Das ist ja auch so, gilt aber nicht für alle Bereiche des politischen Lebens. Gerade als Kanzler ist doch Steuerung und Moderation häufiger gefragt als Richtlinienkompetenz und Basta-Politik. Ich bin mir absolut sicher, dass wir ohne Corona völlig andere Umfragewerte hätten, was ich natürlich nicht beweisen kann. Und dass sich Laschet auch im eigenen Bundesland mit seinem Rumgeeiere nicht viele Freunde gemacht hat, ist doch klar. Aber wir wissen doch, wie schnell sich diese Umfragen je nach Tagesaktualität wieder ändern können. Laschet wurde durch Corona völlig neu bewertet. Vielleicht sogar zurecht, weil er ein schwaches Krisenmanagement bietet. Aber momentan ist Politik auf Corona beschränkt und liefert daher ein Zerrbild
Es ist für mich wie Schei... nach Geruch sortierten, allerdings stimme ich dem Grafen tendenziell zu, dass ein so pauschales Aburteilen über Laschet zumindest diskutierbar scheint. Söder kann für seine guten Umfragewerte nur deshalb was, weil er konsequent mit seinem unnachahmlichen fränkischen Selbstbewusstsein das exakt selbe jede Woche verkündet. Und der unreflektierte Geist findet das super, wobei mir ein Rätsel ist, wie man angesichts der aktuellen Lage ernsthaft auf die Idee kommen kann, schwarz zu wählen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
@Manne und RigoQN: Ich bi weit davon entfernt das für euch entscheiden zu wollen, aber schwarz halt ich für absurd. Ist aber nur meine Meinung und vor allem muss es langsam auch einfach mal wer anders versuchen dürfen. Wir können ja nicht jahrzehntelang nur meckern und nix ändern. Wir erinnern uns an ein berühmtes Zitat von Albert E. Aber da müsst ihr dann zumindest ein paar Seiten zurück klicken usw.
Was meinst du mit "aktuelle Lage"? Wenn aktuelle Lage, wie es derzeitiger Konsens zu sein scheint, vor allem Corona und Digitalisierung ist, kannst du beinahe jede andere Partei nehmen und es wird sich zumindest nicht verschlechtern. Wie auch? Was um alles in der Welt spricht derzeit dafür, den politischen Kurs beizubehalten? Wenn es in den letzten Jahren Stabilität auf nationaler oder internationaler Ebene gab, kam die, mal abgesehen von der Flüchtlingskrise, von Mutti, die ihre Partei besser verkauft hat als sie ist. Haben wir nicht gerade in den letzten Monaten und Jahren gemerkt, dass es nicht verkehrt wäre, an der ein oder anderen Stellschraube zu drehen?
Und dann stelle ich mir natürlich die Frage, ob sowohl Laschet als auch Söder die richtigen wären, die Aufgabe federführend zu schultern. Söder, also der Söder, der gleich mal mit ein paar Lügen einsteigen will. Der natürlich das Votum der CDU akzepziert, aber nur dann, wenn es entweder zu seinen Gunsten ausfällt oder er wenigstens festlegen darf, was mit CDU gemeint ist. Der Söder, der gleich mal den oft gebrauchten Satz "mein Platz ist in Bayern" für null und nichtig erklärt, weil er ja angeblich dem Land dienen will. Der Söder, der durch die Nichtanerkennung des CDU-Führungs-Votums wie ein Spaltpilz schon zu Beginn die schlechtesten Voraussetzungen für eine mögliche neue Regierung schafft. Der ganz bewusst den Vorsitzenden der großen Schwesterpartei schwächt und demontiert. Man stelle sich die Zukunft vor, wenn der Chef der "großen Partei" auch der große Verlierer eines Duells ist, auch wenn Söder das so niemals nennen würde. Oder Laschet, dem seit seinem Interesse am Parteivorsitz klar war, nur Teile der Partei hinter sich, ein Damoklesschwert Merz weiterhin über sich schwebend zu haben und für das Gegenteil der momentan herrschenden Wechselstimmung zu stehen.
Zumindest wäre Söder der bessere Oppositionsführer, der wieder gegen Asylbewerber hetzen und seine ehemalige Kampf- und Prollrhetorik auspacken kann. Vielleicht sollten sie auch mal Frau von der Leyen fragen, wenn sie sich nicht einigen können.
Derzeit spricht selbst dann viel für andere Parteien, wenn sie gar kein Programm hätten. Was nicht heißt, dass ich die Jahre der letzten Regierung schlecht fand. Eher würde ich das Gegenteil behaupten.
Geändert von Cassy O'Peia (13.04.2021 um 07:38 Uhr)
Gut, dann wählen wir eben nicht?
Bei der aktuellen Auswahl liegt der Gedanke natürlich nahe, und eine Wahlbeteiligung von 0 ‰ hätte zumindest eine kleine Signalwirkung.
Aber Spaß beiseite: natürlich wird gewählt, genau wie in den letzten 30 Jahren
Unbeirrt und aufrecht im Kampf gegen die Knechtschaft des Kapitals.
Also ich habe mein ganzes Leben noch NIE schwarz gewählt. Aber wenn es darum gehen würde dass Söder BK wird, dann würde ich es. Wenn auch vieles nicht richtig gelaufen ist, aber er ist wahrhaftig kein Wendehals so wie andere. Ausserdem ist er einer der wenigen Politiker die Reden abhalten zu können ohne hundertmal das Wort "ähhh" etc. zu benutzen (und das ohne ablesen ;-) Und wenn uns schon jemand in der Welt vertreten soll dann bliebe für mich bei den aktuellen Kandidaten nur er übrig.
P.S. und ja..auch bei mir sind es schon über 30 Jahre Wahlerfahrung ;-)
Geändert von AEVTommy (13.04.2021 um 09:19 Uhr)
Ich bitte dich. Ich könnts jetzt raussuchen. Wir hatten dasThema vor über einem Jahr schon und ich hab dir damals schon gesagt, dass es genau so kommen wird. Er zieht die Fäden und lässt sich am Ende bitten. Und diese Bitte sind die Umfrageergebnisse, die er jetzt natürlich im Rücken hat. Wenn du ihm damals glauben wolltest, dass sein Platz in Bayern ist, dann war das dein Wunsch. Und ein Ausschluss einer Kanzlerkandidatur war es ohnehin nie. Hat Laschet denn vor einem Jahr gesagt er möchte Kanzler werden? Taktisches Geplänkel von allen Seiten bis zum Ende und daraus willst du jetzt Lügen ableiten?
Die CDU verarscht sich mit ihrem Votum doch nur selbst, wenn sie jetzt Laschet anstatt Söder nominieren. Aber ich trau es ihnen durchaus zu. Können sie bei der SPD gleich mal schaun wie man als große Volkspartei untergeht, weil man nichts mehr mitkriegt. Und natürlich stößt Söder da jetzt rein. Wenn nicht jetzt, dann wird er niemals mehr Bundeskanzler. Wann, wenn nicht dann wenn er für die Wählerschaft die wählbarste Lösung ist?
Streiche das Wort "kein" und es passt. Wobei "wahrhaftig" so ja auch nicht passt. Wenn der Grünenumarmer und Bienenretter kein Wendehals ist, was ist dann ein Wendehals? Der Söder von heute hat mit dem Söder von vor ein paar Jahren nichts gemein. Es mag sein, dass er viele Sichtweisen aus Einsicht und Vernunft geändert hat, aber sein aktuelles Gebaren lässt eher darauf schließen, dass er sich erfolgsorientiert chamäleonisieren kann.
Das weiß ich sehr wohl. Ich denke aber, dass er sehr wohl damit rechnet, dass die Bundes-CDU den Kandidaten Söder nicht wollen wird am Ende. Und damit wäre er fein raus aus der Sache.
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Lieber eine Partei wählen, die keiner auf dem Zettel hat. Graue Panther, Die Partei, ÖDP, ...
Zumal das ja alles nicht so lange her ist. Ich bin ein Mann der Mitte und Angie Wähler. Auf Bundesebene habe ich die letzten Jahre immer schwarz gewählt. Wann war die Wahl in Bayern? Vor 2 Jahren? Da hat Markus Söder die CDU verteufelt und dermaßen die AfD kopiert, dass ich nicht mehr wusste, wer mehr rechtsaußen ist und mittlerweile ist er ein halber Grüner. So etwas vergesse ich nicht, genausowenig wie das Schwanzeinziehen der FDP auf Bundesebene, wo man die Parte über das Land gestellt hat.
Wir müssen bei Söder schon mal festhalten, dass da nicht der Kurs ein bißchen korrigiert wurde, das ist eine Wendung von 180° innerhalb von 2 Jahren, weil man damit volle Fresse auf die Schnauze geflogen ist. Ich finde es toll, wenn sich Leute entwickeln, aber bei Söder glaube ich nicht an eine solche Evolution, für mich ist das der Inbegriff eines Wendehalses, der das verkauft, was ihn am meisten zu seinem Ziel bringt. Ich weiß nicht, wofür Söder in 6 Monaten stehen wird.
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Scheiße, hat der nicht den Kurz mit seinen populistischen Freunden damals eingeladen, weil er Merkel nicht im Wahlkampf haben wollte? Je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer ist, dass schwarz mit Söder an der Spitze für mich unwählbar ist, obwohl ich immer versuche, Kandidaten-unabhängig zu wählen...