Vielleicht liegt es an der ungewöhnlichen Bullyzeit der Nachmittagsspiele, aber wie schon am Freitag war auch am Sonntag das Abendspiel das ansprechendere. Sowohl die heimischen Tigers als auch die Panther-Gäste zeigten ein überraschend flottes erstes Drittel. Vor allem die jeweiligen Überzahlsituationen waren von guter Qualität. Beide Teams konnten die Scheibe laufen lassen und sich immer wieder in gute Schusspositionen bringen. Eine davon konnte Straubings Neuzugang Eric Beaudion zur Hausherrenführung nutzen. Die beste Chance zum Ausgleich vergab Mike Connolly, als er mit einem Penalty scheiterte.
Kurz nach Wiederbeginn machte es Blaine Down nicht besser. Auch er konnte einen zugesprochenen Penalty nicht nutzen. Und man möchte es kaum glauben, auch der dritte Penalty wird vergeben. Diesmal scheiterte Sebastian Uvira. Was die Stürmer auf beiden Seiten reihenweise nicht schafften, gelang Defensivspezialist Florian Ondruschka. Er brauchte nicht mal einen Penalty, wurde aber mustergültig von Berny Keil eingesetzte. Als Sebastian Uvira Straubings Heiligtum angriff, war es mit den Freundlichkeiten vorbei. Uvira checkte Straubings Keeper Jason Bacashihu hinter dem Tor, was binnen Millisekunden die Rächer auf den Plan rief. Die Folge der ganzen Aktion war, dass die Begegnung nickliger wurde. Als man dann wieder mehr Eishockey spielte, glich es einem kleinen Zaubertrick wie die Straubinger ihren Kapitän Sandro Schönberger vor dem Tor freispielten. Dieser hatte beim dritten niederbayrischen Tor wenig Mühe.
Im Schlussdrittel ging es mit insgesamt fünf Toren nochmal hoch her. Nicht aufgebende Augsburger konnten durch Ciernik, Werner und Bayda jeweils verkürzen. Doch auch als es am Ende nochmal richtig eng wurde, hatte
Straubing mit Brandl und Down die passende Antwort.
Augsburgs Coach Larry Mitchell sah sein Team heute nicht so gut: „Wir haben ein Drittel Eishockey gespielt, zwei Drittel sind wir rumgestanden und waren heute klar die zweitbeste Mannschaft.
Straubing hat spritziger gewirkt als wir.“ Mitchell findet aber auch andere Dinge wichtiger: „Positiv ist die ganze Teambuilding-Maßnahme am Wochenende, das ist für mich das Wichtiges. Natürlich ist unser Ziel nicht, Vierter zu werden, aber es ist auch nicht ausschlaggebend für die Punkterunde.“
Sein Trainer-Kollege Dan Ratushny hatte selbstredend ein Lächeln auf den Lippen und fand: „Es war besser als Freitag, wir hatten viele Torchancen. Aber auch Anerkennung an Augsburg, die hatten auch einige Torchancen. Sie haben gut gespielt und nie aufgehört zu kämpfen. Ich denke, es war für die Fans ein gutes Spiel, mit vielen Offensivaktionen. Man hat heute gesehen, dass wir uns wieder etwas besser gefunden haben und wieder ein Stück zusammengewachsen sind.“
Tore:
1:0 13:35 Eric Beaudoin (Blaine Down, Carsen Germyn)
2:0 29:51 Florian Ondruschka (Berny Keil)
3:0 38:27 Sandro Schönberger (Thomas Brandl,
Tobias Wörle)
3:1 44:56 Ivan Ciernik (John Zeiler)
3:2 47:11 Thomas Brandl (Sandro Schönberger,
Tobias Wörle)
4:2 52:31 Stephan Werner (J.D. Forrest, Conor Morrison)
4:3 58:23 Ryan Bayda (Brian Roloff, Daryl Boyle) PP1/6Man
5:3 59:28 Blaine Down EN
Strafen:
Straubing 20, Augsburg 20
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek, Georg Jablukov; Linienrichter: Dominic Erdle, Thorsten Laojie