Quelle: www.augsburger-allgemeine.de vom 27.08.05

[size=18px]Die Nummer 7 erhält keiner mehr[/size]

Moeser-Trikot hängt künftig im Curt-Frenzel-Stadion

(pede). "Und mit der Nummer 7 unser Kapitän Duaäääännne" - Für die Sprecher bei den Heimspielen der Augsburger Panther war die Durchsage ebenso jahrzehntelange Gewohnheit wie für die Fans, die auf den Rängen die Antwort gaben: "Moeser" schrien die Anhänger zur Begrüßung des Eishockey-Stürmers, der für sie zum Inbegriff der Augsburger Eishockey-Seele war. 15 Jahre - von 1989 bis zum Frühjahr 2005 - war Moeser ein Profipanther. Nach über 700 Punktspielen feierte er gestern im Curt-Frenzel-Stadion seinen stimmungsvollen Abschied - mit über 3500 Fans und zahlreichen Weggefährten. "Danke an alle. Ich fühle mich schon lange wie ein Augsburger", war Moeser gerührt.

Die Partie zwischen einer Ausländer-Auswahl (Team Rot) und deutschen Eishockeyspezialisten (Team Weiß) war ein Ausflug durch 20 Jahre AEV-Geschichte. Einheimische Größen wie Harald Birk, Andi Römer, Georg Hetmann, Jiri Brousek oder Horst Pätzig waren ebenso dabei wie internationale Profis, die einen Teil ihrer Karriere in Augsburg verbrachten. Kanadier (Pierre Rioux, Rob Guillet, Andre Faust, Daniel Naud) zogen noch einmal ihre Kreise mit Finnen (Timo Peltomaa, Tero Arkiomaa) sowie dem Norweger Tommy Jakobsen oder dem Amerikaner Shawn Carter. Moeser hatte aber auch Freunde wie Mike Schäfer und Chris Norton eingeladen, mit denen er an der Universität Cornell im Osten der USA studiert hat.

Seit 1989 ist Augsburg die zweite Heimat des gebürtigen Kanadiers. Längst hat der Familienvater (Ehefrau Christine sowie die Töchter Nadia und Sina) einen deutschen Pass, zur gestrigen Feier waren auch seine Eltern aus Waterloo in Ontario angereist. Es begann mit der Eröffnungsparty auf Bahn zwei, dann folgte das Programm mit Gänsehautstimmung in der Arena.

"Es gibt nur einen Duanne Moeser" sangen die Fans immer wieder und der 42-Jährige musste bereits beim Einlauf eine Ehrenrunde laufen. Den Puck für das Spiel brachte der Kaschperl der Augsburger Puppenkiste, Sara Hedgpeth (städtische Bühnen) sang die deutsche Nationalhymne und Felix Kovac von Hitradio RT.1 sorgte mit seiner Ankündigung für jeden Treffer 50 Euro an die Moeser-Stiftung zu überweisen, für Offensivgeist bei den Eishockeystars. 7:7 endete die Partie, in der Moeser auch noch zwei Tore erzielte. Anschließend bekam der "Aussteiger" von seinen Teamkollegen noch einen goldenen Helm überreicht. Unterhaltsam waren auch die Einlagen wie Torwandschießen (mit jungen Fans), Penaltyschießen und Staffellauf sowie die Hip-Hopper von Da F.U.N.K.

Am Ende war dann noch Zeit für Gefühle. Die Wunderkerzen brannten, Oberbürgermeister Paul Wengert, der Landtagsabgeordnete Bernd Kränzle im Auftrag des Ministerpräsidenten und der AEV-Ehrenpräsident Gottfried Neumann fanden warme Worte. Er überreichte Moeser das Geschenk des Vereins (Reisegutschein) und leitete dann die "höchstmögliche" Eishockey-Ehrung ein. Das Trikot von Moeser wurde mit dem Videowürfel unter das Hallendach befördert. "Wir werden die Nummer 7 in Zukunft nicht mehr vergeben", so Panther-Manager Max Fedra. Moeser verdrückte ein paar Tränen und genoss den Augenblick.

Am Samstag gibt es noch ein Fest mit den Fans (im Friedberger Schlosshof, bei Regen in der Stadthalle) und ab Sonntag kümmert sich Moeser wieder um seinen neuen Job als Sportmanager bei den Panthern.