Ich nicht. Also den letzten Satz schon. Natürlich sieht die gesamte Regierung Biden so aus, als hätte er nicht nach Qualifikation, sondern nach ethnischen Gesichtspunkten besetzt, damit sich jeder US-Bürger ein Stück weit wiederfinden kann. Ich glaube, beides stimmt und setzt ein notwendiges Zeichen, was nicht nur der amerikanischen Geschichte, sondern auch dem aktuellen Zustand des Landes geschuldet ist. Es ist nicht so, dass es dann nie besser werden wird, es ist so, dass es nur so vielleicht weniger schlecht ist. Bislang sieht ALLES, was Biden tut danach aus, als wolle er diese nahezu unlösbare Aufgabe erfüllen wollen, dieses zerrissene Land zu einen. Da spielt die Herkunft der Vizepräsidentin, die ja in Kalifornien absolute Hardlinerin war, was gerne unterschlagen wird, eine andere ganz andere Rolle, als beispielsweise eine Frauenquote bei uns. Und das, obwohl die USA das vielseitigste und klassischste Einwanderungsland auf dem Planeten ist.
Gut ist alles dann, wenn es wirklich so selbstverständlich ist, dass man es nicht mehr erwähnen muss. Aber die Erwähnung macht es nicht schlechter, zumindest nicht in den USA. Inhaltlich völlig unwichtig, aber bedeutend für viele Einwohner. Und auch wenn es nur eine kleine Brücke ist, man kann sie überqueren und vielleicht ein wenig völlig verkrustete Ansichten und Vorurteile abbauen. Zudem ist es das untrumpigste Verhalten, das man sich vorstellen kann.