Fasels schöne neue Eishockeywelt
29.12.2006
Von Olaf Edig
Nach Berichten der Schweizer Tageszeitung Le Matin plant der Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes IIHF, René Fasel, eine Regeländerung, die das Eishockeyspiel, wie wir es heute kennen, revolutionieren könnte. Gemäß seinen Vorstellungen könnte es künftig Tore geben, die doppelt zählen.
Tatsächlich liegt der 1. April noch in weiter Ferne, doch Fasel scheint seinen Vorschlag, der frühestens ab 2010 verwirklich werden könnte, ernst zu meinen. Die angedachte Regeländerung bezieht sich zum einen auf Unterzahlsituationen. Treffer in Unterzahl seien schwierig zu erzielen, daher möchte der Schweizer diese auch besonders honorieren.
Zum anderen sollten laut Fasels Vorschlag Treffer aus großer Distanz, sprich von außerhalb des Angriffsdrittels, doppelt gewertet werden. Dabei orientiert er sich an der Drei-Punkte-Regel im Basketball. Ziel dieser Veränderungen sei es, das Eishockeyspiel attraktiver zu machen.
Gegen beide Vorschläge gibt es gute Argumente. Zum einen widerspricht es dem sportlichen Gedanken, dass ein Team, welches kurz vor Ende an sich aussichtlos zurückliegt, absichtlich eine Strafe ziehen muss, um doch noch zu seiner Chance zu kommen. Die taktischen Konsequenzen mag man sich gar nicht ausmalen.
Und bei Distanztreffern ist anzumerken, dass solche Treffer oft aus der Verzweiflung geboren sind. Eine Mannschaft, die nicht über die spielerischen Mittel verfügt, die gegnerische Verteidigungszone in Bedrängnis zu bringen, könnte so die gute Defensivarbeit des Gegners ad absurdum führen, indem sie einen Glücksschuss lanciert.
So der Präsident des IIHF, Herr Fasel, es für nötig hält, den Sport, den er auf internationaler Ebene als sein höchster Repräsentant vertritt, publikumsfreundlicher zu gestalten, hier ein paar weitere Ideen:
1. Die Größe der Tore muss verdoppelt werden.
2. Goalies dürfen die Größe von 1,55 Meter nicht mehr überschreiten.
2. Pucks mit gelben Punkten.
3. Auswärtsteams müssen generell mit einem Spieler weniger antreten, damit der Heimvorteil endlich ernst genommen werden kann.
4. Besonders gelungene Checks können durch zusätzliche Referees mit Haltungsnoten bewertet werden: dafür können 1-3 Tore gutgeschrieben werden.
5. Einführung eines Jokers: Im laufenden Spiel können die Trainer Joker einsetzen. Fällt dann im Laufe der nächsten 360 Sekunden ein Treffer, zählt der ebenfalls doppelt. Erzielt das gegnerische Team ein Tor, verfällt der Joker. Diese Spannung!
Quelle: www.eishockey-magazin.de