannschaft. Aber das hört sich schlimmer an, als es ist. Die Droge der Eisbären ist das Play-off der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Harmlos, Folgeschäden sind nicht zu erwarten.
Ob die Berliner diesmal jedoch in einen solchen Rausch geraten, wie sie ihn in den vergangenen Jahren erlebten, ist überhaupt nicht abzusehen. Zwar reden sie beim Titelverteidiger schon vom Play-off. Dort sind die Eisbären aber noch längst nicht angekommen. Als Neunter der Hauptrunde müssen sie sich erst für den Titelkampf qualifizieren. Das können sie im so genannten Pre-Play-off, in dem sie auf die Frankfurt Lions treffen. Da die Hessen die Hauptrunde als Achter abgeschlossen haben, beginnt die über maximal drei Spiele gehende Serie heute in der Mainmetropole.
Auch wenn es noch kein richtiges Play-off ist, den Charakter dessen hat die Qualifikationsrunde allemal. Details werden über Sieg und Niederlage entscheiden. Zuletzt erwiesen sich die Berliner in diesem Nervenspiel immer als die Besten. Seit zwei Jahren haben sie keine K.o.-Serie mehr verloren. Das gibt den Eisbären Selbstvertrauen. "Es wird keine leichte Aufgabe, aber ich gehe mit einem guten Gefühl in diese Serie", sagt Stürmer Sven Felski. Die schlechte Bilanz aus der Schlussphase der Hauptrunde mit nur drei Siegen aus zwölf Spielen sei raus aus den Köpfen. "Wir sind natürlich enttäuscht darüber, wie es bisher gelaufen ist. Aber wir können einige positive Dinge mitnehmen. Und mit einem guten Play-off sieht alles wieder anders aus", erzählt Kollege Mark Beaufait.
Zu einem Schlüsselfaktor in den Spielen gegen Frankfurt, gegen die es in der Hauptrunde zwei Siege und zwei Niederlagen gab, dürfte die Disziplin werden. Damit hatte Frankfurt einige Probleme in dieser Saison. "Sie sind ein körperlich starkes Team. Wenn wir etwas abbekommen, dürfen wir nicht frustriert sein. Es ist wichtig, Strafzeiten zu vermeiden", sagt Beaufait. Trainer Pagé erwartet zumindest für die Lions viele Besuche auf der Strafbank. Schiedsrichter in den ersten beiden Spielen wird der US-Amerikaner Rick Looker sein. Der pfeift besonders konsequent. Das sollte den Berlinern entgegenkommen und könnte ihren Rausch verlängern.