Bodo Ramelow auf Facebook:
"Einfach mal ein paar Zahlen und Fakten zum CoVid19 Geschehen in Thüringen.
Am Freitag lag der Wert der aktiv infizierten Personen in Thüringen bei 255, am Samstag bei 249 und heute liegt er bei 248. Von den 23 Landkreisen und kreisfreien Städten melden heute 16 die Zahl 0 bei Neuinfizierungen. Insgesamt sind 23 Menschen als neuinfizierte Personen gemeldet worden, aber es sind Infektionsherde in gemeldeten, erfassten und kontrollierten Einrichtungen. Jede Person wird erfasst und ihre Kontakte werden nachverfolgt. Bei rund 250 Personen ist das aber mittlerweile Standard und läuft ruhig, aber konsequent! Alle Personen, die so erfasst werden, werden entweder unter Quarantäne gestellt und/oder getestet. Wer medizinische Hilfe braucht, bekommt sie auch in umfassendem Maße garantiert. Wir sind im März mit 650 intensivmedizinischen Betten gestartet und haben heute 1015 Betten in Bereitschaft. Aber 444 Betten standen heute einfach leer. Alle anderen sind mittlerweile wieder mit normalen Patienten belegt. An aktiven CoVid19-Patienten haben wir 34 in Behandlung in einem unserer 37 Krankenhäuser und 13 Patienten brauchen Beatmung. Es ist also ausreichende Reserve geschaffen worden. Wenn aber das Infektionsgeschehen so verbleibt, dann muss Politik auch verlässlich sein und bleiben. Am Anfang habe ich immer wieder von drei Kennziffern gesprochen. 1) der Verdopplungsrate , 2) dem R-Wert und 3) dem Verhältnis von Neuinfizierten zu genesenden Personen. Alle drei Werte liegen deutlich unter den alarmierenden Entwicklungen im März. Die Verdoppelungsrate liegt seit Längerem im Minus, da Tag für Tag die Zahl der genesenen Menschen über der der Infizierten liegt. Der R- Wert lag heute im 4- und 7-Tage Rhythmus unter dem Faktor 1.
Das Virus ist immer noch aktiv und gefährlich. Eine pharmakologische Antwort gibt es auch noch nicht. Aber die mechanische Unterbrechung der Infektionswege wurde bei uns wirksam und erfolgreich umgesetzt. Es liegt bei allen Menschen, nun auch weiterhin vorsichtig und achtsam zu sein. Aber dazu dienen auch Gebote und nicht für alles braucht es Verbote. Aber bei nicht einmal 250 Menschen sollten wir die Verhältnismäßigkeit aller Maßnahmen im Blick behalten. Wenn nicht mehr alle Landkreise Krisenstäbe brauchen, dann wird das Gesundheitsamt dort wieder aktiver schauen und nötigenfalls Alarm geben. Wenn dann Hilfe und Unterstützung gebraucht wird, dann ist unser Gesundheitsministerium dazu in der Lage, Hilfe zu leisten. Ein Expertenteam und eine TaskForce zur lokalen Unterstützung stehen bereit."