Pinguine: „Wenn nicht jetzt…“
Krefeld, 24. Februar 2008
Aus den Lautsprechern dröhnte bezeichnenderweise der Song “Wenn nicht jetzt, wann dann?” Sie müssen wohl erst das Wasser an der Oberkante der Unterlippe fühlen, bevor sie so richtig Gas geben, die Akteure in Schwarz-Gelb. Jedenfalls traten die Pinguine zumindest im ersten Drittel so auf, als hätten sie gar keine Probleme mit dem Gewinnen. Augsburg, das zugegebenermaßen zunächst eine Statistenrolle spielte, hatte kaum etwas dem Sturmlauf der Hausherren entgegenzusetzen. Kein Vergleich zum Freitagspiel, wo die Schützlinge von Chefcoach Jiri Ehrenberger überhaupt nicht aus der Kabine kamen, vielmehr sang- und klanglos die Hamburg Freezers im Anfangsdrittel fast nach Belieben agieren ließen.
Der zuvor vielgescholtene Keeper Nathan Marsters hielt im Gegensatz zu seinem Kollegen Patrick DesRochers alles fest, was nur festzuhalten war. Der Panther-Schlussmann war schon beim ersten Tor nicht auf dem Posten, als er sich bei Pavlikovskys Pass in Erwartung eines Schusses nach unten orientierte. So hatte er überhaupt keine Möglichkeit mehr, auf Verweys Abstauber zu reagieren. An der Direktabnahme zum 2:0 und der Verwertung eines wunderschönen Zuspiels von Kapitän Vasiljevs hatte der Bedauernswerte allerdings keine Abwehrchance.
Das Mitteldrittel verlief wesentlich ausgeglichener. In Unterzahl hatte das Augsburger Duo Brigley /Wrigley eine vielversprechende Konterchance. Travis Brigley setzte die Scheibe neben das Tor. Auf der anderen Seite scheiterte Daniel Pietta an DesRochers. Gegen Mittel des Spiels hatte Pinguin-Goalie Marsters, der im Vergleich zu den ersten drei Spielen nicht wiederzuerkennen war, erneut mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Der komplette Olimb-Sturm konnte sich davon überzeugen, dass der Mann zwischen den Pfosten bei den Gastgebern durchaus ernstzunehmen ist. Nach dem 3:1, wobei die Scheibe offensichtlich von Pinguin-Verteidiger Pavlikovsky unhaltbar für Masters abgeprallt war, machte Krefeld wieder Druck und kam durch eben diesen Pavlikovsky und Dusan Milo, der wunderbar von Jan Alinc in Szene gesetzt wurde, zu seinen Chancen.
Das Schlussdrittel gestalteten die Augsburger überlegen. Nur gut aus Krefelder Sicht, dass dem heute sehr offensiven Pavlikovsky das 4:1 zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt gelang. Schade nur, dass Youngster Patrick Hager zu seinen kanadischen Sturmpartner nicht immer auf Verständnis stieß, sonst wäre mehr Zählbares herausgesprungen. Es musste noch einmal kurz gezittert werden, als Lynn Loyns unbeabsichtigt Panther-Verteidiger Arvids Rekis mit hohem Stock verletzte und dadurch „Fünf plus Spieldauer“ kassierte, doch mehr als ein Treffer sprang nicht mehr für die unter dem Strich zu undisziplinierten Fuggerstädter heraus.
Tore: 1:0 (2;54) Verwey (Loyns, Pavlikovsky), 2:0 (10;03) Hager (Maloney, Ramsay), 3:0 (19;11) Kunce (Milo, Vasiljevs), 3:1 (37;04) Brigley (Gordon, Tölzer), 4:1 (48;44) Pavlikovsky (Pietta, Loyns), 4:2 (59;47) Gordon (Chartier, Joseph). – Zuschauer: 2.509. – Strafminuten: Krefeld 12 + 5 + Spieldauer Loyns, Augsburg 22 + je 10 Kreitl, Mann und Murphy. - Schiedsrichter: Hascher (Miesbach).