Penaltysieg in Augsburg
16. November 2007
Spieltag 20: Augsburger Panther - Iserlohn Roosters 2:3 n.P. (0:0/1:2/1:0/0:0/0:1)
Augsburg.- Die gute Nachricht kam am späten Freitagnachmittag per Telefon aus Iserlohn: Brad Tappers Schulterverletzung ist weit weniger schwerwiegend als zunächst befürchtet. Nach einem MRT steht fest, weder die Knochen noch die Bänder der Schulter sind ernstlich in Mitleidenschaft gezogen. Vielleicht schon in der kommenden Woche kann der Kanadier damit wieder für die Roosters auflaufen. Da neben ihm auch noch Nico Pyka aufgrund einer Spieldauerdisziplinarstrafe aussetzen musste, stellten die Trainer die Reihen neu zusammen. Beechey rutschte zu Hock und Wolf, Wren spielte als Mittelstürmer zwischen Henry Martens und Martin Schymainski.
Das erste Drittel konnte sich aus Sicht der Roosters trotz der Umstellungen sehen lassen. Zwar merkte man deutlich, dass das Team in dieser Form noch ein wenig Einspielzeit benötigt, nachdem die Sauerländer zwei sicherlich umstrittene Strafzeiten schadlos überstanden hatten, brauchten sie bis zur siebten, achten Minute bis sie deutlich besser in dieses Match hineingekommen waren und durch Jimmy Roy ihre erste Schusschance bekommen haben. Zwar blieben die Panther auch im weiteren Verlauf der Partie gefährlich, dennoch waren die Roosters mit ihrem ruhigen Spielaufbau und ihrer Abgeklärtheit in der Defensive die tonangebende Mannschaft. Allerdings fehlte den Sauerländern ihre Torgefährlichkeit. Das machte sich insbesondere in den Schlussminuten des ersten Drittels deutlich bemerkbar, als der IEC fast vier Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis war und sich nicht eine 100-prozentige Gelegenheit erarbeiten konnten. Mit einem 0:0-Unentschieden ging es in die erste Drittelpause.
Auch im zweiten Drittel präsentierten sich die Sauerländer als bestimmende Mannschaft – mit Schwächen. Insbesondere im eigenen Drittel waren die Iserlohner nicht konsequent und schnell genug und hatten immer wieder Probleme die Scheibe aus der eigenen Gefahrenzone zu bringen oder einen schnellen Aufbaupass zu spielen. Auch in der 26. Spielminute versuchten die Roosters mal wieder mit einem hohen Pass über die Mitte die Scheibe in die neutrale Zone zu spielen, die Augsburger aber passten auf, angelten sich den Puck, brachten ihn zurück ins Roostersdrittel und trafen durch Chartier von der blauen Linie per Schlagschuss zum 1:0. Maracle, der bislang eine hervorragende Partie gemacht hatte, war im Roosterstor die Sicht verdeckt. Glücklicherweise hatten die Iserlohner nur drei Minuten später die richtige Antwort parat. Beechey und Wolf starteten zu einem schnellen 2:1-Konter und wurden belohnt, als Wolf Beecheys Pass unhaltbar für Augsburgs Keeper DesRochers ablenkte (29.). Damit aber nicht genug: Kavanagh erarbeitete sich knapp fünf Minuten später im Pantherdrittel die Scheibe, passte auf Ready, der auf den frei vor dem Tor stehenden Roy vor dem Tor, damit führten die Sauerländer 2:1 (34.). Weil die Sauerländer auch in der Folgezeit zu inkonsequent in der Defensive waren, hatten die Gastgeber immer wieder hervorragende Gelegenheiten, konnten sie aber nicht nutzen. Trotzdem sollten sich die Roosters in diesem Punkt etwas vornehmen, ansonsten könnte es im letzten Drittel sehr, sehr eng werden.
Als die Sauerländer aus der Kabine kamen, hatten sie sich offenbar die Worte ihrer Trainer zu Herzen genommen, arbeiteten gut und deutlich schneller aus dem eigenen Drittel heraus, waren wie so oft im Schlussabschnitt die bessere Mannschaft. Abstellen konnten sie die Probleme allerdings nicht. Immer wieder erarbeiteten sich die Panther mangels konsequentem Defensivverhalten der Roosters Chancen, dass aber eine Konterchance zum erneuten Ausgleich führte war doppelt ärgerlich. Die Roosters hatten ein Offensivbully, verloren es, wurden überlaufen und rückten in der Defensive zu weit auf. So hatte Pratt aus kürzester Distanz vor dem Tor von Maracle die Chance zum Ausgleich und ließ sich die auch nicht nehmen (53.). Dieses Unentschieden sollte dann trotz guter Gelegenheiten der Roosters bestand haben, bis zur Schlusssirene. Es ging in die Overtime. Weil aber auch die torlos blieb, musste die Partie anschließend im Penaltyschiessen entschieden werden. Hier behielten die Sauerländer wie schon im ersten Match bei den Panthern die Oberhand. Gordon und Brigley scheiterten, Beechey und Hock sorgten für den ersten Roosterssieg nach der Deutschlandcup-Pause.
Die Statistik:
Roosters: Maracle; Traynor, Buckley; Schmidt, Danielsmeier; Blanchard, Dück; Kavanagh, Roy, Ready; Hock, Wolf, Beechey; Wren, Martens, Schymainski; Potthoff, Jones.
Panther: Des Rochers; Slovak, Tölzer; Rekis, Pratt; Chartier, Fendt; Molling; Buzas, Menge, Radunske; Brigley, Gordon, Joseph; Suchan, Huhn, Mayr; Olimb, Murphy, Mann.
Tore: 1:0 (25:56) Chartier (Olimb/5:4), 1:1 (28:52) Wolf (Beechey/Hock), 1:2 (33:4
Roy (Ready/Kavanagh), 2:2 (52:54) Pratt, 2:3 (PS) Beechey.
Penaltyschiessen: Gordon vorbei; Beeckey (0:1); Brigley an TW; Hock (0:2).
Schiedsrichter: Reik van Gameren (Berlin)
Strafen: Panther 8, Roosters: 12.
Zuschauer: 3498