Hast Recht, ja. Ging wirklich nur um die offenen Spiele, hatte ich falsch in Erinnerung.
Stellungnahme des Geschäftsführers der Kassel Huskies zum Offenen Brief der DEL-Clubs Kassel, den 08.07.2010: Sehr geehrte Vertreter der DEL-Clubs, sehr geehrte Medienvertreter, liebe Partner, Sponsoren und Fans der Kassel Huskies,
den heutigen offenen Brief habe ich mit großem Interesse gelesen. Dazu würde ich gern folgende Anmerkungen machen:
1. Die DEL räumt erstmals ein, dass nach ihrer Satzung die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens den Ausschluss des betroffenen Clubs aus der DEL zur Folge haben KANN. Dies wurde in der Vergangenheit fälschlich immer als ein Muss gesehen und auch so kommuniziert.
2. Im Falle der Kassel Huskies ist ein wirksamer Ausschluss auf der Basis der genannten Kann-Bestimmung bislang nicht erfolgt und wird angesichts der bereits erfolgten Sanierungsschritte im Rahmen des kurz vor dem Abschluss stehenden Insolvenzplanverfahrens auch nicht mehr erfolgen. In dem offenen Brief wird in diesem Zusammenhang insbesondere vergessen zu erwähnen, dass bereits am 19.05. die Gläubigerversammlung über den Insolvenzplan, den ich dem Insolvenzgericht vorgelegt hatte, abgestimmt und dieser einstimmig angenommen wurde. Damit waren die Kassel Huskies entschuldet. Angesichts dessen waren die DEL (deren finanzielle Forderungen im Übrigen vollständig beglichen worden sind) und ihre Gesellschafter nicht dazu berechtigt, den Ausschluss der Kassel Huskies weiter zu betreiben und den formalen Abschluss des Insolvenzplanverfahrens künstlich hinauszuzögern. Indem sie dies dennoch tun, verstoßen sie gegen die in der Satzung der DEL ausdrücklich verankerte gesellschaftsrechtliche Treuepflicht, die es ihnen gebietet, die Sanierung eines Mitgliedsclubs zu fördern und nicht zu hintertreiben. Ich habe mich daher mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das rechtswidrige Verhalten der DEL erfolgreich zur Wehr gesetzt und werde dies auch weiterhin tun.
3. Mir war von Anfang an klar, dass die DEL im Lizenzbestätigungsverfahren versuchen würde, den Kassel Huskies diese Bestätigung zu verweigern. Unser Antrag auf Lizenzbestätigung ist deshalb extrem gründlich vorbereitet und mit allen erforderlichen Unterlagen eingereicht worden. Innerhalb der von der DEL gesetzten Fristen sind Nachfragen beantwortet und die von ihr noch für nötig erachteten Unterlagen nachgereicht worden. Die komplette Durchfinanzierung der Spielsaison 2010/11 ist in vollem Umfang nachgewiesen worden, teilweise sind sogar mehr Nachweise erbracht worden als angefordert. Die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kassel Huskies steht daher außer Frage. Wäre dem nicht so, hätte das Landgericht Köln sicherlich nicht per (vierter !) einstweiliger Verfügung die Kassel Huskies zum Spielbetrieb zugelassen. Ich bin mir sehr sicher, dass die den offenen Brief unterzeichnenden Clubvertreter dies nicht wissen, sondern wegen der (ebenfalls rechtswidrigen) Verweigerung der Lizenzbestätigung durch die DEL schlicht davon ausgehen, dass die Kassel Huskies versuchen, "ohne den Nachweis eines abgesicherten Etats" in der kommenden Saison anzutreten. Wenn ich veröffentlichen würde, mit welch an den Haaren herbeigezogenen Gründen die DEL die Lizenzbestätigung verweigert hat, würden sicherlich Manchem die Augen aufgehen. Dies gehört aber nicht in die Öffentlichkeit, und ich werde mich nicht auf die Ebene der DEL begeben, welche die vertraulichen Unterlagen der Kassel Huskies den anderen Clubs zugänglich gemacht hat.
4. Mit der DEL werden derzeit Vergleichsgespräche geführt, und es ist schlicht nicht wahr, dass die Kassel Huskies irgend einen Vergleichsvorschlag rundweg abgelehnt hätten. Der Vorschlag eines unabhängigen Schiedsgerichts kam von mir und ich freue mich, dass die DEL dies offensichtlich akzeptieren will. Dort möchte man allerdings, dass dieses Schiedsgericht bis zum 31.07.2010 eine Entscheidung treffen soll, so dass erst dann endgültig feststehen würde, ob die Kassel Huskies in der DEL spielen oder nicht. Dies ist für die Kassel Huskies nicht akzeptabel, weil sofort nach der Schlagzeile "DEL entzieht Kassel Huskies die Lizenz" die Mitbewerber-Clubs der DEL (unter Verstoß zumindest gegen die Regeln des guten Anstands und gegen die bislang von allen Beteiligten aus guten Gründen beachteten Transfergepflogenheiten) versucht haben, die von uns verpflichteten Spieler abzuwerben und ihnen seitdem laufend Angebote unterbreiten (nachzulesen im Internet). Wenn die Spieler nicht wüssten, dass wir in der nächsten Saison in der DEL spielen werden, wären sie längst weg. Das ist der Hintergrund des Angebots der DEL, die genau weiß, dass wir bei Annahme eines solchen Vorschlages ohne Spieler dastehen würden. Vor allem dies war der Grund, durch die beim Landgericht Köln erwirkte Zulassung zum Spielbetrieb in der Spielzeit 2010/2011 Planungssicherheit zu erlangen. Vor der Anrufung des Landgerichts Köln haben wir der DEL angeboten, ein unabhängiges Schiedsgericht entscheiden zu lassen. Ich habe mich sogar verpflichtet, bei Unterliegen in der Saison 2011/12 in der 2. Liga zu spielen. Voraussetzung war und ist allerdings, dass die Kassel Huskies in der kommenden Saison in der DEL spielen können. Anders ist ein Vergleich nicht möglich. Das kann sicherlich jeder verstehen.
5 . Der offene Brief ist auch von keinerlei rechtlichen und sachlichen Kenntnissen getrübt was das einstweilige Verfügungsverfahren betrifft. Solche Eilentscheidungen der Gerichte ergehen in aller Regel ohne mündliche Verhandlung und werden auch nicht begründet. Die einschlägigen gesetzlichen Regelungen sehen dies ausdrücklich vor. Dem Erlass einer einstweiligen Verfügung geht jedoch stets eine Prüfung durch das Gericht voraus. Dies war auch hier der Fall. Im Übrigen wurden die Clubs in der mündlichen Verhandlung am 24.06. vom Landgericht Köln sehr wohl angehört. Sie haben ihre Anwälte auch ausführlich schriftsätzlich vortragen lassen. Dass dies nicht den Erfolg hatte, den sie sich gewünscht hätten, steht auf einem anderen Blatt. Für mich ist angesichts dessen die von der DEL öffentlich geübte Richterschelte nicht nachvollziehbar. Ob die Richter des Landgerichts Köln "vom Sport keine Ahnung haben", wie in der Presse zu lesen war, weiß ich nicht und kann ich nicht beurteilen. Von Recht und Gesetz verstehen sie jedoch sehr viel und nur darauf kommt es an.
6. Zusammenfassend möchte ich noch zwei Dinge festhalten:
a )
Im März 2010 waren die Kassel Huskies zahlungsunfähig und überschuldet. Aus diesem Grund habe ich unverzüglich nach meiner Berufung zum Geschäftsführer einen Insolvenzantrag gestellt. Wäre das Insolvenzverfahren normal durchgeführt worden, hätte sich niemand gegen den Ausschluss aus der DEL gewandt. Das Eishockey in Kassel wäre erledigt gewesen. Die Quote für die Gläubiger hätte bei allenfalls 8 % gelegen. Dies hätte für die Verwaltungsberufsgenossenschaft ebenso gegolten wie für alle anderen Gläubiger. Dadurch, dass ich einen Insolvenzplan vorlegte, dem alle Gläubiger zugestimmt haben, ist zum einen für die Gläubiger eine Quote von nunmehr über 20 % erzielbar. Zum anderen haben sich die Kassel Huskies erfolgreich saniert und können daher natürlich weiter in der DEL spielen. Für die Sünden aus der Zeit vor März 2010 können weder der neue Gesellschafter noch der neue Geschäftsführer etwas. Wir haben mit großer Kraftanstrengung aus einer verkorksten Insolvenzsituation für alle Beteiligten etwas Gutes gemacht. Auf diesem Weg bleiben wir auch künftig. Dabei sollte man uns nicht ständig Knüppel zwischen die Beine werfen.
b)
Einer der Geschäftsführer der den offenen Brief unterzeichnenden Clubs hat uns am vergangenen Freitag anlässlich der Gesellschafterversammlung in Köln sinngemäß das Folgende erzählt:
Wenn sich vier Leute regelmäßig zum Skatspielen treffen und verabreden, dass sie nicht nach den Altenburger Regeln spielen wollen, sondern auch Bock und Ramsch, und dann einer dieser vier aus irgendwelchen Gründen nicht mehr eingeladen wird, dann kann der sich nicht mit Hilfe eines ordentlichen Gerichts wieder einklagen, um weiter mit den anderen drei spielen zu können, das ist doch wohl absolut logisch.
In der Tat wäre das der von dem Einen oder Anderen offenbar so gewünschte rechtsfreie Raum. Hier geht es aber um keinen Skatclub, sondern um die DEL, die Millionen bewegt und sich natürlich an rechtsstaatliche Grundsätze zu halten hat. Das ist eine Selbstverständlichkeit und wird durch das Bosman-Urteil des EuGH, das von der DEL selbst derzeit ständig in den Medien bemüht wird, ausdrücklich bestätigt. Als Geschäftsführer muss ich verhindern, dass die DEL durch ihr Vorgehen, das nicht nur gegen gesetzliche Bestimmungen, sondern auch gegen die von ihr selbst aufgestellten Regularien verstößt, den Kassel Huskies Existenz bedrohenden Schaden zufügt. Das bin ich nicht nur den Fans, sondern auch unseren Spielern, zahlreichen weiteren Mitarbeitern und ihren Familien schuldig. Schließlich hängt auch deren wirtschaftliche Existenz vom Fortbestand der Kassel Huskies ab.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Fritz Westhelle
Dass grad er, dem die bisherigen Regeln und Gepflogenheiten ja offenbar meilenweit am Allerwertesten vorbeigehen, das ins Felde führt, zeigt wes Geistes Kind er ist. Unfassbar!(unter Verstoß zumindest gegen die Regeln des guten Anstands und gegen die bislang von allen Beteiligten aus guten Gründen beachteten Transfergepflogenheiten)
Er kann noch so oft mit seiner dämlichen Kann-Bestimmung daherkommen, das ändert nichts an den bisherigen "Gepflogenheiten" in solchen Fällen.
Ich lach mich tot. Darum werkelt er auch konsequent daran, sämtliche kleinen und Randsportarten kaputt zu machen.
Toll auch, dass er das entscheidende Argument des DEL-Briefes, nämlich die Konsequenzen seines Tuns, komplett ignoriert und nicht kommentiert. Nachdem ich nicht davon ausgehe, dass er so doof ist, dies nicht zu erkennen, beweist das nur einmal mehr, dass ihm genau die Existenz der Kassel Huskies und deren Mitarbeiter und Familien am Arsch vorbei gehen und er nur für seinen und Rossings Geldbeutel arbeitet.
Überhaupt: Wieso soll die Zukunft der Mitarbeiter von der DEL abhängen? Man könnte ja in der 2. Liga spielen. Ups, da hat man ja versäumt, vorsorglich eine Lizenz zu beantragen. Hat da einer vielleicht nicht an seine Mitarbeiter und deren Familien gedacht?
Für mich stellt sich das mittlerweile so dar, dass entweder der Westhelle oder aber die DEL oder auch Beide zusammen eine verschobene Wahrnehmung von der Situation im Ganzen oder in Teilen haben. Sofern uns das nicht alle wegen unserem Sport als Fans betreffen würde, könnte man nur noch lauthals lachen und den Kopf schütteln, wegen dem ganzen Affentheater.
Warum geht Kassel eigentlich nicht in die EBEL, wenn die DEL so böse und ungerecht ist? München hätten die ja auch genommen...
Eins muss man dem Westhelle lassen. Der ist juristisch ausgeschlafener als die komplette DEL-Geschäftsführung und Gesellschafterversammlung zusammen. Deshalb wird Kassel nächste Saison wohl auch mitspielen, auch wenns niemandem gefällt..
Dann will ich das mal übernehmen. Ich denke ich spreche für einen Großteil (wenn nicht sogar für alle) "Lebkuchen-Mafia-Fans" wenn ich sage:
KASSEL GEHT UNS AUF DEN S***!!!
Das ganze hat schon nichts mehr mit Sommertheater zu tun, das ist einfach nur noch ätzend und beschämend. Die gute Stimmung die während der grandiosen Heim-WM erzeugt wurde ist geradewegs in der Kasseler Kanalisation gelandet. Und warum das alles?
Damit sich ein Herr Westhelle (populistisch) auftun kann und ein Herr Rossing unter Mithilfe von Steuergeldern eine neue Multifunktionshalle bauen kann (mal ehrlich...ist das Stadion in Kassel ständig ausverkauft dass man so eine dort oben so dringend braucht?).
Was teilweise für (sorry für den Ausdruck) geistige Tiefflieger und blinde Mitläufer sowie gedankenlose Nachplauderer der "geistigen Ergüsse" der zuständigen Herren im Hessenlande in deren Forum und sonstwo unterwegs sind erzeugen bei mir das tiefste Fremdschämgefühl das ich je hatte.
Sicher hat die DEL auch nicht alles richtig gemacht, das will ich nicht abstreiten, aber in Kassel feiert man jede EV wie einen Sieg - wie lächerlich ist das denn eigentlich? Eine EV ist gerade einmal das Papier Wert auf dem sie gedruckt ist.
Der offene Brief der DEL-Gesellschafter ist ein gutes und starkes Zeichen um zu sagen: "Stop! Genug ist genug!"
Sollten die Schlittenhunde tatsächlich antreten (dürfen), wird das in jedem Stadion ein Spießrutenlauf für Spieler, Trainer, Betreuer und Fans der seinesgleichen suchen wird!
Das ist meine persönliche Meinung...
Im Endeffekt kann man dem Westerwelle (oder wie auch immer) keinen Vorwurf machen. Der nützt halt jetzt die Schlupflöcher aus. Is ja im Endeffekt wie die Ausländerregelung, die vermutlich ebensowenig vor einem Gericht standhalten würde. Denn imho is eine Ausländeregelung vor keinem Arbeitsgericht oder wo auch immer haltbar.
Natürlich nicht. Das ist ein Gentlemen's Agreement zwischen den Gesellschaftern der DEL. Ähnlich wie eben andere Regelungen auch, die vor einem normalen Gericht nicht standhalten, aber eben zwingend notwenig sind, um einen fairen Wettkampf zu gewährleisten. Aber damit das funktioniert, benötigt man eben Gentlemen und keine Westerhelles.
http://www.eishockey.net/sechs-mit-g...nde-gehen.html
Ein recht treffender Kommentar
Liebe Eishockey-Freunde im ganzen Land,
ich „oute“ mich hier als langjähriger Fan der Kassel Huskies, der aber kein Hardcore-Fan ist. Ich bin also durchaus in der Lage, mit etwas Objektivität an die aktuell allseits bekannte Situation zu gehen.
Ganz im Gegenteil zur Eishockey-NEWS, deren stark einseitige Berichterstattung aktuell sogar Grundlage einer Beschwerde beim Deutschen Presserat ist und über welche dieser am 16.09. beraten wird. Gerade in diesen Tagen ist es erst wieder so, dass die EN zwar den „Offenen Brief“ der DEL abgedruckt hat, die entsprechende Stellungnahme der Huskies jedoch nicht.
Nicht zuletzt diese einseitige Berichterstattung einer Fachzeischrift mit monopolähnlicher Stellung auf dem deutschen Markt hat dazu geführt, dass sich viele einstige Freunde auf Ebene der Fans nun gegen die Huskies wenden. Dies finde ich sehr traurig, denn Eishockey Fans sind wir doch wohl alle, und die Fans sind wohl diejenigen, die am allerwenigsten für die aktuelle Situation verantwortlich zu machen sind. Huskies-Fans waren in der Vergangenheit in anderen Stadien überwiegend willkommen – sind sie doch ein reiselustiges Völkchen und immer mit Spaß dabei. Immerhin sind die Huskies auch Gründungsmitglied der DEL und sorgten stets für überwiegend positive Schlagzeilen als verlässlicher Partner. Heute bekommen wir sogar Drohungen aus Fanlagern anderer Standorte von sogenannten „Fans“, mit denen wir letzte Saison noch gefeiert haben.
In verschiedenen Foren wird heftig über den „Fall Kassel“ diskutiert, und das ist auch gut so. Jedoch habe ich immer wieder den Eindruck, dass vielen Schreibern einiges an Hintergrundwissen fehlt. Aus diesem Grunde möchte ich auf diesem Wege hier eine Bitte an Euch richten:
Hört bitte BEIDE Seiten an und lasst Euch nicht einfach eine populistische Meinung aufdrängen. Wenn Ihr den „Offenen Brief“ der DEL lest, dann doch bitte auch die Stellungnahme der Huskies.
MEINE persönliche Meinung ist: Wer im Recht ist, sucht dieses bei Bedarf auch - dafür haben wir die Gerichte. Wer NICHT im Recht ist, versucht sich aus Hinterzimmern zu schleichen, diffamiert Justizangestellte und sammelt Unterschriften unter Schmähbriefe.
EURE Meinung ist vielleicht eine ganz andere, aber es wäre mir wohler, sie würde bei mehr Leuten auf Basis möglichst vollständiger Informationen beruhen.
Vielen Dank vorab für Eure Bereitschaft zu Objektivität!
Gruß, Nashman
Da kann ich dich beruhigen, hier werden beide Seiten gehört:
Offener Brief der Del
Stellungnahme der Huskies