Quelle: www.hockeyweb.de vom 01.10.07

Adam, Adam und Adam

Duisburg, 30.September 2007

Adam Courchaine schaute sich etwas verdutzt um. Warum hocken sich seine Mitspieler aufs Eis? Und was rufen die Fans? „Hinsetzen”, war's. Um nach einem H, U, M, B und A die Spieler beim „Humba” tanzen zu lassen. Und als die anderen Füchse das Eis verließen, schoben sie Adam Courchaine zurück auf die Fläche. Damit die Fans ihn noch einmal feiern konnten.

Aber woher sollte der EVD-Stürmer auch wissen, wie die Duisburger Eishockeyfans einen Sieg feiern? Schließlich war es der erste in der laufenden Saison der Deutschen Eishockey-Liga. Doch es war vor allem Courchaines Sieg, dieses 5:3 (0:2, 2:1, 3:0) gegen die Augsburger Panther im Kellerduell der Liga. Denn der EVD lag bereits mit 0:3 hinten, war drauf und dran das schlechteste Saisonspiel abzuliefern – ehe der Kanadier das Spiel herumriss.

Bis zur 35. Minute führte Augsburg mit 3:0. Knappe acht Minuten später stand es 3:3 – weil Courchaine dreimal getroffen hatte. Zwischendurch gab es noch zwei „Beinahe-Tore”. Erst nach etlichen Minuten beim Videobeweis konnte sich Schiri Martin Reichert sicher sein, dass der Puck in beiden Fällen nicht drin war. Wäre er drin gewesen, wäre der Torschütze in beiden Fällen wer gewesen? Richtig. Adam Courchaine.

„Die Panther haben hier ein großes Geschenk gemacht”, brummelte Paulin Bordeleau, der Augsburger Trainer, sichtlich angefressen, nach dem Spiel ins Mikro. „Natürlich haben wir weit über 30 Minuten schlecht gespielt. Natürlich hatten wir auch Glück. Aber lieber so und wir gewinnen, als dass ich mir nach einer Niederlage anhören muss, dass wir ja ganz toll gespielt hätten”, war EVD-Coach Didi Hegen sichtlich erleichtert. Spätestens nach dem 2:3 hegte Hegen wieder Hoffnung. „Die Augsburger sind schon gegen Iserlohn am Donnerstag im letzten Drittel eingebrochen. Und nach der Pause hatten sie auch diesmal keine Beine mehr.”

Nach dem eher gruseligen Beginn vor knapp 1100 Zuschauern lief es plötzlich beim EVD. Courchaine aus der Drehung. Courchaine per Volleyabnahme aus der Luft nach Alexandrov-Pass und noch einmal der Kanadier. Igor Alexandrov war es auch, der die Füchse endgültig auf die Siegerstraße brachte. Ein Schuss aus der Halbdistanz, und die Fans, die zuvor noch „Wir ha'm die Schnauze voll” sangen, feierten den EVD. In der Schlussphase hielt Christian Rohde den Sieg fest. Vor allem in der 55. Minute, als der erneut nicht sichere Dustin van Ballegooie den Puck nicht klärte. Elf Sekunden vor Schluss machte Christian Hommel, der ja vor dem Wochenende unbedingt den ersten Saisonsieg gefordert hatte, mit einem Empty-Net-Goal den Sack zu.

Endlich.

Tore: 0:1 (12:54) Pratt (Brigley, Gordon/5-3), 0:2 (14:34) Olimb (Chartier, Fendt), 0:3 (27:13) Murphy (Joseph, Chartier), 1:3 (35:02) Courchaine (Högardh), 2:3 (36:47) Courchaine (Alexandrov, Liimatainen/5-4), 3:3 (42:52) Courchaine (Alexandrov), 4:3 (48:15) Alexandrov (Högardh), 5:3 (59:49) Hommel (Högardh/ENG). Strafen: Duisburg 14, Augsburg 12. Zuschauer: 1084. (the)