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Bayern: 'Fans werden erpresst'
31.08.2005
Rekordmeister FC Bayern hat Widerstand gegen die Vergabe der Champions-League-Rechte an den Bezahlsender Premiere angekündigt. "Wir müssen aufpassen, dass wir die Seele des Fußballs nicht verkaufen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in Nürnberg. Wenn das Top-Spiel des Spieltags nur im Pay- TV zu sehen sei, würden die Fans "in erpresserischer Weise zu Abonnements gezwungen". Der FC Bayern werde dieses Spiel nicht mitspielen.
Die UEFA hatte am Vortag sämtliche deutschen Fernsehrechte an der Königsklasse des europäischen Fußballs an Premiere vergeben. Der Bezahlsender muss ein Spiel pro Spieltag im frei empfangbaren Fernsehen zeigen und will dafür einen eigenen Sender aufbauen oder kaufen. Das Top-Spiel jedes Spieltags wird aber - statt bisher auch bei Sat.1 - nur noch im Bezahlfernsehen zu sehen sein. "Es ist zu befürchten, dass alle Bayern-Spiele nur noch im Pay-TV übertragen werden", sagte Rummenigge.
Die deutschen Vereine seien von der UEFA im Vorfeld der Entscheidung nicht konsultiert worden. Der Verkauf der Rechte an Premiere sei "eine exklusive Entscheidung der UEFA, die es im Vorfeld nicht einmal für nötig hielt, mit den deutschen Vereinen darüber zu sprechen. Wir sind sehr enttäuscht", so Rummenigge.
Der FC Bayern und andere Spitzenmannschaften können zumindest auf höhere Ausschüttungen aus dem UEFA-Topf hoffen. Allerdings betonte Rummenigge, dass unter dem Strich für die Vereine nicht unbedingt mehr herauskommen muss. "Die DFL hat eine Studie erstellen lassen, aus der geht eindeutig hervor: Das Free-TV ist für das Sponsoring der Vereine von enormer Bedeutung."