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Thema: Politik und Geschichte

  1. #8141
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von IamCanadian Beitrag anzeigen
    Anscheinend hast Du Dich mit unserer Geschichte nicht tiefergehend beschäftigt:

    Wir hatten genau eine größenwahnsinnige Diktatur.

    Leider überschattet diese die ansonsten sehr spannende deutsche Geschichte.
    Auf das Wort "glorreich" zerzichte ich bewusst, da dies immer vom angelegten Maßstab abhängig ist.

    Also bitte. Alle drei Reiche muss man historisch eine Form von Größenwahn attestieren. Entweder nach außen oder nach innen.
    Über Adolf und seine Kameraden braucht man nicht reden.
    Das Kaiserreich war spätestens seit Willi mit dem Krüppelarm Bismarck abgesägt hat der Agressor Nummer 1 in Europa. Das Reich kündigte sämtliche taktischen Bündnisse, die in den Jahren zuvor von Bismarck mühevoll geschmiedet worden waren, weil man dachte, man sei so stark, dass man niemanden fürchten müsse. Auch Krieg an zwei Fronten wurde nicht ernsthaft als Problem angesehen, genausowenig wie das nach Rache lächzende Frankreich.
    Dazu nahm das Reich aktiv am Imperialismus teil. Man wollte den berühmten "Platz an der Sonne", den der damalige Staatssekräter des Auswärtigen Amtes den Deutschen versprach. Bezeichnend ist auch der Kriegsbeginn, als der berühnte Geist von 1914 beschworen wurde und eine Kriegslust in der Bevölkerung herrschte, die sich Hitler 25 Jahre später mal gewünscht hätte. Der Krieg sollte ein reinigendes Gewitter werden, in dem die angeblichen ausländischen Verursacher der schwierigen sozialen Situation in Deutschland zur Rechenschaft gezogen werden.
    Aber auch unter Wilhelm dem Ersten war das Kaiserreich in seiner Außenpolitik unfassbar arrogant, wenn man sich die von Bismarck forcierte und durchgesetzte Isolation Frankreichs ansieht. Genauso war es im Inneren eine riesige Sauerei ,wie Bismarck bspw. den Arbeitern gegenüber auftrat. Die Sozialistengesetze zeigen ganz klar, dass er die Sorgen und Ängste der einfachen Menschen in keinster Weise ernstnahm und in anderen überheblichen geistigen Sphären schwebte, auch wenn er heute häufig unverständlicherweise für seine Sozialgesetzgebung gelobt wird.

    Vor dem Kaiserreich existierte der Deutsche Bund, der nicht mal ein Nationalstaat war, aber die Herrscher dem Größenwahn des Absolutismus in wenig nachstanden. Stichwort Karlsbader Beschlüsse.

    Und ja das Heilige Römische Reich Deutscher Nation existierte zu lange, um es mal nebenbei zu beschreiben. Allerdings war da auch recht wenig geboten, worauf man als Deutscher stolz sein müsste. Die Reformation, das Laieninvestiturverbot etc. waren ohne Frage große gesellschaftliche Entwicklungen, die wie du richtig sagst sicher spannend sind. Trotzdem braucht man sich für diesen Kram nicht feiern, vor allem wenn man bedenkt, wo beispielsweise England zur gleichen Zeit schon stand.

    Worauf bilden sich also die Pegida-Affen und Höcke jetzt etwas ein? Vielleicht sind es ja die germanischen Bauernstämme oder die, die wild röhrend durch die mitteleuropäischen Wälder zogen, als Höcke von der "tausendjährigen deutschen Geschichte" sprach.
    Mir ist das ein Rätsel.
    Geändert von Thane Krios (18.01.2017 um 15:52 Uhr)
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  2. #8142
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Cassy O'Peia Beitrag anzeigen
    Ich würde da auch Berlin, Hauptstadt der DDR hinzurechnen.
    Die DDR war bestimmt viel, aber Größenwahn würde ich ihnen jetzt nicht unbedingt zuschreiben.
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  3. #8143
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von el_bart0 Beitrag anzeigen
    Die könnten durchaus als Protestpartei geeignet sein, waren bei mir schon auf m Schirm, nur leider ist mein allgemeines Interesse an Politik ziemlich im Keller gewesen! Danke für den Link, durchaus positiv zu werten das es diese Partei noch gibt!


    Dann erst recht!

    Es gibt keinen besseren im Europaparlament als Martin Sonneborn!

    https://www.youtube.com/channel/UCAs...la-WJpclxZjABg

    und Serdar Somuncu ist Kanzlerkandidat.



    https://www.welt.de/kmpkt/article159...anzleramt.html
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  4. #8144
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Alter Schwede. Der Krios weiß echt zu überraschen.

    Ich sehe die DDR sehr wohl als größenwahnsinnig an. Natürlich nicht so ausgeprägt wie die Kandidaten vorher, jedoch schon auch. Natürlich alles im Schatten und im Wissen der Unterstützung der großen Bruders.
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  5. #8145
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Augsburger Punker Beitrag anzeigen
    Dann erst recht!

    Es gibt keinen besseren im Europaparlament als Martin Sonneborn!

    https://www.youtube.com/channel/UCAs...la-WJpclxZjABg

    und Serdar Somuncu ist Kanzlerkandidat.



    https://www.welt.de/kmpkt/article159...anzleramt.html
    Stark! Wir brauchen Menschen in der Politik, welche die Wahrheit klar ansprechen- da kann man sich einen Serdar Somuncu nur als Kanzler wünschen! Verkehrte Welt, wenn ich mir ne Bundestagssitzung ansehe, muss ich teils lachen und über einen Comedian ernsthaft nachdenken!
    Geändert von el_bart0 (18.01.2017 um 16:11 Uhr)
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  6. #8146
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zur Höcke-Rede fällt mir nur ein: Immunität aufheben und mal für mindestens 3 Monate gesiebte Luft. Dann haben sie halt ihren Märtyrer in der AfD, aber irgendwo müssen Grenzen gezogen werden. Höcke wollte es wohl nach dem NPD Urteil wissen, wie weit man gehen kann ohne eins übergezogen zu bekommen, nun soll er es auch erfahren. Unfassbar, daß soetwas bei uns möglich ist. Über Applaus in diesem Landesteil wundert sich vermutlich eh keiner.

    Und Thema 3 Doors Down - die spielen bei der Party zum Amtseid von Trump, nachdem zuletzt ja sogar eine Coverband abgesagt hatte. Aber bei allem Gerede über ihre politische Einstellung kommt mir viel zu kurz, daß die Musik auch einfach scheiße ist. Genauso wie bei den Onkelz (um den Bogen gleich ganz zur gestellten Frage aus der rechten Ecke zu schlagen)
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  7. #8147
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Ich finde, das sich Rockbands aus Politik raushalten soll. Die sollen Musik machen u fertig. Man sieht ja was dann dabei rauskommt.
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  8. #8148
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Ich hingegen finde, NIEMAND sollte sich aus Politik raushalten. Man sieht ja was sonst dabei raus kommt
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  9. #8149
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  10. #8150
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von djrene Beitrag anzeigen
    Ich hingegen finde, NIEMAND sollte sich aus Politik raushalten. Man sieht ja was sonst dabei raus kommt
    Die meinung teile ich sogar mit dir NUR: Es ging ja um Bands/ Musiker mit öffentlichen Statements zur Politik. Und egal wer das ist ( vorallem tote hosen, jennifer rostock) es wird von denen immer nur das gesagt u geschrien was gerade, ja sagen wir mal, mode ist. Wir gegen rechts u wir wollen keine rechten usw usw usw. Und jetzt??? Des sagst du, ich u viele andere auch. Die sollen doch dann mal sagen, wie se politik betreiben würden. Wie se probleme lösen. Politik besteht nicht daraus um gegen rechte zu sein!!!! Und das können sie nicht. Darum solln se Musik machen und lieder von friede backen eierkuchen singen. Das ist ihre Berufung!!
    Übrigends. Der einzige Musiker, den ich sei Politische meinung abnehme, is da Söllner. Der gröllt net irgendwelch angesagte Parolen. Der lebt aber auch politik! Alle anderen solln eipacken u ihren kommerz anderst ausleben
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  11. #8151
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    So ein Schmarrn 😯
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  12. #8152
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Black Navara Beitrag anzeigen
    Die meinung teile ich sogar mit dir NUR: Es ging ja um Bands/ Musiker mit öffentlichen Statements zur Politik. Und egal wer das ist ( vorallem tote hosen, jennifer rostock) es wird von denen immer nur das gesagt u geschrien was gerade, ja sagen wir mal, mode ist. Wir gegen rechts u wir wollen keine rechten usw usw usw. Und jetzt??? Des sagst du, ich u viele andere auch. Die sollen doch dann mal sagen, wie se politik betreiben würden. Wie se probleme lösen. Politik besteht nicht daraus um gegen rechte zu sein!!!! Und das können sie nicht. Darum solln se Musik machen und lieder von friede backen eierkuchen singen. Das ist ihre Berufung!!
    Übrigends. Der einzige Musiker, den ich sei Politische meinung abnehme, is da Söllner. Der gröllt net irgendwelch angesagte Parolen. Der lebt aber auch politik! Alle anderen solln eipacken u ihren kommerz anderst ausleben
    Ich habe den Eindruck das du noch keine 20 Jahre alt bist
    Der Söllner hat seine Einstellung zum Staat und seine Großmäuligkeit so teuer bezahlen müssen, das er fast pleite ist/war.

    Das Dresdner Video ist ja dermaßen schlecht, da denkst ja als aufgeklärter Mensch du bist im falschen Film


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  13. #8153
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Black Navara Beitrag anzeigen
    Die meinung teile ich sogar mit dir NUR: Es ging ja um Bands/ Musiker mit öffentlichen Statements zur Politik. Und egal wer das ist ( vorallem tote hosen, jennifer rostock) es wird von denen immer nur das gesagt u geschrien was gerade, ja sagen wir mal, mode ist. Wir gegen rechts u wir wollen keine rechten usw usw usw. Und jetzt??? Des sagst du, ich u viele andere auch. Die sollen doch dann mal sagen, wie se politik betreiben würden. Wie se probleme lösen. Politik besteht nicht daraus um gegen rechte zu sein!!!! Und das können sie nicht. Darum solln se Musik machen und lieder von friede backen eierkuchen singen. Das ist ihre Berufung!!
    Übrigends. Der einzige Musiker, den ich sei Politische meinung abnehme, is da Söllner. Der gröllt net irgendwelch angesagte Parolen. Der lebt aber auch politik! Alle anderen solln eipacken u ihren kommerz anderst ausleben
    Kleiner Hinweis, dies ist ein Forum und kein Chat. Laß doch bitte die Abkürzungen und den Dialekt weg, das machen hier eigentlich alle so.
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  14. #8154
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Thane Krios Beitrag anzeigen
    Also bitte. Alle drei Reiche muss man historisch eine Form von Größenwahn attestieren. Entweder nach außen oder nach innen.
    Über Adolf und seine Kameraden braucht man nicht reden.
    Das Kaiserreich war spätestens seit Willi mit dem Krüppelarm Bismarck abgesägt hat der Agressor Nummer 1 in Europa.
    Über Adolf brauchen wir nicht reden.
    Aber beim Rest weiß ich gar nicht wo ich anfangen und wo ich aufhören soll.
    Ich beschränke mich mal auf das deutsche Kaiserreich.

    Zum einen ist es unfair, mit heutigem Wissen und heutigen Ansichten, das Handeln von damaligen Personen zu beurteilen und zudem nur die deutsche Seite zu beleuchten. Zum anderen ist es schlicht falsch, dass Deutschland übermäßig Aggressiv gehandelt hätte. Wilhelm II. war zwar sehr laut und forsch, aber die tatsächlichen Handlungen und Taten sprechen eine andere Sprache. So hat sich z.B. der französische Botschafter in Berlin, Jules Cambon, 1912 darüber gewundert, dass jemand der so laut und forsch auftritt wie der deutsche Kaiser in seinen Handlungen aber so zurückhaltend und vorsichtig agiert. Abgesehen davon, dass Politik nicht vom Kaiser gemacht wurde.
    Ein anderes Beispiel ist der angebliche deutsche Militarismus. Der existierte vielmehr als gesellschaftliches Ereignis bzw. war ein „ästhetischer Militarismus“ (Münkler). Deutschland hat vergleichsweise wenig für Rüstung ausgegeben. Deutlich weniger als Frankreich, England und Russland. Ein weiterer Beleg dafür: Nach dem Libyen-Krieg 1911 (Italien hat dort das Osmanische Reich überfallen, für mich ein Ereignis, welches wesentlichen Einfluss auf die Entstehung des 1.Weltkriegs hat) war absehbar, dass Italien aus dem Dreibund ausscheidet. Im Schlieffen-Plan waren jedoch italienische Truppen zur Absicherung der deutschen Flanke in Vorarlberg vorgesehen. Ludendorff forderte daher, drei neue Armeen aufzustellen um diesen Ausfall im Ernstfall kompensieren zu können. Dies wurde ihm verweigert, da man die soziale Struktur im deutschen Heer nicht verändern wollte. Drei neue Armeen hätte bedeutet: Mehr nicht-adlige Offiziere, mehr Sozialdemokraten in der Armee. Das war nicht gewünscht. Bei Kriegsausbruch waren deshalb in Deutschland nicht mal 50% der Wehrpflichtigen an der Waffe ausgebildet. In Frankreich waren es deren 80%.

    Der Platz an der Sonne war eine schöne Floskel, aber natürlich haben die Großmächte der damaligen Zeit versucht, Ihren Einfluss auszudehnen. Tun sie heute ja auch. Und auch damit war Deutschland nicht allein. Als anschauliches Beispiel kann Russland dienen: Deren „Platz an der Sonne“ nannte sich Panslawismus. Nachdem man vergeblich versucht hatte in Fernost und Asien mehr Einfluss zu erlangen und zudem ein Abkommen mit England eingegangen war, war der Balkan für Russland die letzte Option für Imperialistische Politik. Als Rechtfertigung dafür hat man den Panslawismus erfunden. Die Konfrontation mit Österreich-Ungarn und damit mit indirekt mit dem deutschen Reich nahm man in Kauf – Aufgrund der Absicherung mit Frankreich und der Zwei-Fronten-Situation für Deutschland fühlte man sich sicher. Auch eine verhängnisvolle Fehleinschätzung.
    Im Übrigen hat das Deutsche Reich zusammen mit England die beiden ersten Balkankriege 1912 und 1913 lokalisiert und eine Ausweitung des Konflikts verhindert. Dies gelang 1914 aus verschiedenen Gründen nicht.

    Wäre Deutschland übrigens gezielt darauf aus gewesen Krieg zu führen, dann hätten Sie vorher viel bessere Gelegenheiten dazu gehabt als 1914. Im Jahr 1905 bspw., als Russland gegen Japan Krieg führte und als erste europäische Macht einen Krieg gegen einen nichteuropäischen Staat verlor. Zeitgleich vollzog England gerade eine Militärreform, nach schmerzlichen kleineren Niederlagen und war nicht wirklich einsatzbereit. Wäre man also gezielt auf einen Krieg aus gewesen, hätte es kaum eine bessere Gelegenheit geben können.

    Das Deutsche Reich war nicht Aggressor Nummer 1, sondern ein Emporkömmling, der die gleichen Rechte wie die Anderen Groß/Weltmächte forderte, was diesen natürlich missfiel. Übrigens ähnlich wie wir das heute mit China sehen.

    Das Deutsche Reich trägt eine große Verantwortung für den Ausbruch des 1. Weltkriegs, keine Frage. Aber das tun viele andere auch.
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  15. #8155
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Inhaltlich ist das aber richtig, was Black Navara schreibt. Der künstlerische Kampf gegen Rechts ist doch bei den meisten Bands Ausdruck des Mitläufertums und nicht Zeugnis einer kritisch reflektierten Meinung.

    Und wie erwähnt, muss man den Söllner da sicher rausnehmen. Der ist vielleicht naiv, aber der glaubt an das, was er singt und dem ist es auch egal, wen er sich zum Feind macht.
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  16. #8156
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Respekt an den User IamCanadian


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  17. #8157
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    Zitat Zitat von Thane Krios Beitrag anzeigen
    Inhaltlich ist das aber richtig, was Black Navara schreibt. Der künstlerische Kampf gegen Rechts ist doch bei den meisten Bands Ausdruck des Mitläufertums und nicht Zeugnis einer kritisch reflektierten Meinung.

    Und wie erwähnt, muss man den Söllner da sicher rausnehmen. Der ist vielleicht naiv, aber der glaubt an das, was er singt und dem ist es auch egal, wen er sich zum Feind macht.
    Das Mitläufertum was dieses Thema angeht ist absolut zu kritisieren! Nur leben wir in einer Gesellschaft, in der die freie Meinungsäußerung ein hohes Gut darstellt. Grad was das Thema Politik angeht, wäre es gar nicht so schlecht, sofern sich mehr Menschen eine echte Meinung dazu bilden würden. Politik interessiert viele Menschen kaum noch, da ist es nicht von Nachteil, wenn zumindest die Musik versucht dieses Thema wieder ins Bewusstsein zu bringt.
    Geändert von el_bart0 (19.01.2017 um 12:42 Uhr)
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  18. #8158
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    @IamCanadian
    Das, was du beschreibst, ist nicht verkehrt, aber du verlierst das große Ganze aus dem Blick. Deswegen entgeht dir auch, dass deine Argumente nicht deine, sondern meine Sichtweise stützen.

    Aber der Reihe nach:


    Zitat Zitat von IamCanadian Beitrag anzeigen
    zudem nur die deutsche Seite zu beleuchten.
    Das tu ich, weil Höcke über die deutsche Geschichte redet und sie immer als etwas besonderes darstellen will.


    Zitat Zitat von IamCanadian Beitrag anzeigen
    Zum anderen ist es schlicht falsch, dass Deutschland übermäßig Aggressiv gehandelt hätte. Wilhelm II. war zwar sehr laut und forsch, aber die tatsächlichen Handlungen und Taten sprechen eine andere Sprache.
    Wie in meinem ersten Posting zum Thema bereits erwähnt. Wilhelm II kündigte oder verhinderte sämtliche stabilisierenden Bündnisse (Rückversicherungsvertrag mit Russland, die kalte Schulter für ein Bündnis mit Großbritannien und die ablehnende Haltung zu einer vereinbarten Rüstungsbegrenzung für Europa in den Haager Friedenskonferenzen etc.) und drängte Österreich in den Krieg mit den Serben („Mit den Serben muss aufgeräumt werden und zwar bald.“ Zitat Wilhelm II), obwohl man sich über das Weltkriegspotential im klaren war. Und wenn letzteres nicht als Größenwahn interpretiert werden kann - denn darum geht es hier eigentlich - dann weiß ich auch nicht mehr.
    Das sind historische Fakten! Da interessiert es mich nicht, was ein französischer Botschafter bei einem Kaffeekränzchen für einen persönlichen (!) Eindruck von Wilhelm gewonnen haben mag.


    Zitat Zitat von IamCanadian Beitrag anzeigen
    Wäre Deutschland übrigens gezielt darauf aus gewesen Krieg zu führen, dann hätten Sie vorher viel bessere Gelegenheiten dazu gehabt als 1914. Im Jahr 1905 bspw., als Russland gegen Japan Krieg führte und als erste europäische Macht einen Krieg gegen einen nichteuropäischen Staat verlor.
    Das unterstreicht ja eben genau meine Ansicht. Wilhelm war kein berechnender Anführer, der genaue Pläne für eine wünschenwerte Gesellschaft und einen Plan für die kriegerische Auseinandersetzung hatte, sondern er war ein größenwahnsinniger Egozentriker, der dachte es mit allem und jedem gleichzeitig aufnehmen zu können. Diese Charaktereigenschaften muss man auch dem Reich als Gesamtkonstrukt während seiner Kaiserzeit attestieren.

    Um mal wieder die Kurve zurück zur Gegenwart zu bekommen. Es geht mir nicht darum, den Deutschen den Schwarzen Peter der gesamten geschichtlichen Entwicklung zuzuschieben. Nein, mir geht es darum, dass ich es sehr gefährlich finde, Patriotismus mit der Geschichte zu begründen, wie es Höcke, Bachmann und co. versuchen. Genau dieser Patriotismus ist nämlich die Wurzel des Nationalismus. Noch dazu ist es speziell im Falle Deutschlands extrem dumm, das zu tun, denn unabhängig davon, wie man jetzt die Aggressorenrolle Deutschlands in den einzelnen Auseinandersetzungen bewertet, war die deutsche Geschichte eher ein Fall von Pleiten, Pech und Pannen für Demokratie und Menschenrechte (siehe bspw. auch die Märzrevolution von 1848 ) und nichts, womit man sich rühmen könnte.
    Geändert von Thane Krios (19.01.2017 um 12:56 Uhr)
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  19. #8159
    Hockeygott
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    Standard Politik und Geschichte

    Respekt an den User "IamCanadian", dem ich überhaupt nicht widersprechen will und Respekt an den User "Black Navara", der vielleicht keine großen Worte gewählt, aber ziemlich treffend angemerkt hat, dass eine Haltung gegen Rechts zwar eine Haltung ist, aber auf keinem Fundament steht. Es ist sicher nicht die Aufgabe eines Musikers, Politik zu betreiben, auch wenn er politisch sein darf, aber etwas mehr als "Nazis raus" o.ä. darf es dann bitte schon sein. Ich würde es gar nicht mal als Mitläufertum bezeichnen, aber ich wünsche mir von einer Haltung etwas mehr als Ablehnung und Hass, denn das ist ein Kampf mit den Waffen der anderen. Wenn ich eine Meinung vertrete - und Musiker sind Personen des öffentlichen Lebens, die um ihre mediale Wirkung wissen - dann muss ich die auf Dauer auch untermauern. So ist bspw. "Schrei nach Liebe" als Song ein großartiges Statement, hält aber keiner Diskussion stand. Allerdings ist Bela in der Lage sich artizukulieren und kann den Parolen die richtigen Gedanken und Worte nachschicken. Viele andere können das nicht und zumindest wirkt es dann, als sprängen ein paar auf einen fahrenden Zug auf, weil es ja righty right ist, gegen Rechts zu sein.

    Wo Black Navara jedoch völlig falsch liegt, ist die Bewertung von Söllner. Der könnte von "practice what you preach" nicht weiter entfernt sein. Der lebt wie die Made im Speck in einer Nobelvilla in Bad Reichenhall, kann sich als behüteter Sohnemann betuchter Eltern die Sonne auf alle Körperteile scheinen lassen und müsste niemals einen Finger krümmen. Da kann er zwar nichts dafür, aber als Mahner in Sachen Lebensart und Kapitalismus ist der ein schlechter Witz. Einzig sein "Legalize it" hat was mit Authentizität zu tun.
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  20. #8160
    Hockeygott
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    Standard AW: Politik und Geschichte

    @Krolock: evtl. ist es dir auch entgangen aber Nirvanas ursprüngliches Statement war "Rockbands sollen sich doch bitte aus der Politik raus halten" und hier liegt er halt falsch.
    Geändert von el_bart0 (19.01.2017 um 13:15 Uhr)
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