Quelle: Eishockey NEWS vom 13. September 2005
[size=18px]Yarema der Prototyp der Power-Panther[/size]
Schwabenstrelch in Ingolstadt - Filipowicz besetzt zehnte Ausländerstelle
AUGSBURG. Eins scheint schon nach zwei Spielen der Saison festzustehen: Die Panther machen Spaß! Sie haben vielleicht keinen Einzelkünstler wie Bob Wren mehr im Kader, aber statt Schnörkel-Pirouetten-Tralala-Eishockey boten sie zumindest am ersten Wochenende gradliniges Kampfhockey, geprägt von angesichts nur neun Ausländern aber dafür sechs Förderlizenzspielern, überraschend stabilem körperlichen Auftreten und immer dem direktesten Weg zum Tor.
Der Prototyp dieser Spielweise war dann auch derjenige, der nicht nur gegen Frankfurt zweimal traf sondern vor allem für einen ersten Höhepunkt der Saison in Ingolstadt sorgte: Brendan Yarema lief, die Panther hatten 53 Sekunden vor Schluss aus einem 1:3 ein 3:3 gemacht, urplötzlich allein auf Waite, mit dem sich im Laufe des Spiels nicht gerade eine innige Freundschaft entwickelt hatte. „Ich kam mir in dem Moment vor wie in einem Standbild", schildert Yarema, „alles schien still zu stehen und ich hab mit fast in die Hose geschissen vor lauter Nervosität." Dennoch brachte er die Scheibe souverän im Tor unter, was ihn allerdings noch lange nicht erlöste: „Unsere Fans waren so unglaublich laut, ich hatte Angst das Spiel ist vielleicht schon vorbei und ich hab nur die Sirene nicht gehört." Der Blick zur Uhr erlöste ihn, zwölf Sekunden waren noch zu spielen und die ersten drei Punkte unter Dach und Fach. Trotz des 4:5 zu Hause gegen Frankfurt nach 4: l-Führung macht sich Yarema wenig Sorgen: „Zu Hause werden wir kein Problem haben, denn ich denke in unser offenes Stadion kommt wohl niemand gerne. Ich will unbedingt, dass wir auswärts stärker sind als die Panther im letzten Jahr waren. Wir müssen unsere Gegner aufarbeiten und einfach den Stier an den Hörnern packen." Power-Panther eben.
Der Kader: Als zehnten Ausländer haben die Panther den 29-jährigen amerikanischen Verteidiger Jayme Filipowicz (l 84 cm, 96 kg/Foto: IHA) verpflichtet. In der vergangenen Saison kam Filipowicz für Providence in 94 Spielen auf vier Tore, eines davon zum Sieg, zwölf Scorerpunkte, eine Plus/Minus-Bilanz von + 11 und 144 Strafminuten sowie insgesamt in der AHL auf 291 Partien mit acht Treffern, 43 Punkten, einem Plus/Minus-Wert von +28 und 477 Strafminuten. „Eins kann ich versprechen", so Trainer Randy Edmonds nach dem 4:5 gegen Frankfurt: „Er wird vor dem Tor aufräumen."
Die Verpflichtung von Filipowicz bedeutet (noch) nicht automatisch den endgültigen Abschied von Kent Fearns, der einen bis zum 30. September befristeten Vertrag hat und auf Grund seiner Verletzung nicht lizenziert ist. „Fearns ist ja universell einsetzbar", so Manager Max Fedra, „er kann sowohl Verteidiger als auch Außenstürmer spielen." Einen Rechtsaußen suchen die Panther noch, verbessert haben sich Fearns Chancen durch die Verpflichtung von Filipowicz freilich auch nicht.
Am Rande der Bande: Die Auslosung des Achtelfinales im DEB-Pokal bescherte den Panthern ein Auswärtsspiel in Schwenningen am Dienstag, den 25. Oktober. In vier Jahren Pokal haben die Panther in fünf Partien noch nie gegen einen unterklassigen Club verloren, die letzten beiden Spiele in Schwenningen in der DEL gewannen sie 2:0 und 3:2 nach Penalty-Schießen.
Torsten Fendt wurde von Randy Edmonds zum neuen Kapitän für die gesamte Saison bestimmt, die Assistenten sind Manuel Kofler und Rainer Suchan, allerdings ist hier ein Wechsel nach jeweils zehn Spielen geplant.
Außerdem hat Edmonds ab sofort einen Co-Trainer: Der 42-jährige Kanadier Steve McCharles soll sich speziell um die Verteidiger kümmern, dritter Betreuer neben Josef Bogdan und Werner Gall ist Joe Beuer, zuletzt in Essen bzw. Ulm.
MichaelKlein