Taktiker Adduono führt Roosters zum Sieg
28. September 2007
Spieltag 6: Augsburger Panther – Iserlohn Roosters 3:4 n.P. (2:1/1:1/0:1/0:0/0:1)
Augsburg.- Die erste schlechte Nachricht erreichte die Iserlohn Roosters schon am Morgen beim Training im Curt-Frenzel Stadion. Plötzlich und unerwartet musste Verteidiger Luke Sellars mit Magen-Darm-Problemen zum Arzt. Die Diagnose: eine Infektion. Bis zum Abend hatten die Sauerländer gewartet, dann fiel kurz vor dem Warmlaufen die Entscheidung: Sellars darf in Absprache mit Teamleitung und Medizinern nicht spielen. Das Risiko ist einfach zu groß.
Deshalb übernahm in Drittel 1 Sebastian Jones die Rolle des Kanadiers an der Seite von Paul Traynor. Tyler Beechey, kurz vor dem Match bei der Deutschen Eishockey Liga lizenziert durfte in einer Reihe mit Pat Kavanagh und Henry Martens aufs Eis. Die ersten Minuten waren dann auch ganz nach dem Geschmack der Roosters: Dreimal bestrafte Schiedsrichter Aumüller in den ersten vier Minuten Fouls der Panther, bescherte den Roosters damit sogar eine 5:3 Möglichkeit, die sich Paul Traynor nicht nehmen ließ. Sein Reflex beim Nachschuss bescherte den Roosters die 1:0 Führung, die aber nicht lange bestand haben sollte. Beecheys Undiszipliniertheit rächte sich, als die Augsburger, ebenfalls in Überzahl, zum 1:1 durch Travis Brigley ausgleichen konnten (
. Bei Spiel 5:5 waren die Roosters die bessere Mannschaft, in Überzahl aber waren die pfeilschnellen Augsburger bärenstark. Deshalb wurde auch Wolfs Foul gnadenlos abgestraft. 11 Sekunden vor Ende der Hinausstellung schnappte sich Ex-Rooster Gorden die Scheibe und legte sie an Maracle vorbei zum 2:1 ins Netz. Zwar hatten die Iserlohner auch im weiteren Verlauf gute Chancen, bekamen einen Treffer wegen Torraumabseits aberkannt, schafften aber dennoch vor Drittelende nicht mehr den verdienten Ausgleich.
Besagtes Unentschieden hatten die Sauerländer im zweiten Abschnitt nicht verdient. Das Team ließ sich insbesondere in den ersten zehn Minuten von den Panthern den Schneid abkaufen, war im Zweikampf nicht nah genug an den Gegenspielern. Gut, dass ganz hinten immer noch Norm Maracle auf der Hut war und den Kasten der Iserlohner mit zwei oder drei herausragenden Glanzparaden sauber hielt. Weil die Roosters Probleme im Aufbau hatten, nicht schnell genug den ersten Pass spielten, konnten sie auch im Angriff wenig Akzente setzen, geschweige denn die Panther ernstlich unter Druck setzen. Erst in der 32. Spielminute gelang Ready bei einer der wenigen, hochkarätigen Chancen durch die Blau-Weißen der 2:2 Ausgleichstreffer. Wren wartete lange mit der Scheibe hinter dem Tor, spielte den Puck in der richtigen Sekunde an den Schläger von Ready und der ließ, direkt abgezogen, dem guten DesRochers im Tor der Panther keine Chance. Knapp fünf Minuten später durften die Sauerländer sogar noch einmal in Überzahl auf dem Eis agieren, konnten die sich bietenden Gelegenheiten aber nicht nutzen. Und weil das immer bestraft wird, kommen die Panther sogar noch drei Sekunden vor Ende des Drittels durch Olimb zum erneuten 3:2-Führungstreffer (40.). Zwar beschwerten sich die Roosters (Torraumabseits + Foul an Maracle) lauthals beim Schiedsrichter, der aber entschied nach Ansicht des Videobeweises auf Tor. So mussten die Iserlohner abermals mit einem Rückstand ins letzte Drittel starten.
Dass sie diesem Rückstand auch lange hinterherlaufen mussten, lag in erster Linie daran, dass sich am Spiel der Roosters wenig veränderte. Sie ließen den Panthern zuviel Platz, waren im Zweikampf nicht stark genug. Dank Norm Maracle gelang es den Bayern aber auch lange nicht, das vierte und damit vorentscheidende Tor gegen die Roosters zu machen. Immer wieder zeigte der Kandier sein Können, hielt seine Mannschaft im Match. Wie wichtig genau das sein sollte, zeigte sich in der 57. Spielminute. Wolf sorgte nach einem Pass von Danielsmeier mit einer hervorragenden Einzelaktion zum 3:3-Ausgleich. Genau diesen Spielzug hatte Adduono seinen Jungs noch im gestrigen Training gezeigt. Trotz einer weiteren Unterzahl brachten die Sauerländer dieses Unentschieden über die Zeit. Weil auch die Verlängerung keine weiteren Treffer brachte, musste das Penaltyschießen entscheiden und hier hatten die Sauerländer durch Michael Wolf die Nase vorn. Der Nationalspieler machte den entscheidenden Treffer zum 4:3 und sorgte für den dritten Auswärtserfolg der Mannschaft, den vierten DEL-Sieg in Folge.
Die Statistik:
Tore: 0:1 (04:4
Traynor (4: 5); 1:1 (07:12) Brigley (Radunske/5:4); 2:1 (11:15) Gordon (Brigley/Rekis/5:4); 2:2 (11:54) Ready (Wren/4:4); 3:2 (39:57) Olimb; 3:3 (55:16) Wolf (Danielsmeier); 3:4 (60:00) Wolf (Penalty)
Penaltyschießen: Hock vorbei – Joseph vorbei / Tapper 1:0 – Olimb an TW / Wren an TW – Gordon 1:1 / Brigley an TW – Wolf 2:1.
Schiedsrichter: Aumüller
Zuschauer: 2170
Strafen: Panther 14; Roosters 14.
Panther: DesRochers; Rekis, Pratt; Cartier, Fendt; Slovak, Vogler; Tölzer; Gordon, Mayr, Buzas; Murphy, Olimb, Joseph; Brigley, Radunske, Menge; Huhn,
Suchan, Mann;
Roosters: Maracle; Traynor, Jones; Schmidt, Danielsmeier; Pyka, Dück; Hock, Wolf, Tapper; Wren, Sulkovsky, Ready; Kavanagh, Beechey, Martens, Potthof.