Zwei Panther werden gefeiert
Von Peter Deininger.
Herzlicher Abschied für einen beliebten Torhüter: Rolf Wanhainen verabschiedete sich bei der Partie der Augsburger anther gegen Duisburg am Samstag von den Augsburger Fans. Der Schwede hat seine Karriere beendet. Die Panther gewannen 3:1.
Für Rolf Wanhainen war es ein merkwürdiges Gefühl. Als er am Samstag mit seiner Familie aus dem Italien-Urlaub in Augsburg ankam, wäre er "am liebsten in seine Wohnung gefahren", sagt der 35-jährige Schwede. Aber Wanhainen hat in Augsburg keine Bleibe mehr und schläft im Hotel, weil er nicht mehr für die Panther als Eishockeytorhüter tätig ist.
Der Schlussmann hat seine Karriere aus familiären Gründen beendet und wurde deshalb am Samstag beim 3:1-Sieg der Panther gegen Duisburg vor 1700 Anhängern offiziell verabschiedet. "Wanhainen Oooooo- Oooooh", sangen die Fans noch einmal und bedankten sich mit Spruchbändern in schwedischer Sprache für dessen zweijährige Panther-Arbeit. Vom Vereinsmanagement gab es einen großen Blumenstrauß.
Auch wenn der große Mannschaftserfolg von 2005 bis 2007 ausblieb, hatte der kleine Schwede bei den Fans einen Stein im Brett. Am Samstag winkte Wanhainen ihnen ein letztes Mal zu. Demnächst wird er in Södertälje seinen Dienst im Orderbüro des skandinavischen Lkw-Herstellers Scania antreten.
Sein Nachfolger bei den Panthern heißt Patrick DesRochers. Der Kanadier war auch gegen den DEL-Konkurrenten Duisburg ein Muster an Zuverlässigkeit. Nur wegen eines Leichtsinnsfehlers in der AEV-Abwehr musste er kurz vor Schluss noch einen Gegentreffer durch Alexander Engel hinnehmen. Trainer Paulin Bordeleau war mit dem Einsatz seiner Spieler zufrieden, mahnte jedoch zusätzliche Disziplin in der Defensivarbeit an.
Die Zahlen deuten nicht unbedingt darauf hin, dass hier Nachholbedarf besteht. In den drei Testspielen gegen Erstligisten mussten die Torhüter DesRochers, Varian Kirst und Markus Keller in der regulären Spielzeit erst vier Gegentreffer hinnehmen.
Die von vielen Testpartien in der vergangenen Woche am Ende müden Duisburger hatten lediglich in der Anfangsphase leichtes Spiel, weil ihnen die Augsburger zu viel Freiraum ließen. "Es ist doch normal, dass nach zwei Wochen Eistraining noch nicht alles klappt", meinte Angreifer Rainer Suchan.
Je länger das Spiel dauerte, desto überlegener war der AEV. Da aber auch der Duisburger Torhüter Lukas Lang einen guten Tag erwischt hatte, ließen sich die Treffer an einer Hand abzuzählen. "Wir haben einige Chancen vergeben, aber für uns ging es in erster Linie darum, taktische Vorgaben im Defensivbereich zu erfüllen", betonte Suchan.
Für die ersten Tore sorgten Shane Joseph und Mathis Olimb - jeweils in Überzahl. Gerade die schöne Kombination des Norwegers mit seinem Sturmkollegen Mark Murphy war einer der wenigen spielerischen Höhepunkte der Begegnung. Den dritten Treffer durch Travis Brigley nahmen die Fans zum Anlass den Kanadier mit Sprechchören zu feiern.
Der frühere NHL-Spieler hatte sogar einen eigenen Fan-Club. Die Schüler-Eishockeymannschaft aus der Brigley-Heimat Calgary, die derzeit in Augsburg zu Gast ist, hatte sich mit Travis-Trikots eingedeckt und nutzte in der Mannschaftskabine die Gelegenheit zu Erinnerungsfotos und zur Autogrammjagd.
Während Brigley in alle möglichen Kameras lächeln musste, freute sich Rainer Suchan auf den Sonntag. "Das ist der erste freie Tag seit zwei Wochen." Dieses Problem hat Rolf Wanhainen nicht mehr.