Ergebnis 5.361 bis 5.380 von 22106

Thema: Politik und Geschichte

  1. #5361
    Hockeygott
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    Zitat Zitat von Thane Krios Beitrag anzeigen
    Also in der Oberstufe gibt es die Verpflichtung zu 132 sog. Halbjahreswochenstunden. Das bedeutet, dass man im Schnitt über die vier Semester der Oberstufe gesehen 33 Schulstunden pro Woche hat, also 24,75 Zeitstunden. Rechnet man noch die Zeit für Hausaufgaben und lernen dazu, ist man bei fleißigen Schülern bei 35-40 Stunden pro Woche. Das ist viel, vielleicht zu viel, aber es ist für 17-18 jährige nicht so unzumutbar, wie immer getan wird, vor allem wenn man bedenkt, dass viele Altersgenossen zu diesem Zeitpunkt schon 8 Stunden pro Tag in einer Fabrik, der Bäckerei oder sonszwo buckeln und Ausbildungen absolvieren.
    Die dafür immerhin Geld verdienen - die Schüler sollen nebenher noch einen kleinen Ferienjob annehmen, damit ein wenig Taschengeld zusammenkommt?
    Bei wievielen Stunden sind wir dann?
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  2. #5362
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    Bei ebensovielen, weil in den Ferien die 33 Wochenstunden wegfallen. Kein Problem, da noch nebenher ein wenig zu arbeiten. Ausserdem sind die Samstage auch komplett frei - da gibts auch kleine Jobs, die ein bisschen was abwerfen.

    Und wessen Filius regelmäßig und nicht nur in Spannungsspitzen bis Abends an seinen Schulsachen sitzt und büffeln muss, damit er mitkommt, der sollte sich mal fragen, ob die gewählte Schulform nicht doch vielleicht ungeeignet ist und das Kind auf der Realschule glücklicher wäre.
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  3. #5363
    Hockeygott
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    Zitat Zitat von kottsack Beitrag anzeigen
    Bei ebensovielen, weil in den Ferien die 33 Wochenstunden wegfallen. Kein Problem, da noch nebenher ein wenig zu arbeiten. Ausserdem sind die Samstage auch komplett frei - da gibts auch kleine Jobs, die ein bisschen was abwerfen.
    Na dann scheiß auf Wochenenden (oder Wochenendzuschläge) und (bezahlten!!!) Urlaub für sämtliche Arbeitnehmer... die brauchen dann auch keinen!

    Zitat Zitat von kottsack Beitrag anzeigen
    Und wessen Filius regelmäßig und nicht nur in Spannungsspitzen bis Abends an seinen Schulsachen sitzt und büffeln muss, damit er mitkommt, der sollte sich mal fragen, ob die gewählte Schulform nicht doch vielleicht ungeeignet ist und das Kind auf der Realschule glücklicher wäre.
    Es soll Kinder geben, die haben ein Ziel vor Augen und können sich dafür ein wenig plagen... aber heutzutage ist der Weg des geringsten Widerstands ja der meistgewählte
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  4. #5364
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    In der Regel haben da doch noch die Eltern das Ziel vor Augen. 37% auf dem Gymnasium und 23% auf der Realschule (Augsburg, 8. Klasse, 2012/13) ist halt ein recht ungleiches Verhältnis. Und: 2012 haben nur 89% der Gymnasiasten das Abi geholt.
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  5. #5365
    Hockeygott
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    Zitat Zitat von Mr. Blubb Beitrag anzeigen
    In der Regel haben da doch noch die Eltern das Ziel vor Augen. 37% auf dem Gymnasium und 23% auf der Realschule (Augsburg, 8. Klasse, 2012/13) ist halt ein recht ungleiches Verhältnis. Und: 2012 haben nur 89% der Gymnasiasten das Abi geholt.
    Mich würden mal die Zahlen aus meinem ABI-Jahrgang 2000 interessieren... an meiner Schule umfasste die damalige K13 ca. 110 Abiturienten - und soweit ich weiß hats genau EINER nicht geschafft.
    Und ich bin der Meinung, dass damals durchaus auch noch andere Anforderungen gestellt wurden
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  6. #5366
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    Zitat Zitat von [RoMa] Beitrag anzeigen
    Nein, daist kein Quatsch und hat mit Einzelheiten genau gar nichts zu tun. Warum müssen die Schulen im großen Stil vom Land geförderte Nachhilfe anbieten, was bei G9 nicht der Fall war, wenn G8 eine gute Sache ist?
    Der Kern des ganzen hat sich nun eben genau nicht bewährt. In der Praxis sind wir (siehe Punker) eh schon bei G9 oder gar G10, und das sind wahrlich keine Einzelfälle.
    Glaubst du, "der Kern des Ganzen" ist es, Mehraufwand für die Schüler zu vermeiden?
    Nein ist er nicht. Also kannst du mit deinem Argument auch nicht darlegen, dass der Kern der Reform verfehlt wurde. Ob die Reform G8 ein Griff ins Klo war, wird man objektiv erst in einigen Jahren beurteilen können.

    Zitat Zitat von Augsburger Punker Beitrag anzeigen
    Dir ist schon klar, dass ich mit "G9 (mindestens)" die Durchfaller gemeint habe? Das ist nämlich tatsächlich ein riesiges Problem.
    Nein hab ich nicht kapiert, sorry.. Sprichst du denn von Durchfallern durch die Prüfung oder von Kindern und Jugendlichen, die auf dem Weg stecken bleiben?

    Zitat Zitat von kottsack Beitrag anzeigen
    Bei ebensovielen, weil in den Ferien die 33 Wochenstunden wegfallen. Kein Problem, da noch nebenher ein wenig zu arbeiten. Ausserdem sind die Samstage auch komplett frei - da gibts auch kleine Jobs, die ein bisschen was abwerfen.

    Und wessen Filius regelmäßig und nicht nur in Spannungsspitzen bis Abends an seinen Schulsachen sitzt und büffeln muss, damit er mitkommt, der sollte sich mal fragen, ob die gewählte Schulform nicht doch vielleicht ungeeignet ist und das Kind auf der Realschule glücklicher wäre.

    Volle Zustimmung!


    Zitat Zitat von schmidl66 Beitrag anzeigen
    Na dann scheiß auf Wochenenden (oder Wochenendzuschläge) und (bezahlten!!!) Urlaub für sämtliche Arbeitnehmer... die brauchen dann auch keinen!

    Es liegt halt einfach in der Natur der Sache, dass man, wenn man sich für eine akademische Laufbahn entscheidet, später Geld verdient. Das ist auch nicht erst seit G8 so.
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  7. #5367
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    Zitat Zitat von kottsack Beitrag anzeigen
    Bei ebensovielen, weil in den Ferien die 33 Wochenstunden wegfallen. Kein Problem, da noch nebenher ein wenig zu arbeiten. Ausserdem sind die Samstage auch komplett frei - da gibts auch kleine Jobs, die ein bisschen was abwerfen.

    Und wessen Filius regelmäßig und nicht nur in Spannungsspitzen bis Abends an seinen Schulsachen sitzt und büffeln muss, damit er mitkommt, der sollte sich mal fragen, ob die gewählte Schulform nicht doch vielleicht ungeeignet ist und das Kind auf der Realschule glücklicher wäre.
    Yeah! Only the strong survive!

    Abgesehen davon, dass bei dieser Diskussion die 5.-Klässler völlig vergessen werden, ist natürlich die genannte Stundenrechnung nicht richtig.
    Der G8ler geht um 8:00 Uhr in die Schule und kommt im Schnitt um 16:30 Uhr raus. 8,5 x 5 sind 42,5 Stunden.

    Aber da liegt nicht das wirkliche Problem. Seit Einführung der G8 gibt es im Jugendbereich einen massiven Rückgang des Ehrenamts. Wie schon geschrieben wurde leiden die Vereine unter Mitgliederschwund. Freizeitangebote werden gezielt ans Gymnasium gebunden (Tanzkurse, Theater, etc.) um eine Art Gymnasialcampus zu bilden. Es folgt die Entfremdung vom sozialen Umfeld.
    Gymnasiasten und Mittelschüler begegnen sich nur noch selten. Früher mussten sie im Verein, im Juze oder an anderen Treffpunkten miteinander auskommen. Heute geht man sich einfach aus dem Weg.
    Diese Niveauverschiebung bekommt man an anderen Stellen umso heftiger zu spüren. Es wird damit eine neue Schere aufgemacht, die Sozialisationsschere. Denn Kinder aus bildungsfernen Schichten brauchen den Kontakt und die Auseinandersetzung mit den Gymnasiasten, sonst wirst du bald in jeder kleinen Kommune ein kleines Neu-Köln haben.
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  8. #5368
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    Zitat Zitat von shmul van Fugger Beitrag anzeigen
    Abgesehen davon, dass bei dieser Diskussion die 5.-Klässler völlig vergessen werden, ist natürlich die genannte Stundenrechnung nicht richtig.
    Der G8ler geht um 8:00 Uhr in die Schule und kommt im Schnitt um 16:30 Uhr raus. 8,5 x 5 sind 42,5 Stunden.
    Bei 30 Schulstunden (+5 Intensivierungsstunden) laut Lehrplan?
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  9. #5369
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    Zitat Zitat von shmul van Fugger Beitrag anzeigen
    Yeah! Only the strong survive!

    Abgesehen davon, dass bei dieser Diskussion die 5.-Klässler völlig vergessen werden, ist natürlich die genannte Stundenrechnung nicht richtig.
    Der G8ler geht um 8:00 Uhr in die Schule und kommt im Schnitt um 16:30 Uhr raus. 8,5 x 5 sind 42,5 Stunden.

    Aber da liegt nicht das wirkliche Problem. Seit Einführung der G8 gibt es im Jugendbereich einen massiven Rückgang des Ehrenamts. Wie schon geschrieben wurde leiden die Vereine unter Mitgliederschwund. Freizeitangebote werden gezielt ans Gymnasium gebunden (Tanzkurse, Theater, etc.) um eine Art Gymnasialcampus zu bilden. Es folgt die Entfremdung vom sozialen Umfeld.
    Gymnasiasten und Mittelschüler begegnen sich nur noch selten. Früher mussten sie im Verein, im Juze oder an anderen Treffpunkten miteinander auskommen. Heute geht man sich einfach aus dem Weg.
    Diese Niveauverschiebung bekommt man an anderen Stellen umso heftiger zu spüren. Es wird damit eine neue Schere aufgemacht, die Sozialisationsschere. Denn Kinder aus bildungsfernen Schichten brauchen den Kontakt und die Auseinandersetzung mit den Gymnasiasten, sonst wirst du bald in jeder kleinen Kommune ein kleines Neu-Köln haben.
    Der erste Teil ist falsch. Ich habe das mit den 132 Halbjahreswochenstunden (natürlich Oberstufe aber da ist der Unterricht länger, als in der 5. Klasse)ja bereits erwähnt. Wenn du diese Zahl durch vier teilst (1 der vier Oberstufenhalbjahre) erhältst du die durchschnittliche Schulstundenzahl pro Woche nämlich 33. In Zeitstunden sind das eben 24,75.
    Dass die Schüler meistens natürlich länger in der Schule sind, ist richtig. Das liegt an dem zum Teil sehr entzerrten Stundenplan. Der wäre aber erstens im G9 nicht kompakter und zweitens können diese Stunden für Hausaufgaben genutzt werden, weswegen sich an der kalkulierten Gesamtzeit von max. 35-40 Stunden nichts ändert.

    Dem zweiten Teil deines Beitrags stimme ich zu.
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  10. #5370
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    Wahnsinn, mit was für Fakten hier um sich geschmissen wird. Traue keiner Statistik, die du nich selbst gefälscht hast. In der 5. Klasse kommt man an nicht einem Tag erst um halb 5 aus der Schule, sondern vier mal die Woche um 13 Uhr und je nach Gymnasium einmal die Woche später.

    Die höheren Durchfallquoten bei Abitur im G8 werden vor allem durch eine vollkommen verfehlte Oberstufen-Reform verursacht. Leistungskurse fallen weg, dafür muss jeder Schüler im Mathe Abitur machen. Das ist der Hauptgrund.

    Zu den deutlich gesteigerten Nachhilfezahlen kommt es nicht nur wegen dem G8, sondern auch aufgrund einer Veränderung in der Mentalität der Gesellschaft. Der Anteil der Schüler, die auf das Gymnasium gehen ist die letzten Jahre stark gestiegen, es reicht keinem mehr (vor allem keinen der Eltern), zum Durchschnitt zu gehören. Fakt ist aber: Manche gehören, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu den Klügsten oder sind dem deutschen Schulmodell nicht angepasst genug. Und wärend die früher auf der Realschule gelandet sind, werden sie in der 4. Klasse in Richtung Gymnasium gepeitscht und dann gehen die Probleme erst richtig los. Ich kenne enorm viele Schüler, die das komplette G8-Gymnasium quasi ohne Lernen und Hausaufgaben geschafft haben, einige sogar mit einem Einser vor dem Komma im Abitur.
    Wahrscheinlich hat das G8 etwas mit den heutigen Problemen zu tun, ihm allerdings die Alleinschuld zu geben, ist falsch. Da sehe ich den Leistungsdruck, der von außen auf die Schüler ausgewirkt wird, deutlich schlimmer.

    Die Wahlmöglichkeit hat mMn folgende Probleme:
    1. Das Hauptübel der Gymnasium-Reform, die neue Oberstufe wird beigehalten
    2. Für die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9 werden wohl andere Wahlmöglichkeiten bei Fachrichtung und Fremdsprachen wegfallen müssen.
    3. Eine weitere Reform, viel Chaos bei der Umstellung, massenhaft fehlerhafte Schulbücher die ersten Jahre, planlose Lehrer usw.
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  11. #5371
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    Zitat Zitat von hb547490 Beitrag anzeigen
    Wahnsinn, mit was für Fakten hier um sich geschmissen wird. Traue keiner Statistik, die du nich selbst gefälscht hast. In der 5. Klasse kommt man an nicht einem Tag erst um halb 5 aus der Schule, sondern vier mal die Woche um 13 Uhr und je nach Gymnasium einmal die Woche später.
    1. Ich habe nicht geschrieben, dass man in der 5. Klasse erst um halb 5 aus der Schule kommt. Ich habe geschrieben, dass man sie bei der Diskussion vergisst.
    2. Haben wir unterschiedliche Modelle der Stunden- und Wochenplangestaltung. Hier vor Ort kommt nahezu kein 5.-Klässler um 13:00 Uhr aus der Schule.

    Des weiteren würde mich interessieren, was du zum sozialen Aspekt zu sagen hast.
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  12. #5372
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    Zitat Zitat von shmul van Fugger Beitrag anzeigen
    Yeah! Only the strong survive!

    Abgesehen davon, dass bei dieser Diskussion die 5.-Klässler völlig vergessen werden, ist natürlich die genannte Stundenrechnung nicht richtig.
    Der G8ler geht um 8:00 Uhr in die Schule und kommt im Schnitt um 16:30 Uhr raus. 8,5 x 5 sind 42,5 Stunden.

    Aber da liegt nicht das wirkliche Problem. Seit Einführung der G8 gibt es im Jugendbereich einen massiven Rückgang des Ehrenamts. Wie schon geschrieben wurde leiden die Vereine unter Mitgliederschwund. Freizeitangebote werden gezielt ans Gymnasium gebunden (Tanzkurse, Theater, etc.) um eine Art Gymnasialcampus zu bilden. Es folgt die Entfremdung vom sozialen Umfeld.
    Gymnasiasten und Mittelschüler begegnen sich nur noch selten. Früher mussten sie im Verein, im Juze oder an anderen Treffpunkten miteinander auskommen. Heute geht man sich einfach aus dem Weg.
    Diese Niveauverschiebung bekommt man an anderen Stellen umso heftiger zu spüren. Es wird damit eine neue Schere aufgemacht, die Sozialisationsschere. Denn Kinder aus bildungsfernen Schichten brauchen den Kontakt und die Auseinandersetzung mit den Gymnasiasten, sonst wirst du bald in jeder kleinen Kommune ein kleines Neu-Köln haben.

    Die Zahlen kamen nicht von mir. Dennoch sehe ich die schon als realistisch an. Um 16:30 Uhr kommen die meisten doch wirklich nicht nach Hause, sondern irgendwann zwischen halb 2 und 2, je nach Entfernung und möglichen Busfahrten. Und ein- oder zweimal ist halt Nachmittagsunterricht. So dramatisch ist das nicht, wie es jetzt gemacht wird. Gerade in Bayern ist die Flächenabdeckung mit Gymnasien ja noch traumhaft. Da gibts Bundesländer, wo Kinder einfach eine Stunde zu ihrer Schule unterwegs sind. Dass viel weniger in den Vereinen sind, mag in absoluten Zahlen richtig sein, aber mag das auch daran liegen, dass einfach mehr Kinder auf Schulen sind, wo sie nicht hingehören? Kommt das vielleicht aus dem Wetteifern von irgendwelchen Eltern, für die der Kleine ein Statussymbol ist? Da kann die Schule nun wirklich nix dafür, dass den Kleinen vor lauter Nachhilfe der Verein untersagt wird. Irgendwelche Fünftklässler haben im Regelfall kein Ziel. Die wollen nur mit ihren Freunden zusammen sein. Das Ziel kommt erst mit der Zeit auf, wobei die meisten bis zur Oberstufe total ziellos sind. Und dann liegt es halt an ihnen, ob sie ihr Ziel schaffen (können) oder nicht.

    Und zu "Only the strong survive". Wonach willst du denn sonst eine Einteilung machen? Klar ist das so und so sollte es auch an der Schule laufen. Wenn einer mal nicht mitkommt, dann ist das nicht dramatisch, aber wenns einen im Abschlusszeugnis, wo über ein ganzes Jahr in allen Fächern gemittelt wird, dann durchhaut, dann hat es halt einfach nicht gereicht. Dafür gibts eine Ehrenrunde, falls das Jahr aus welchen Gründen auch immer schwierig war, aber wenn er es dann nicht packt, dann ist der da einfach falsch. An einem Quali oder Realschulabschluss ist überhaupt nix Schlimmes. Damit gibts auch gute Jobs und das kann auch besser sein, als planlos irgend einen Schmarrn zu studieren. Und wer doch studieren will, der kann ja auf die FOS und gewisse Fächer im Abschluss ausgrenzen.

    Ansonsten bin ich da voll bei hb547490. Das ist schön zusammengefasst.

    Mathe als Pflichtabiturfach ebenso wie Deutsch finde ich auch richtig. Das Abi ist die Hochschulzugangsberechtigung und es gibt kaum ein Studienfach, das nicht mindestens mit Statistiken arbeitet, wofür die Oberstufenmathe eben notwendig ist. Es kommen eh schon sehr viele an, die nicht mal einen Dreisatz beherrschen (siebte Klasse wäre das, wenn ich mich nicht täusche).
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  13. #5373
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    Zitat Zitat von kottsack Beitrag anzeigen


    Mathe als Pflichtabiturfach ebenso wie Deutsch finde ich auch richtig. Das Abi ist die Hochschulzugangsberechtigung und es gibt kaum ein Studienfach, das nicht mindestens mit Statistiken arbeitet, wofür die Oberstufenmathe eben notwendig ist. Es kommen eh schon sehr viele an, die nicht mal einen Dreisatz beherrschen (siebte Klasse wäre das, wenn ich mich nicht täusche).

    Richtig. Außerdem heißt das Ding immer noch allgemeine Hochschulreife und da finde ich es gut, wenn man in den allgemeinbildenden Fächern auch einen abschließenden Nachweis über die erworben Kompetenzen abgeben muss.
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  14. #5374
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    Zitat Zitat von shmul van Fugger Beitrag anzeigen
    1. Ich habe nicht geschrieben, dass man in der 5. Klasse erst um halb 5 aus der Schule kommt. Ich habe geschrieben, dass man sie bei der Diskussion vergisst.
    2. Haben wir unterschiedliche Modelle der Stunden- und Wochenplangestaltung. Hier vor Ort kommt nahezu kein 5.-Klässler um 13:00 Uhr aus der Schule.

    Des weiteren würde mich interessieren, was du zum sozialen Aspekt zu sagen hast.
    Bei meiner Beobachtung bin ich von dem mir nächstem Gymnasium (staatliches Gymnasium Friedberg) ausgegangen. Dort ist es, zumindest bis zur Oberstufe) so.
    Was meinst du mit sozialem Aspekt? Die Tatsache, dass der erreichte Bildungsabschluss in Bayern mehr von der sozialen Herkunft abhängig ist, wie in jedem anderen Bundesland, oder dass die Schüler durch die Fixierung auf schulische Leistung aus dem für ihr alter typisches soziales Umfeld gerissen werden?
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  15. #5375
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    Zitat Zitat von kottsack Beitrag anzeigen
    Ansonsten bin ich da voll bei hb547490. Das ist schön zusammengefasst.

    Mathe als Pflichtabiturfach ebenso wie Deutsch finde ich auch richtig. Das Abi ist die Hochschulzugangsberechtigung und es gibt kaum ein Studienfach, das nicht mindestens mit Statistiken arbeitet, wofür die Oberstufenmathe eben notwendig ist. Es kommen eh schon sehr viele an, die nicht mal einen Dreisatz beherrschen (siebte Klasse wäre das, wenn ich mich nicht täusche).
    Das verpflichtende Matheabitur führt aber nicht nur zu Problemen auf Seiten derer, die mit Mathe nichts anfangen können, sondern auf bei denen, die mit Mathe sehr viel anfangen können. Die Leistungskurse wurden abgeschafft und die Angst vor zu hohen Durchfallsquoten im Abitur (kommt bei Wahlen nicht gut an) haben zu einem starken Niveauabfall im Fach Mathe unter den Abiturienten geführt. Das merken jetzt die Universitäten, die nun versuchen, mit Aufbau- und Brückenkursen die fehlenden Qualifikationen in den Ingenieur- und Naturwissenschaftlichen Fächern vor Beginn der Studiums und in den ersten Wochen aufzuholen. Die Leittragenden sind die Studenten, die sich jetzt nicht an die komplett neue Welt der Universität gewöhnen können, sondern von Anfang an ranklotzen müssen.
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  16. #5376
    Hockeygott
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    Zitat Zitat von Thane Krios Beitrag anzeigen
    Es liegt halt einfach in der Natur der Sache, dass man, wenn man sich für eine akademische Laufbahn entscheidet, später Geld verdient. Das ist auch nicht erst seit G8 so.
    Gut, das wiederum heisst dann im Umkehrchluss, dass dir die Eltern dein Schulleben sponsorn (können!!!?) müssen? Also so richtig mein ich: mit hier mal ins Kino, da vielleicht ein Mofa, da mal Klamotten??
    Zu G9-Zeiten hab ich in den Ferien gearbeitet... womit wir doch wieder hierbei wären:
    Zitat Zitat von schmidl66 Beitrag anzeigen
    Na dann scheiß auf Wochenenden (oder Wochenendzuschläge) und (bezahlten!!!) Urlaub für sämtliche Arbeitnehmer... die brauchen dann auch keinen!
    Denn wenn ich dank G8 schonmal regelmäßig 40+ Wochenstunden hab, dann kann ich nur in den Ferien arbeiten für ein kleines zusätzliches Taschengeld. Zu meinen G9-Zeiten mit niedrigeren Wochenstunden hätte ich mit Sicherheit auch unter der Woche 2, 3x die Woche für vielleicht 1-2 Stunden was nebenher verdienen können... wollt ich aber nicht, drum hab ichs auf die Ferien verschoben.

    Andere Lösung ist natürlich, du schaust deinen Freunden beim Autofahren/Motorradfahren zu, bleibst von Do bis Sa abend einfach daheim, spielst mit deinem Gameboy und schaust dir die Kinofilme auf kino.to an....
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  17. #5377
    Hockeygott
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    Zitat Zitat von hb547490 Beitrag anzeigen
    Bei meiner Beobachtung bin ich von dem mir nächstem Gymnasium (staatliches Gymnasium Friedberg) ausgegangen. Dort ist es, zumindest bis zur Oberstufe) so.
    Was meinst du mit sozialem Aspekt? Die Tatsache, dass der erreichte Bildungsabschluss in Bayern mehr von der sozialen Herkunft abhängig ist, wie in jedem anderen Bundesland, oder dass die Schüler durch die Fixierung auf schulische Leistung aus dem für ihr alter typisches soziales Umfeld gerissen werden?

    das zweite:

    "Seit Einführung der G8 gibt es im Jugendbereich einen massiven Rückgang des Ehrenamts. Wie schon geschrieben wurde leiden die Vereine unter Mitgliederschwund. Freizeitangebote werden gezielt ans Gymnasium gebunden (Tanzkurse, Theater, etc.) um eine Art Gymnasialcampus zu bilden. Es folgt die Entfremdung vom sozialen Umfeld.
    Gymnasiasten und Mittelschüler begegnen sich nur noch selten. Früher mussten sie im Verein, im Juze oder an anderen Treffpunkten miteinander auskommen. Heute geht man sich einfach aus dem Weg.
    Diese Niveauverschiebung bekommt man an anderen Stellen umso heftiger zu spüren. Es wird damit eine neue Schere aufgemacht, die Sozialisationsschere. Denn Kinder aus bildungsfernen Schichten brauchen den Kontakt und die Auseinandersetzung mit den Gymnasiasten, sonst wirst du bald in jeder kleinen Kommune ein kleines Neu-Köln haben."
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  18. #5378
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    Dazu gibt es eigentlich recht wenig zu sagen. Die Schüler verbringen immer mehr Zeit in und mit der Schule, immer weniger Zeit mit Familie oder in Vereien. Daran gibt es eigentlich nichts zu leugnen, das ist Fakt. Nur sehe ich, im Gegensatz zu anderen, nicht nur (eine gewisse Mitschuld ist definitiv vorhanden) die Schuld im G8, sondern auch in der zunehmend Leistungsfixierten Gesellschaft.
    Ich bin auch nicht wirklich ein verfechter des G8, mir wäre es am liebsten, die Reform wäre erst gar nicht gekommen und wir hätten immer noch G9. Aber das Modell, wie die freien Wähler es wollen, halte ich für falsch.
    Wie man das Problem, wie du es beschreibst, lösen kann, weiß ich auch nicht (ist ja auch nicht meine Aufgabe). Das amerikansche System, dass viele Aktivitäten an die Schule verlagert, macht in Bayern keinen Sinn, weil es nur zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft schon ab der 4. Klasse führt. Was geschehen muss, ist eine Änderung der Gesellschaft, weg vom übertriebenen Leistungsdenken bei Minderjährigen und wieder mehr hin zu der Idee, dass die Schüler zu vernünftigen, sozialen Menschen, anstelle von "Produktionsfaktoren" in der zukünftigen Wirtschaft erzogen werden sollten. Das ist allerdings in der modernen globalisierten Welt, in der sich alles um Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Rest der Welt dreht, leider nur schwer umsetzbar.
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  19. #5379
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    Zitat Zitat von kottsack Beitrag anzeigen
    Dass viel weniger in den Vereinen sind, mag in absoluten Zahlen richtig sein, aber mag das auch daran liegen, dass einfach mehr Kinder auf Schulen sind, wo sie nicht hingehören? Kommt das vielleicht aus dem Wetteifern von irgendwelchen Eltern, für die der Kleine ein Statussymbol ist? Da kann die Schule nun wirklich nix dafür, dass den Kleinen vor lauter Nachhilfe der Verein untersagt wird.
    Man kann den Zeitpunkt exakt festmachen, an dem dieser Trend losging. Das war das Jahr der Einführung des G8. Dass manche Eltern ihre Kinder auf falsche Schulen schicken hat damit nichts zu tun.
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  20. #5380
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    Zitat Zitat von schmidl66 Beitrag anzeigen
    Gut, das wiederum heisst dann im Umkehrchluss, dass dir die Eltern dein Schulleben sponsorn (können!!!?) müssen? Also so richtig mein ich: mit hier mal ins Kino, da vielleicht ein Mofa, da mal Klamotten??
    Zu G9-Zeiten hab ich in den Ferien gearbeitet... womit wir doch wieder hierbei wären:


    Denn wenn ich dank G8 schonmal regelmäßig 40+ Wochenstunden hab, dann kann ich nur in den Ferien arbeiten für ein kleines zusätzliches Taschengeld. Zu meinen G9-Zeiten mit niedrigeren Wochenstunden hätte ich mit Sicherheit auch unter der Woche 2, 3x die Woche für vielleicht 1-2 Stunden was nebenher verdienen können... wollt ich aber nicht, drum hab ichs auf die Ferien verschoben.

    Andere Lösung ist natürlich, du schaust deinen Freunden beim Autofahren/Motorradfahren zu, bleibst von Do bis Sa abend einfach daheim, spielst mit deinem Gameboy und schaust dir die Kinofilme auf kino.to an....

    40+ Wochenstunden ist völlig übertrieben. Meine 35-40 waren ja schon am Maximum kalkuliert.
    Trotzdem geb ich dir mit der Kernaussage deines Beitrags ja eigentlich Recht. Die vielen Stunden sind sicher ein Problem des G8 und man muss sicher überlegen, ob es das ist, wo man hin will. Ich wehre mich nur gegen die einseitige Betrachtung dieser Materie, denn auch das bei vielen (oft aus völliger Ahnungslosigkeit) verhasste G8 hat seine Stärken.
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