Wozu gibt es eigentlich den § 1 StVO Grundregeln?
Der Radfahrer weicht auf die Straße aus weil er §1 StVO nicht beachten will.
Der Radfahrer erwartet aber vom Autofahrer, dass er §1 StVO beachtet.
Wozu gibt es eigentlich den § 1 StVO Grundregeln?
Der Radfahrer weicht auf die Straße aus weil er §1 StVO nicht beachten will.
Der Radfahrer erwartet aber vom Autofahrer, dass er §1 StVO beachtet.
Das Stichwort ist benutzungspflichtig. Ist der Weg an der Stelle benutzungspflichtig? Falls ja, ist er in einwandfreiem Zustand (Schlaglöcher etc.)?
Häufig wird von Kraftfahrzeugführern ja auch erwartet, dass der Radfahrer einen Fußweg mit "Fahrrad frei"-Zusatzschild benutzen muss.
Wer kam eigentlich auf die Idee das Radfahrer jetzt nebeneinander fahren dürfen und gleichzeitig ein Abstand von 2 Meter für Autos beim Überholen gilt?
Anscheinend dürfen die Radfahrer das nur, wenn sie niemand anderen behindern.
Laut unten verlinktem Artikel bedeutet das auch, dass Autos die Radler mit ausreichend Abstand überholen können müssen. Ist das nicht möglich, müssen die Radler hintereinander fahren. Wie das dann in der Praxis aussieht, ist natürlich die Frage.
https://www.ruhr24.de/service/radfah...-13652468.html
Einwandfreier Zustand ist das Stichwort. Glasscherben sind da ein tolles Beispiel. Es fühlt sich auch niemand dafür zuständig. Vier Wochen lang immer die gleichen Scherben zu sehen bzw umfahren lässt einen sehr schnell den Radweg meiden. Ob nach vier Wochen der Weg wieder befahrbar ist weis man dann natürlich nicht. Und das dürfte den meisten dann auch egal sein.
Dann weiß man jetzt schon wie das im Fall der Fälle ausgeht.
Als einer der früher täglich durch die Pferseer Unterführung mit dem Rad fuhr, frage ich mich schon welcher Verkehrsteilnehmer soviel schlechter geworden ist, der Radler oder der Autofahrer.
Danke. Sehr interessante Zahlen.
Ich denke mir aktuell übrigens immer, wenn es ums Wirtschaft wieder ankurbeln geht, und dabei Boni für Autos ins Spiel kommen, warum man sich nicht auch einen Kaufreiz für gute Fahrräder und Ebikes/Pedelecs überlegt. Da ist man heute ja auch schnell von 1000 bis 5000 Euro dabei. Da könnte man die Krise auch mal nutzen, um einen Strukturwandel im städtischen Verkehr anzuschieben. Ich kenne Einige, die sagen, sich kein gutes E Bike leisten können um damit öfter mal zur Arbeit oder andere Strecken zu fahren. Ein einmaliger Kaufanreiz wäre da vielleicht besser, als arbeitgeberbezogene Finanzierung wie ich sie bisher gehört habe.
Noch als Anmerkung zu Rennradfahrern. Zumindest wenn sie in der Gruppe ab 15 Personen fahren, dürfen sie auch auf den Straßen und nebeneinander fahren, selbst wenn ein Radweg vorhanden ist. Das wissen manche Autofahrer oft nicht.
https://www.adfc-nrw.de/kreisverbaen...r-verband.html
Geändert von Omaschupser (13.05.2020 um 14:39 Uhr)
Vorweg: ich bin Allesfahrer. Auto, Fahrrad und zu Fuß. Meinen Kindern habe ich beigebracht, dass sie vorsichtig und vorausschauend fahren sollen und wenn möglich Radwege vermeiden. Es gibt Studien, nach denen ist in den meisten Fällen das Benutzen von Radwegen gefährlicher als auf der Straße zu fahren. Denn auf der Straße wird man von den Autofahrern gesehen, was auf Radwegen oft nicht der Fall ist. Die meisten tödlichen Fahrrad-Unfälle in Augsburg passierten auf Radwegen, getötet wurden Radler, die sich an die Verkehrsregeln hielten.
Deshalb lass' ich mich lieber anhupen von einem eiligen Autofahrer, den ich an der nächsten Ampel wieder treffe als unter einem abbiegenden LKW zu landen.
Zur Pferseer Unterführung: Der Fußweg dort kann von Radlern benutzt werden, muss aber nicht - Schild "Fahrrad frei" bedeutet genau das, und dass man dort als Radler Schrittgeschwindigkeit fahren muss. Wenn dort jemand radelt, dann nur weil er Angst vor Tram und Autos hat.
Dort gilt übrigens ganz neu endlich Tempo 30 und ein faktisches Überholverbot, denn entweder passt der Abstand zum Radler von 1,5 m nicht oder man muss über die durchgezogene Linie.
Ist aber eh wurscht, weil die nächste Rote Ampel wartet nach dem Tunnel.
Ja, das ist vollkommen richtig.
Auf abgetrennten Radwegen fühlen sich die meisten Radler zwar subjektiv sicherer, es ist aber objektiv nicht so sicher wie eine Führung auf der Autofahrbahn.
Der Grund sind einerseits Grundstücksausfahrten, aus denen Autos auf unvorsichtige Art herausfahren können, andererseits werden - wie du richtig sagst - die Radler einfach nicht so gut gesehen, wenn sie z.B. hinter parkenden Autos fahren, aber dann an der Kreuzung doch wieder auf den Verkehr treffen.
Wobei es auch dafür Lösungen gibt, wie das niederländische Kreuzungskonzept:
https://www.youtube.com/watch?v=yXJIZ5xLzaM
(Englisch, dafür etwas genauer beschrieben)
https://www.youtube.com/watch?v=yCzi1Q4xCTA
(Deutsch, aber nicht ganz so genau beschrieben)
Ok. Dann auch meine Frage an dich. Wäre es dann ok, wenn ich mit dem Motorrad auf dem Gehweg fahre um die Radfahrwr nicht zu gefährden?
Das ist einfach eine sinnlose Diskussion. Radfahrer haben sich genauso an die Rwgwln zu halten. Und die kann man sich halt nicht auslegen wie man will.
Wenn er sich nicht an die Regeln halten will, soll er auf die Radrennbahn nach Lechhausen gehen. Da gibts keine Fussgänger.
Danke für die Videos und die Vorschläge. Ja, als Radler würde ich das sehr gut finden, würde sowas an vielen Stellen verbaut werden (wenn denn da ein Sattelschlepper und ein Bus mit Anhänger noch rum kommen kann). In abgeschwächter Form hab ich das hier in München sogar schon vor dem Haus - das wurde letztes Jahr umgebaut und es ist wirklich super geworden. Ich weiß auch nicht, ob das Absicht war, dass die flachen Bordsteine in der Mitte der Straße auf dem Bereich der Fußgänger mit Absicht so weit rausschauen, um Radler vom Fußwegbereich fern zu halten. Also, an der Kreuzung klappt es super - was glaube ich v.a. an der erhöhten, felgenschädlichen Insel liegt.
Und die Radlkaufprämie finde ich eine klasse Idee und ich würde das sogar nutzen. Mein altes Radl könnte ein Upgrade vertragen. Besser, als den Autoherstellern mal wieder Subventionen zukommen zu lassen. Aber die Parteispenden müssen sich ja auch lohnen.
Als Feindbild für Autofahrer dienen die Radler ganz gut - denen wird halt jetzt immer mehr weggenommen und das passt Leuten nie, wenn sie einen ungleich verteilten Status verlieren. Für Radfahrer kanns nur besser werden und meiner Ansicht nach ist es auch Quatsch, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, wenn ich nicht ins Möbelhaus muss oder jemand fahren muss, der körperlich nicht so gut kann, dann kann ich das Auto auch am Rand stehen lassen und mit den Öffis reinfahren. Geht eh viel schneller.
Bevor Du das be- oder verurteilst, solltest Du die Regeln kennen. Nicht alle augenscheinlichen Radwege sind benutzungspflichtig oder eben objektiv benutzbar :
"Nur wenn ein nach StVO benutzungspflichtig angeordneter Radweg objektiv nicht nutzbar ist, z.B. durch geparkte Autos, Müllcontainer o.a., ist ein Ausweichen auf die Fahrbahn zulässig"
Quelle: https://www.rund-ums-rad.info/verkeh...-von-radwegen/
Ich halte die Diskussion für durchaus sinnvoll. Und auf deine Frage zu antworten, nein, es wäre nicht ok, da du dort Fußgänger gefährden würdest. Ich bin schlichtweg der Meinung, dass ein Rennrad eher auf die Straße als auf den Rad- oder gar Gehweg gehört, eben wegen der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer. Und ja, wenn dann der Autofahrer langsamer fahren muss wäre das für mich akzeptabel.
Ein diesbezüglich interessantes Projekt betrifft mich gerade an meinem Arbeitsort. "30 km/h auch in den Kurven"! Das wäre dann auch im Sinne der Autofahrer
https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B..._Radschnellweg
Und ich fahre übrigens auch alles: Auto, Motorrad, Renn- und Stadtrad, Mountainbike und Inlineskates
Helfen würde auch, wenn Radfahrer auf dem Radweg entgegengesetzt fahren dürften. So würde man dem Autofahrer entgegen kommen und man würde um einiges besser bemerkt werden.
Es wurde doch "nur" der Bußgeldkatalog verschärft. Und die bestehenden Regeln sollten auch mal konsequenter angewendet werden.
Es wird wahrscheinlich an der Qualität der Wege liegen. Auf meinen üblichen Touren liegen auch drei bis vier Wege, die ich sicher nicht (mehr) benutze. Warum, siehe unten
Und genau das sehen eben die Autofahrer eben nicht. Teilweise sind die so löchrig, oder bucklig von Wurzeln, voller Scherben, dass es einfach keine Freude bzw gefährlich ist die zu benutzen. Dazu kommen noch die langsameren Verkehrsteilnehmer, die gerne in Kolonnen und voller Wegesbreite auftreten
Streng genommen sind wahrscheinlich sogar viele Radwege falsch ausgewiesen. Du hast Recht, die Regeln gelten für alle und etwas mehr Rücksicht würde vielen Verkehrsteilnehmern nicht schaden, da nehm ich mich in mancher Situation gar nicht aus.
Link für alles: https://www.bussgeld-info.de/radwegebenutzungspflicht/
Ich fände es wäre allen schon mal sehr geholfen, wenn Radwege durchgängig rot angestrichen wären. Das verursacht erstmal viel Aufwand und hohe Kosten, das ist mir klar....aber es würde wirklich JEDEM Verkehrsteilnehmer helfen. Dem Autofahrer für mehr Achtung, dem Radfahrer als Orientierung und für eine freiere Fahrt (Stichwort Parker) und der Fußgänger würde auch nicht immer wie größte Blindfuchs auf dem Radlweg laufen, weil er einfach überhaupt nicht darauf achtet. Die sind in München mein größter Feind wenn ich radle. Und da triffts "Feind" dann wirklich schon, da kriegst du irgendwann Aggressionen.
In der Innenstadt haben sie jetzt eine handvoll angemalt und ich finde es ist eine Wohltat, wieviel leichter es sich dort jetzt fährst.
Geändert von Engelhardt (13.05.2020 um 18:25 Uhr)