Also diese Freunde haben doch auch einen latenten Knall in meinen Augen:
https://www.mobil.org/50-000-unterst...-stvo-novelle/
Soll es neuerdings ein "Recht auf unbestraftes-zu-schnell-fahren" geben, oder was? Verstöße gegen die StVO sind immer noch viel zu günstig in Deutschland. Es wird keiner dazu gezwungen zu schnell zu fahren und damit den Verlust des Führerscheins zu riskieren.
Ich hoffe ja inständig, dass dieser Laden keine Gemeinnützigkeit hat.
Geändert von Ryan (12.05.2020 um 11:56 Uhr) Grund: Typo
42% schneller als erlaubt ist eine "geringfügige Geschwindigkeitsübertretung"?
Deren Präsident Michael Haberland vertritt ganz allgemein ziemlich abstruse Positionen.
Ich hätte noch eine Idee, die vielleicht noch mancheinem entgegen kommen würde, auch wenn ich ja generell härtere Strafen für Raser, insbesondere Fahrverbote und Entzug der Fahrerlaubnis bei Unbelehrbaren und bei groben Verstößen sehr befürworte. Wer im Bereich 21-25 (meinetwegen 30) km/h zu schnell unterwegs ist, hat genau EINEN Freischuß, wenn er das möchte, der dann lediglich mit einer relativ hohen Geldbuße belegt wird. In Krumbach haben sie neulich ein 30er Schild aufgestellt - extrem schlecht sichtbar (Grünwuchs) und 10 Meter hinter einem Ortseingangsschild (ob das so überhaupt Rechtens ist, wird wohl gerade geprüft). Daß da mal einer reinrasselt, der eigentlich nicht zur Raser-Fraktion zählt, das glaube ich durchaus. Nein, ich hab's beim rausfahren schon gesehen, bin also nicht betroffen. Da könnte man dann bei meiner Idee von einem Fahrverbot absehen. Wenn sowas innerhalb einer Bewährungszeit (3 Jahre zum Bleistift) ein zweites mal passiert, greift halt ein Fahrverbot.
Is eh alles Schwachsinn. Kannst rumfahren wie ne gesengte Sau und gegen alles Verstoßen.... Geldstrafe und mit Pech Schein ne Zeit lang weg.
Aber wehe man erwischt jemanden berauscht... der kann sich noch so perfekt an die Regeln halten - Schein weg, MPU und Abstinenznachweis. Großes Kino.
Also dafür fehlt mir jedes Verständnis wenn jemand berauscht fährt, das ist für mich ein absolutes NoGo.
Ich sehe das auch wie DJ René man kann ja wirklich aus Unachtsamkeit oder aus der Verkehrssituation heraus mal eine Übertretung im Bereich der Geschwindigkeit haben.
Unachtsamkeit ist im Straßenverkehr aber eine schlechte Ausrede, v.a. innerorts.
Was ist eigebtlich der Grund für strengere Verkehrsgesetze?
Gabs da einen Anstieg in der Unfallstatistik?
Bill Gates hat neuartige Radarmesssysteme entwickelt, die direkt mit dem Chip im Körper des Fahrers kommunizieren. Natürlich verdient er an den gestiegenen Bußgeldern mit und kann ganz nebenbei auch noch kontaktlos den Fahrer impfen.
Welche "strengeren Verkehrsgesetze" eigentlich?
Man darf nicht mehr auf Radwegen parken und die Höchstgeschwindigkeit innerorts ist jetzt 50, außerorts 100.
Hat sich sonst was geändert?
Selbst wenn es aktuell keine ansteigende Unfallstatistik geben sollte, können die strengeren Gesetze Sinn ergeben.
Einerseits macht jeder Unfall, der dadurch verhindert wird, schon alleine das Gesetz sinnvoll. Es ist ja nicht mal so, dass man durch die neuen Bußgelder im Vergleich zu vorher eingeschränkt wird. Es wurde ja nicht beschlossen, dass man ab jetzt nur noch in Schrittgeschwindigkeit fahren darf. Verboten war das zu schnelle Fahren schon vorher, es tat nur nicht so weh, wenn man erwischt wurde.
Die strengeren Gesetze zum Halteverbot auf Geh- und Radwegen und der Überholabstand dienen ebenfalls der Sicherheit und sollen darüber hinaus den Verkehr gerechter machen, indem die Bedürfnisse von Radlern und Fußgängern beachtet werden, nicht nur die der Autofahrer.
Schnelle, knapp überholende und auf den Radwegen parkende Autos schrecken die Menschen davor ab, auf das Fahrrad umzusteigen (mich zum Beispiel). Die gefühlte Sicherheit ist elementar wichtig, um Menschen zu überzeugen, das Rad zu benutzen, was bei einer steigenden Anzahl an zugelassenen Kfz sinnvoll ist. Und genau dazu können die strengeren Gesetze beitragen.
Jetzt fragst du dich vielleicht, weshalb man denn Personen lieber auf dem Rad oder auf ihren Füßen hat als im Auto.
Die Vorteile sind vielzählig:
- Umwelt und Klima:
Fast die Hälfte der Autofahrten haben eine Distanz von unter 5 km, sind also perfekt für das Rad. Auf diesen kurzen Strecken wird durch den kalten Motor überdurchschnittlich viel CO₂ ausgestoßen. Die Einsparung bei je 5 km Arbeitsweg hin und zurück wären 350 kg CO₂ pro Jahr (¹). Radler und Fußgänger nehmen außerdem deutlich weniger Platz ein (weniger Bodenversiegelung) und machen kaum Lärm.
- Gesundheit: Radfahren senkt u.a. das Risiko durch Schlaganfälle, Diabetes und Herzinfarkte (²). Personen, die andere Verkehrsmittel für den Arbeitsweg benutzen haben gegenüber Radlern eine um 39 % erhöhte Sterberate (³). Die negativen Effekte der Luftverschmutzung und des Lärms durch Autos für die Gesundheit sind hier noch gar nicht beachtet.
- Verkehrssicherheit:
Eine steigende Zahl an Radfahrern erhöht die Verkehrssicherheit für diese (²).
- Reisedauer: Bei Wegen unter 6 km ist das Rad in urbanen Regionen das schnellste Verkehrsmittel (⁴). Durch E-Bikes wird diese Zahl noch erhöht.
- Preisersparnis: In Kopenhagen kostet jeder Kilometer, der mit dem Pkw zurückgelegt wird, die Allgemeinheit 0,15€ während sie beim Fahrrad 0,16€ verdient (⁵).
Übrigens wird, auch wenn die Unfallzahlen nicht deutlich zurückgehen sollten und nicht mehr Leute auf andere Verkehrsmittel umsteigen, immerhin weniger CO₂ ausgestoßen, wenn Autofahrer wegen dieser erhöhten Bußgelder langsamer fahren. Klar, ein Tempolimit auf Autobahnen wäre hier wohl wirksamer, aber Kleinvieh und so.
Auch Carsharing und Elektromobilität werden durch die neuen Gesetze gefördert. Die Änderung bei den Rettungsgassen muss man hoffentlich nicht wirklich diskutieren.
Quellen:
(1) https://www.umweltbundesamt.de/theme...r#gtgt-schnell
(2) McClintock H. (2002): The mainstreaming of cycling policy. In: McClintock H. (Hg.): Planning for Cycling. Principles, practice and solutions for urban planners. Cambridge: Woodhead Publishing Limited, 1-16.
(3) Garrard J., Rissel C., Bauman A. (2012): Health Benefits of Cycling. In: Pucher J., Buehler R. (Hg.): City Cycling. Cambridge: MIT press, 31-55.
(4) Monheim H., Monheim D. (2017): Wege zur Fahrradstadt. Analysen und Konzepte. Für eine zukunftsfähige Verkehrswende Band 1, Bad Homburg v.d.H.: VAS-Verlag für akademische Schriften.
(5) Gössling S., Choi A. S. (2015): Transport transitions in Copenhagen: Comparing the costs of cars and bicycles. In: Ecological Economics 2015(113), 106-113.
Geändert von Beaver #21 (13.05.2020 um 10:00 Uhr)
Und dieser Beitrag zeigt mir dann wieder, dass es trotz der Verschwurbler hier, ein gutes Forum ist.
Sehr guter Beitrag.
Jedoch müsste man, auch der Sicherheit willen, die Fahrradfahrer zum Teil darauf hinweisen, wenn ein Radweg vorhanden ist diesen auch zu benutzen.
Wir wohnen an einer viel befahrenen Ortsdurchgangs / -verbindungsstraße mit seitlichem Radweg.
Wie oft wir hier aber Radfahrer haben (vornehmlich die mit den sportlichen Rädern), die sich auf der Straße trollen und auch nach dem Ortsschild noch dort fahren (Autoverkehr mit erlaubten 100 km/h) ist auch nicht normal. Wenn man diese dann mal, ich gebe zu lauthals, darauf hinweist den Radweg zu benutzen, erntet man nur den Finger an der Stirn oder den Ausgestreckten.
Und an den mit den "strengeren Gesetzen" - an den Gesetzen zur Geschwindigkeit hat sich rein gar nix geändert.