Quelle: www.hockeyweb.de vom 23.11.05
[size=18px]Pokal-Trauerspiel - Augsburg blamiert sich beim 0:1 gegen Nürnberg[/size]
Augsburg, 22. November
Wenn es schon in der DEL kein Erfolgserlebnis gibt, dann bleibt nur, auf die sprichwörtlich anderen Gesetze des Pokals zu hoffen. In der einzigen Begegnung des Viertelfinales, in der es zwei DEL-Clubs miteinander zu tun hatten, kam es an diesem Dienstagabend zum bayerischen Derby und zum Wiedersehen der Augsburger mit dem früheren Coach und einigen ehemaligen Spielern. Allerdings fehlte bei den Franken fast die halbe Mannschaft und auch Goalie Jean-Francois Labbé saß nur auf der Bank. Für ihn spielte Tomas Ower, der sonst in der Oberliga hält und heute gerade einmal vier Verteidiger vor sich hatte. Die Panther mussten dafür weiterhin auf Rick Girard, Pat Aufiero und Steffen Tölzer verzichten.
„Selbstvertrauen tanken“ hieß die Devise für die Hausherren, doch dieses Vorhaben ging gründlich daneben. Bereits in der Anfangsphase war noch viel von der Verunsicherung aus den letzten Wochen zu spüren. Immerhin überstanden sie die erste Unterzahl nach knapp fünf Minuten, ohne dass die Ice Tigers auch nur einmal auf das Augsburger Tor geschossen hatten. Selbst gelang ihnen wenig später in gleicher Situation wenigstens ein Pfostentreffer. Ansonsten bekamen die Zuschauer weitgehend Magerkost vorgesetzt. Höhepunkt war da schon ein Lattenschuss von Konstantin Firsanov. Als dann erneut ein Augsburger auf der Strafbank saß, gab es wieder mal ein Beispiel für die Seuche, die derzeit beim Tabellenletzten am Schläger klebt. Vom eigenen Schlittschuh sprang die Scheibe in die Maschen. Anrechnen lassen durfte sich den Treffer Petr Fical.
Das bescheidene Niveau der Partie stieg auch nach der Pause nicht an. Obwohl Schiedsrichter Rick Looker, der seine Professionalität geschickt zu verbergen wusste, die Gastgeber regelmäßig per Strafzeit dezimierte, schlugen die Nürnberger daraus kein Kapital. Bei einem späteren Angriff traf Tomas Martinec nach Pass von Robert Döme immerhin das Augsburger Gehäuse. Von solchen Glanzleistungen waren die Panther inzwischen meilenweit entfernt. Ansonsten breitet man über das Mitteldrittel besser den Mantel des Schweigens.
Leider knüpften beide Teams auch im Schlussabschnitt nahtlos an diese schwache Vorstellung an. Die frierenden Fans im kalten Curt-Frenzel-Stadion bekamen nichts zu sehen, was wenigstens für ein bisschen Stimmung hätte sorgen können. Dass die Nürnberger, die vor der Partie wohl mit nichts außer einer Niederlage gerechnet hatten, nicht mehr als das Allernötigste taten, mag man ihnen nachsehen, doch das Auftreten der Panther war ein Armutszeugnis auf der ganzen Linie. Es war die schlechteste Leistung in dieser Saison, was besonders unverständlich wirkt, nachdem man am Sonntag gegen die Kölner Haie eine weitgehend ansprechende Einstellung an den Tag gelegt hatte.
Bitter enttäuscht und sehr verärgert war dann auch Trainer Paulin Bordeleau. „Ich habe der Mannschaft vorher gesagt, wie wichtig dieses Spiel für uns ist. Aber fast alle haben ohne Leidenschaft, ohne Emotion und ohne Einsatz gespielt. Die Spieler werden sich morgen lange das Video des heutigen Abends anschauen müssen!“ Ob es weitere Konsequenzen geben wird, ließ er allerdings offen. (mor)
Tor: (0:1 / 0:0 / 0:0)
0:1 (15:16) Fical ( Ondruschka ; Methot ) 5:4
Zuschauer: 1613
Strafzeiten: Augsburger Panther 16 + 10 Yarema, Danner ; Nürnberg Ice Tigers 14
Schiedsrichter: Rick Looker, USA