Augsburger Panther
David Wrigley zieht es lechabwärts
Von Peter Deininger
AZ
Manchmal ziehen sich Personalgespräche wie Kaugummi hin, die Panther bekamen bereits nach zwei Tagen die Zusage. Am Dienstag unterschrieb David Wrigley vom Zweitligisten EV Landsberg 2000 einen Vertrag bei den Augsburgern und nahm am Nachmittag erstmals am Training teil.
"Hier kann ich DEL spielen und habe einen Trainer, dem ich vertraue", begründete der 27-jährige Kanadier seine Entscheidung. Auch Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl sieht in dem Transfer einige Vorteile. "Ehe wir jetzt jemand aus Kanada loseisen, von dem wir nicht wissen, wie sein Fitnesszustand ist und ob er sich in Europa schnell zurechtfindet, nehmen wir lieber einen Spieler, der sich in der zweiten Liga durchgesetzt hat."
Außenstürmer Wrigley ist der Landsberger Topscorer (15 Tore und 20 Vorlagen in 27 Spielen). Seine Klasse bewies er auch am Sonntag beim 5:2 in Schwenningen, als er an fast allen fünf Landsbergern beteiligt war. Deshalb wollten ihn auch die Schwenninger verpflichten. "Ich hatte einige Möglichkeiten in der zweiten Liga, aber mein Ziel heißt DEL." Bei den Landsbergern zeigte er herausragende technische Fähigkeiten. "Die Frage wird sein, ob er physisch den Anforderungen der höchsten Klasse gewachsen ist", so Sigl.
Die Panther haben nun alle ihre 12 Ausländerlizenzen vergeben. Bislang war die letzte Spielberechtigung nicht ausgeschöpft worden, um auf eine mögliche Verletzung von Stammtorhüter Patrick DesRochers reagieren zu können. Mit Jan Münster wird diese Woche aber ein weiterer Schlussmann lizensiert und dann haben die Augsburger noch Junioren-Nationaltorhüter Markus Keller in der Hinterhand.
"Torhüter kann man nie genug haben", sagt Hauptgesellschafter Sigl mit Blick auf die vergangene Saison, als die Panther die letzten Spiele mit einem einzigen Schlussmann bestreiten mussten. Offensichtlich wird deshalb sogar darüber nachgedacht Dennis Endras vom EV Landsberg 2000 an den Verein zu binden. "Nach heutigem Stand funktioniert das nicht, weil die Landsberger keinen weiteren Spieler mehr freigeben", sagt Sigl, der sich folgende Lösungsmöglichkeit ausgedacht hatte: Die Panther nehmen Endras, der als Lieblingsspieler von Trainer Larry Mitchell gilt, unter Vertrag, lassen ihn per Förderlizenz weiter bei den Oberbayern spielen - und fordern ihn nur im Notfall an. Noch ist das allerdings ein Zukunftsmodell.
Fragezeichen gibt es auch in der Stadionfrage. Manager Max Fedra ist Sportreferent Gerhard Ecker dankbar, dass dieser vergangene Woche im Stadtrat eine komplette Machbarkeitsstudie für den Umbau des Curt-Frenzel-Stadions durchgeboxt hat. Wie mehrfach berichtet haben die Panther Pläne für eine Modernisierung vorgelegt, weil die Liga auf Verbesserungen drängt. Ursprünglich war dabei von 5,5 Millionen Euro die Rede, einschließlich der Belüftung wären das 7,5 Millionen Euro. Mittlerweile hat die städtische Arbeitsgruppe sogar einen Betrag von bis zu 15 Millionen Euro ins Spiel gebracht. Fedra hält diese Rechenmodelle "für nicht fair" und betont, dass ein Teil des Betrages selbst dann aufgebracht werden muss, wenn die ebenfalls diskutierten Neubaupläne (Bahnhof, Messe oder am neuen Fußballstadion) verwirklicht würden. "Dort könnten wir nur spielen, der Trainingsbetrieb müsste weiterhin im Curt-Frenzel-Stadion stattfinden."