Wo genau liegen die Schwierigkeiten?
Tripcke: Nach heutigem Stand hat der ERC kein DEL-taugliches Stadion. Das heißt, es müsste wieder ein Sonderantrag gestellt werden, damit die Ingolstädter entweder weiter im alten Stadion spielen könnten oder ihre ersten Heimspiele ähnlich wie Hamburg in dieser Saison später austragen dürften. Die Klubs werden hierüber nicht begeistert sein, weil die Spielplanverzerrung schon dieses Mal für große Diskussionen gesorgt hat. Aber das größte Problem hat ja Ingolstadt selbst, weil diese unsichere Ausgangslage die wirtschaftliche Planung beeinträchtigt, das wird für den Verein sicher schwer zu bewältigen sein.
Was kann der ERC tun, und mit welchen Konsequenzen muss er rechnen?
Tripcke: Ich gehe zunächst davon aus, dass die Stadt beim Stadionbau Gas geben wird, es ist ja noch etwas Zeit. Wenn es bis zum Saisonstart Anfang September nicht klappt, dann ist das eine ärgerliche Sache. Einer erneuten Sonderregelung für Ingolstadt müssten die DEL-Gesellschafter jedenfalls mit Dreiviertelmehrheit zustimmen.
Ist da auch eine finanzielle Bestrafung denkbar, ein Punktabzug in der neuen Saison oder gar der Verlust der Lizenz?
Tripcke: Das kann ich jetzt nicht sagen, das kommt darauf an, welchen Plan Ingolstadt vorstellt. Ob man im alten Stadion weiterspielen oder gleich erst später im neuen Stadion in die Saison einsteigen will, ob wir über 3 oder 13 Spiele reden, die betroffen sind. Ich will jetzt nicht spekulieren, aber ein finanzieller Ausgleich ist da nicht ausgeschlossen, wenn anderen Einbußen entstehen oder die Fernsehproduktionen beeinträchtigt sind. Aber das muss die Gesellschafterversammlung entscheiden. Grundsätzlich sind alle Sanktionen möglich.