An dem, an dem er einfach von "sogenannten Experten" spricht und solche Sachen sagt wie: "Jeder will sein Profit schlagen und überlegt, wie er bei der nächsten Wahl die meisten Prozentpunkte bekommen kann. Das ist weit davon entfernt dafür zu sorgen, dass es wieder Normalität gibt."
Die sogenannten Experten sind eben doch in der Regel genau das, nämlich Experten - dem konkret vorgebrachten Herr Lauterbach traue ich jedenfalls bekanntermaßen größere Expertise zu als den meisten anderen - und dass "jeder" nur Profit schlagen will und nur an den nächsten Wahlerfolg denkt, ist doch einfach nur billiger Populismus, der so in der Form schlichtweg unnötig ist. Erst recht, wenn sein Chef kürzlich noch versucht, die Fußballer als Vorbild zu etablieren. Vorbildlich wäre, einfach mal gar nichts zu sagen, bevor man solche diffusen Ängste befeuert und redproduziert.
Blöde Situation.
Ich finde beide haben recht.
Was treibt Lauterbach denn zu seiner Aussage? Die beruflichen Gründe und das Dauertesten sind doch völlig richtig. Die Backen halten gilt auch für ihn und das hat Flick kritisiert. Er ist jetzt wirklich der allerletzte der bisher nicht durch Diplomatie aufgefallen wäre.
Ich kann nicht verstehen, warum öffentlich an allen Ecken und Enden immer noch mehr Brände gelegt werden müssen. Wo die Stimmung doch eh schon kaum explosiv ist.
Geändert von Engelhardt (14.02.2021 um 15:29 Uhr)
Flick greift aber nicht nur Lauterbach an (was ich persönlich zwar albern genug fände, aber zumindest nachvollziehen könnte), sondern die gesamte Politik, was mindestens unnötig, vor allem aber problematisch ist, wenn man das mit solchen Allgemeinplätzen tut.
Weil das Verhalten querbeet seit einem Jahr doch genau das gleiche ist. Und gerade von Politikern würde ich eigentlich erwarten, intern zu sprechen und ansonsten geschlossen, ruhig und besonnen aufzutreten. Und wenn das nicht der Fall ist, muss die Frage nach der Motivation schon erlaubt sein.
Naja, der Mann nervt ja wirklich. Ich bin von Sportveranstaltungen in Katar zwar auch nicht begeistert, aber immer nur den Fußball an den Pranger stellen, ist halt auch nicht fair. Wie wird das bei Ski Weltcup, Biathlon, Bob, Tennis etc. gehandhabt? Da wird nie ein Wort verloren. Bleiben infizierte Handballer bei einem internationalen Auswärtsspiel im Gastgeberland? Natürlich nervt er, der Karl.
Lauterbachs Antwort:
„Sogenannte Experten“ äußern sich, weil Journalisten sie um Einschätzung bitten. Wenn Hansi Flick anderer Meinung ist, soll er einfach seine Argumente bringen. Dafür muss er nicht Experte sein. Auch andere Argumente zählen. Aber als Amateur-Sportler sage ich: nicht unfair sein!
Vielleicht sollte er als Politiker sagen:
Wir haben Gesetze und Regelungen beschlossen und solange sich alles innerhalb dieser Regeln bewegt, halte ich meinen Rand anstatt Stimmung zu machen und noch mehr Missmut zu säen.
Achja...die Wähler...oder Geltungssucht. Oder wasauchimmer.
Als Fussblödler würde ich in dieser Zeit mal die Füße still halten
Geht aber nicht, wenn schon die oberste Etage komplett verblödet auftritt, hätte Flick entweder Schnauze halten oder Schnauze halten können
Ohne mir Flicks Statement anzuhören, weil es mich schlicht und ergreifend nicht interessiert und ich Pressekonferenzen im Regelfall nie ansehe, fasse ich anhand der Schlagzeilen, um die man ja nicht rumkommt, ähnlich wie Engelhardt, zusammen; Politiker beschließen auf demokratischem Weg Vorgaben wie mit Corona im Profisport umgegangen wird. Wohlgemerkt nicht nur im Fußball - viele andere Profisportarten finden aktuell statt und tragen einen Teil zu Steuern und Abgaben bei, die gerade dringend benötigt werden UND sie machen vielen Menschen Freude. Übrigens auch vielen Kindern. Natürlich macht der Profisport das in allererster Linie um seiner selbst Willen, aber das ist alles abgeklärt und bewegt sich in einem Rahmen, dem die Politik zugestimmt hat. Im Regelfall wird auch niemandem dadurch etwas weggenommen. Und der Herr Lauterbach ist Mitglied einer Partei, die die Bundesregierung stellt, hätte also alle Möglichkeiten, auf Vorgaben und Entscheidungsprozesse für derartige Dinge einzuwirken. Da er dort aber nicht immer Gehör findet, muß er es wohl auf anderem Wege machen. Schade eigentlich. Aber abzusehen, Lauterbach hatte sich früh auf die Bundesliga und im Speziellen den FC Bayern eingeschossen. Und das hat dann mit Experte (für den ich Lauterbach durchaus halte) oder Nicht-Experte, wenig zu tun. Er hat intern nicht das bekommen was er wollte und springt dann übers Stöckchen der Journalie. Dass einem dann irgendwann auch mal der Kragen platzt ist zwar nicht gut, aber verständlich.
Ist bekannt wo sich Müller angesteckt hat? Noch in München, oder beim Auslandsaufenthalt? Oder in Berlin? Ich vermute nein. Man hat Müller mit einem Privatjet in einem Schutzanzug von Quarantäne zu Quarantäne geflogen. Ich vermute bezahlt, entweder von Müller, oder vom FC Bayern. Geschädigt wurde dabei wer? Würde jemand von uns hier einen Bekannten, Mitarbeiter, Freund, 6500 km entfernt in Quarantäne belassen, wenn es die Möglichkeit gäbe ihn nach Hause zu holen? Freiwillige vor. Ich vermute übrigens, viele von denen, die jetzt laut schreien (und ich meine da wirklich überhaupt niemand hier aus dem Forum), halten sich selbst nicht sonderlich genau an irgendwelche Vorgaben, sind aber die allerersten, wenn man es "denen da" mal zeigen könnte. Ist aber nur ein Bauchgefühl.
Geändert von djrene (14.02.2021 um 19:18 Uhr)
Den feinen Unterschied hast du selbst geschrieben, er ist Mitglied einer Partei, die die Bundesregierung stellt, aber er ist kein Mitglied der Bundesregierung. Das gibt ihm die Möglichkeit, Szenarien aufzuzeigen, ohne praktische Lösungen anbieten zu müssen. Das betrifft Fußball nicht mehr als Geschäfte und Kitas. Er ist der unbequeme „Bad Cop“ in dem Spiel, das keines ist. Das weiß er und er weiß auch, dass er polarisiert, auch wenn er wohl mittlerweile Probleme mit der Vielzahl von Morddrohungen hat. Zu keinem Zeitpunkt hat der Ausgang der Wahl zum Parteivorsitzenden auch nur ansatzweise etwas mit seiner Haltung zu tun. Da wusste er immer, dass er noch mehr Außenseiter war, als es Röttgen beim Parteivorsitz der CDU war. Seine Haltung war immer konsequent. Man kann ihm vorhalten, dass ihm die Empathie für die Bewältigung einzelner Situationen fehlt. Das mag sein, aber er ist auch kein MP. Tatsache ist aber, dass nahezu alle seiner Prognosen sich irgendwann als richtig rausstellten.
Er hat sich auch nicht auf Fußball eingeschossen, Fußball ist lediglich Bestandteil einer ganzen Reihe von mehr oder weniger gesellschaftlichen Ereignissen, die er komplett runterfahren würde. Lauterbach fehlt Maß und Mitte, aber hätte Lauterbach frühzeitig Gehör gefunden, wäre er nicht noch unbeliebter als ohnehin, Corona wäre vermutlich kaum Thema mehr in Deutschland
Geändert von Von Krolock (14.02.2021 um 20:13 Uhr)
Das hat aber nichts damit zu tun, dass er jetzt ohne Not die Gräben in der Bevölkerung vergrößert. Politik wird in der Regel nicht über die Medien gemacht - auch wenn die Politik sich gerne mal von den Medien vor sich her treiben lässt.
Insofern haben Lauterbach's Aussagen politisch keinen Nutzen, gesellschaftlich gießt er aber ohnehin Öl ins Feuer. Die Nerven liegen eh schon überall blank, also kann er es sich auch sparen, den Fußball vor seinen Karren zu spannen. Ich habe ihn nirgends sagen hören, dass die Vorstände von Automobilfirmen nicht durch die Welt jetten sollen. Was will er also bezwecken? Und wie weit ist Flick von der Wahrheit entfernt?
Er gießt kein Öl ins Feuer, weil es für ihn weder Öl noch Feuer gibt. Er analysiert und zwar ohne daraus folgende Konsequenzen ins Kalkül zu ziehen. Was er macht, sollte ein Politiker eigentlich nicht machen, weil es unpolitisch ist, aber er ist aus meiner Sicht epidemiologisch ehrlich. Wenn ich eine Lösung will, höre ich nicht auf Lauterbach, wenn ich wissen will, was uns Corona noch zu bieten hat, hat er mein Vertrauen
Ich glaube nicht, daß Corona kaum ein Thema in Deutschland wäre, wenn man Lauterbachs Ideen gefolgt wäre. Es wäre ein anderes Thema. Denn über Monate, inzwischen wäre es über ein Jahr, komplett zusperren und Grenzen dicht machen, das geht ja nicht und das weiß auch Lauterbach. Und wir sind die Mitte des Kontinents, ein Transitland, ein Export- und Importland. Man hätte sich mit einem harten Lockdown in eine andere Position gebracht, als wir sie im Spätherbst hatten. Das sicherlich. Und dann? Tanzen die Leute wieder auf den Tischen und EIN Infizierter reicht - boom. Und als einer der führenden Mitglieder einer Partei, habe ich sehrwohl die Möglichkeit Einfluss auf meine Parteigenossen zu nehmen, selbst wenn ich nicht in der Bundesregierung sitze.
Edit: Wenn Du erwähnst, daß er nicht der Mann für konkrete Lösungen ist, dann simmer beinander - dann würde er auch die 12 Monate zusperren. Ist halt nicht zielführend.
Wenn du dir anschaust was Lauterbach wirklich gesagt hat, dann hat das nichts mit dem zu tun, was noch kommen wird.
Und dann kann ich Flick's Kommentar durchaus verstehen.
Lauterbach darf gerne der Mahner sein - ich habe nicht mal eine besonders negative Meinung zu ihm. Aber wenn er spezifische Kommentare zu Dingen gibt, die der Gesetzeslage entsprechen, dann braucht er sich auch nicht über Gegenwind aus dieser Ecke beschweren. Flick hätte NIEMALS kritisiert, wenn eine gesetzliche Vorgabe die Club-WM oder etwas im Zusammenhang damit verhindert hätte. Aber Lauterbach wollte nicht die generellen Regelungen kritisieren, er hat sich einen Einzelfall herausgepickt der entsprechend dieser Regelungen abgelaufen ist. Dadurch erweckt er den Eindruck es gäbe eine Lex FC Bayern. Und sowas ist momentan einfach fatal. Ganz egal um welches Thema es geht. Einen statt spalten. Und wenn er Politik machen will, dann soll er politisch bleiben.
Das gefettete zeigt Dir doch, dass es eben sehr wohl auch Politiker (in seinem Fall ja sogar Fachärzte) gab, die früh auf die zweite Welle hinwiesen und "alles" zusperren wollten. Ich kann den Shitstorm (aus Opfersicht!) im ganz Kleinen nachvollziehen, ich fühle mich z.B. von jedem Vorwurf der Besserwisserei angegriffen. Wie kommt Ihr (Du, René,...) drauf, dass nicht auch "normale" Menschen das nicht schon im Oktober als das beste / einzige Mittel ansehen konnten?
Schlimm aus meiner Sicht ist es halt, dass sie's schon wieder so halbherzig machen wollen. 35 ist nicht Zero.