Das machte Spaß – Pinguine wie entfesselt
Fast 3000 Zuschauer bejubelten Freitagabend den 7:3-Sieg gegen die Augsburger.
Krefeld. Mit einem 7:3 (1:3, 3:0, 3:0)-Erfolg über die Augsburg Panther fuhren die Krefeld Pinguine gestern Abend den erwarteten Pflichtsieg in der Deutschen Eishockey Liga ein, bleiben damit auf Play-off-Kurs und nahmen vor 2 974 Zuschauern standesgemäß Abschied von der Rheinlandhalle.
Die Pinguine hatten die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienste und THW, die während und nach dem Sturm Kyrill im Einsatz waren, zu diesem Meisterschaftsspiel eingeladen. Eine schöne Geste und offenbar die Aufforderung an die Gastgeber, die sofort loslegten wie die Feuerwehr. Es bedurfte nur knapp zwei Minuten, da hatte es erstmals im Kasten hinter Augsburgs Keeper Rolf Wanhainen eingeschlagen.
Herberts Vasiljevs markierte mit seinem 28. Saisontreffer nach glänzender Vorarbeit des finnischen Zugangs Jesse Niinimäki das 1:0. Der vierte Scorerpunkt bereits im zweiten Spiel für den 23-Jährigen, der von den Zuschauern begeistert empfangen wurde und sofort seine spielerische Klasse aufblitzen ließ
Trainer Jiri Ehrenberger musste auch noch auf Köttstorfer verzichten
Doch der Sturmlauf der Pinguine entpuppte sich rasch als Strohfeuer. Zunehmend bekamen die Krefelder Probleme, nicht zuletzt auch, weil sie vor dem Eröffnungsbully einen weiteren personellen Aderlass zu verkraften hatten. Denn in Rainer Köttstorfer (Magen-Darm-Virus) musste Trainer Jiri Ehrenberger nach Daniel Kunce überraschend einen weiteren Abwehrspieler ersetzen und konnte daher nur fünf Defensivakteure einsetzen. Daran allein lag es aber nicht, dass die Gäste Überwasser bekamen.
Zu einfach konnten die Augsburger die Mittelzone überbrücken, da sie erst spät attackiert wurden – ein Umstand, den die Gäste weidlich nutzten. Jesper Damgaards Treffer zum 1:1 schien zunächst nicht mehr als ein Betriebsunfall, doch lähmte dieses Tor den Krefelder Vorwärtsdrang wie er den Spaßfaktor bei den Panthern erhöhte. Roland Mayr (10.) und Travis Brigley (20.) brachten die Gäste bis zur ersten Drittelpause mit 3:1 in Front.
Grund genug für Coach Ehrenberger die Notbremse zu ziehen. Der Trainer stellte die Angriffsreihen um und hatte mit dieser Maßnahme Erfolg. Hatte Roland Verwey bei zwei Breaks binnen zehn Sekunden bereits den Anschlusstreffer auf dem Schläger, so eröffnete Dusan Milo (26.) nur wenig später die Aufholjagd der Pinguine, die Alexander Selivanov (28.) und Daniel Pietta (38.) jeweils mit Powerplaytoren fortsetzten.
Damit hatten sie den Panthern endgültig den Zahn gezogen. Ted Drury erhöhte auf 5:3 (43.), ehe Niinimäki, der erneut drei Scorerpunkte erzielte, seinen ersten Treffer im KEV-Dress bejubelte (45.) und Selivanov (55.) mit seinem zweiten Tor und 99. Treffer für die Pinguine den Schlusspunkt setz
PERSONALBUCH
Krefeld Pinguine - Augsburger Panther 7:3 (1:3, 3:0, 3:0)
Krefeld Pinguine, Tor: Pavoni (Koslow); Abwehr: Dück, Pavlikovsky; DiLauro, Milo; Martinovic, Hendle; Sturm: Blank, Loyns, Selivanov; Vasiljevs, Niinimäki, Huebscher; Pietta, Drury, Verwey
Zuschauer: 2 974
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek (Ottobrunn)
Tore: 1:0 (1:56) Vasiljevs (DLauro/Niinimäki), 1:1 (3:05) Damgaard, 1:2 (9:04) R. Mayr, 1:3 (19:05) Brigley, 2:3 (25:05) Milo (Loyns), 3:3 (27:34) Selivanov (Milo/Martinovic), 4:3 (37:17) Pietta (Pavlikovsky/Dück), 5:3 (42:52) Drury (Milo/Selivanov), 6:3 (44:27) Niinimäki (Verwey), 7:3 (54:59) Selivanov
Strafzeiten: Pinguine 12, Augsburg 16 + 10 Diszipl. für Kofler