Quelle: www.hockeyweb.de vom 07.01.06
Köln schlägt Augsburg 7:2
Köln, 6. Januar
Philip GogullaDas Schlusslicht der Tabelle in der Deutschen Eishockey Liga stellte für die Kölner Haie kein Problem dar. Gegen die Augsburger Panther gewannen die Haie ohne Mühe mit 7:2 (4:0/1:2/2:0).
Kölns Trainer Hans Zach konnte wieder einmal aus dem Vollen schöpfen, ausser dem erkrankten Torhüter Oliver Jonas, der immerhin als Ersatz für Thomas Greiss auf der Bank sitzen konnte, stand ihm der komplette Mannschaftskader zur Verfügung. Leidtragender war Junioren-Nationalspieler Moritz Müller, der als überzähliger Stürmer auf der Tribüne Platz nehmen musste. Zach nahm eine weitere Umstellung vor, Nationalspieler Sebastian Furchner, der im bisherigen Saisonverlauf unter seinen Möglichkeiten geblieben war, rückte in den vierten Sturm, seinen Platz neben Tino Boos und Eduard Lewandowski nahm Philip Gogulla ein. Auf dem Eis waren die Messen schnell gesungen, nach dem ersten Drittel führten die Haie durch Tore von Tino Boos, Kai Hospelt, Philip Gogulla und Lasse Kopitz mit 4:0, Augsburg hatte sich anscheinend noch nicht auf die seit Jahresbeginn praktizierte kleinlichere Regelauslegung der Schiedsrichter eingestellt und kassierte im ersten Abschnitt 22 Strafminuten. Die Strafzeiten – Flut sorgte allseits für reichlich Verwirrung, der moderne Videowürfel der Kölnarena zeigt nur bis zu drei Strafen pro Team gleichzeitig an und geriet bald an die Grenze seiner Kapazität. Augsburg kassierte in Unterzahl eine zusätzliche Bankstrafe wegen zuvieler Spieler auf dem Eis, offensichtlich hatte man auch bei den Aktiven die Übersicht verloren. Als Köln dann bei einer angezeigten weiteren Strafe gegen Augsburg in Überzahl einen Treffer erzielte, blickte selbst der erfahrene Kölner Zeitnehmer nicht mehr durch. Statt alles zu belassen, weil das Tor die angezeigte Strafe aufhob, strich er eine bereits angetretene Strafe von der Uhr. Nach einigen Diskussionsrunden ging es dann korrekt weiter. Nur zwei Kölner Spieler profitieren offensichtlich nicht vom neuen Stil: Die Verteidiger Andreas Renz und Paul Traynor gelten als Defensiv-Spezialisten und bekommen bei Überzahl ihres Teams keine Eiszeiten. Hans Zach schickte beide bei Spielunterbrechungen zum Laufen aufs Eis, damit sie sich wenigstens warm halten konnten. Angesichts des sicheren Sieges wurden die Haie im zweiten Drittel nachlässig, Augsburg kam in der 34. Minute binnen 26 Sekunden zu zwei Treffern durch Girard und Potvin, doch eine Wende war nicht in Sicht. Nur vier Minuten später traf der degradierte Sebastian Furchner zu seiner sichtlichen Genugtuung zum 5:2. Im Schlussdrittel stellten Alex Hicks und erneut Philip Gogulla noch den Endstand von 7:2 her.
Tore:
1:0 Boos (2.)
2:0 Hospelt (11.)
3:0 Gogulla (19)
4:0 Kopitz (20.)
4:1 Girard (34.)
4:2 Potvin (34.)
5:2 Furchner (37.)
6:2 Hicks (50.)
7:2 Gogulla (60.)
Strafminuten: Köln 12, Augsburg 28
Zuschauer: 12.127
Alexander Brandt Foto: Sport-Press
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Quelle: www.express.de vom 07.01.06
AUGSBURGER RAPPELKISTE!
7:2 – Haie lassen’s krachen
Von UWE BÖDEKER und VANESSA DAHM
Köln – 29 Tore in den letzten sechs Spielen – so einen Haie-Rausch hat es lange nicht gegeben. Freitag ist es die Augsburger Rappelkiste, die strapaziert wird. 7:2 gegen das Tabellenschlusslicht. Trainer Hans Zach strahlt: „Ich bin sehr zufrieden. Das hat die Zuschauer begeistert. Toll, was die Jungs für Spielzüge aufs Eis gezaubert haben. Das macht Spaß.“
Zu Beginn ist auf der Strafbank der Augsburger mehr los als auf dem Eis. Gleich vier Spieler haben wohl von den neuen Null-Toleranz-Regeln der Schiris nichts gehört und sitzen plötzlich in der Abkühl-Box. Die Folge: Haie oft in 5:3-Überzahl und im ersten Drittel nur ein paar wenige Sekunden fünf gegen fünf.
Das Ergebnis: 4:0 für Köln – da klappt wirklich alles. Tino Boos nach zwei Minuten, Kai Hospelt nach elf, Philip Gogulla (19.) und Lasse Kopitz (20.) dürfen zuschlagen. Was für ein Schützenfest – und bis dahin alles deutsche Knipser. KEC-Sportdirektor Rodion Pauels lacht: „Das hat es auch noch nicht oft gegeben.“
Im zweiten Abschnitt wirken die Kölner dann etwas zu beschwingt, verfallen in Nachlässigkeit. Dann gönnt sich die Zach-Truppe auch noch eine Total-Auszeit. Rich Girard und Steve Potvin verkürzen innerhalb von nur 30 Sekunden auf 2:4.
Von Hektik ist danach aber nichts zu spüren. Im Gegenteil, die Haie endlich wieder hellwach und treffsicher. Mit Sebastian Furchner sorgt wieder ein Deutscher für klare Verhältnisse auf dem Eis – 5:2.
Da kann Zach in Ruhe seine Wasser-Pulle leeren. Na ja, fast in Ruhe, denn als Alex Hicks sein erstes Saisontor erzielt, wird auf der Auswechselbank mit dem Kanadier gefeiert. Gogulla macht auch noch das 7:2.