Landsberger Kreitl bleibt ein Thema in Augsburg
Von Milan Sako
Ein englisches Sprichwort sagt, dass man eine siegreiche Mannschaft nie umstellen soll (never change a winning team). Doch Panther-Trainer Larry Mitchell wollte trotz des 5:4 n.P. gegen die Hamburg Freezers reagieren. Neuzugang David Wrigley, der im vierten Sturm begann, überzeugte gegen Hamburg mit zwei Treffern (je ein Tor im Spiel und im Penaltyschießen) und rückt in der Hierarchie nach vorne.
"Er hat sich einen Platz im zweiten Sturm verdient", so Mitchell, der dafür Roland Mayr nach hinten versetzte. Das AEV-Eigengewächs stürmte gestern in Wolfsburg in der vierten Reihe neben Christian Wichert und Daniel Menge. Allerdings lag es nicht an den Umstellungen, dass die Panther in Wolfsburg mit 3:5 ihre erste Auswärts-Niederlage in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) unter Mitchell kassierten (Spielbericht siehe überregionaler Sportteil). Die AEV-Profis enttäuschten in den beiden ersten Dritteln und lagen da schon 0:3 zurück.
Zweitligist Landsberg suspendiert Kreitl
Für Mitchell bleibt noch genügend zu tun und zugleich arbeiten die Panther weiter an der Verstärkung der Mannschaft. So ist nach wie vor Michael Kreitl ein Kandidat für die AEV-Profis. Der finanziell angeschlagene Zweitligist EV Landsberg verweigert dem Mittelstürmer die Freigabe. Mittlerweile gab es Ärger, weil der Spieler unbedingt weg will. "Der EVL hat mich bis zum Jahresende von den Spielen und vom Training suspendiert", berichtet Kreitl. Statt gestern mit seinem Team in Landshut aufzulaufen, saß der 32-Jährige zu Hause. Neben dem Zweitligisten Kassel gelten auch die Panther als eine Möglichkeit für den Angreifer. "Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich gerne mal mein Glück in der DEL versuchen würde." Über seine Zukunftspläne will sich Kreitl nicht auslassen, aber er bestätigt, dass Augsburg "ein interessanter Verein" ist. Auch der Kontakt zu seinem Ex-Trainer Larry Mitchell sei nie abgerissen.
Der neue AEV-Trainer bekundete bereits Interesse an der Verpflichtung von Kreitl, der beim EV Landsberg laut Mitchell besonders gut mit Außenstürmer David Wrigley harmonierte. Zeit bleibt noch genügend für einen Transfer. Denn am 31. Dezember endet nur die Frist für Wechsel innerhalb der DEL. Ausländer und Spieler aus der zweiten Bundesliga können noch bis 31. Januar in die DEL kommen.
Auf der Center-Position könnten die Panther eine Verstärkung gebrauchen, denn Christian Wichert, der zu Saisonbeginn vom EV Landsberg gekommen war, ist laut Mitchell noch nicht reif für die deutsche Eliteliga. "Momentan ist für Christian die DEL vielleicht eine Nummer zu groß." Der Junioren-Nationalspieler kommt meist nur zu Kurzeinsätzen. Gerüchte, wonach Wichert und Daniel Huhn mit Förderlizenzen für den EVL ausgestattet werden sollen, dementiert Max Fedra: "Wichert und Huhn sind in Augsburg unter Vertrag. Und ansonsten sind wir sehr zufrieden über die Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner. Und der heißt Peiting und nicht Landsberg."
Der AEV-Manager zeigte sich beim Hamburg-Spiel gut gelaunt, nicht nur wegen des Sieges. "Eine tolle Kulisse, eine tolle Stimmung - ich bin zufrieden." Allerdings beschwerte sich Freezers-Manager Boris Capla wieder einmal über die Kabinen-Situation im Curt-Frenzel-Stadion und vermerkte dies in einem Zusatzbogen zum Spielbericht. Zudem forderten die Hamburger den AEV-Mannschaftsarzt Dr. Dietmar Sowa wegen eines verletzten Spielers an und beschwerten sich anschließend darüber, dass Sowa in die Umkleide kam, als Trainer Bill Stewart eine Kabinenansprache hielt. "Auf solche Mätzchen reagiere ich nicht mehr", sagt Fedra, der in den Heimspielen am Freitag (gegen Nürnberg) und Sonntag (gegen Düsseldorf) auf einen ähnlich guten Besuch hofft. Die Sitzplatz-Karten sind laut Fedra "sehr gefragt". Um lange Schlangen an den Kassenhäuschen wie am vergangenen Sonntag zu vermeiden, rät der AEV-Geschäftsführer den Fans, den Vorverkauf zu nutzen. Die Hauptkasse neben der Stadion-Gaststätte hat am heutigen Donnerstag von 18 bis 20 Uhr und am Freitag ab 13 Uhr bis zum Spielbeginn geöffnet.