Wien (pte) - Ab sofort heißt es für alle Fahrzeuglenker, die in Österreich unterwegs sind, "Licht an". Die heute, Dienstag, in Kraft tretende Lichtpflicht soll laut Verkehrssicherheitsexperten für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen und die Unfallzahlen spürbar verringern. Österreich folgt damit Ländern wie Dänemark, Slowenien und Ungarn nach, wo das Fahren mit Licht am Tag schon seit längerem gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Schritt Österreichs dürfte aber auch auf das Nachbarland Deutschland Auswirkungen haben. Angesichts des österreichischen Vorstoßes, aber auch den jüngsten Empfehlungen der EU-Kommission ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Lichtpflicht auch in Deutschland gesetzlich eingeführt wird.
"Es ist sehr erfreulich, dass Österreich nach fast zwanzigjähriger Diskussion diesen einfachen, aber effektiven Schritt in Richtung mehr Verkehrssicherheit macht", betont Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) http://www.kfv.at im Gespräch mit pressetext. Alle unabhängig von einander durchgeführten Studien der letzten Jahre hätten ergeben, dass die Verwendung von Licht am Tag zu verbesserten Unfallbilanzen führt, meint Thann: "Der Wegfall von Unfallkosten und Unfallfolgekosten bedeutet ein enormes volkswirtschaftliches Einsparpotenzial und übersteigt die durch den Lichtverbrauch verursachten Mehrkosten um ein Vielfaches".
In Deutschland mehren sich indes die Anzeichen, dass die Einführung einer entsprechenden Regelung ebenfalls nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Als Vorboten schickte Bundesverkehrsminister Stolpe mit 1. Oktober eine Empfehlung aus, in der alle deutschen Autofahrer aufgefordert werden - auf freiwilliger Basis - auch am Tag das Abblendlicht einzuschalten. "Über kurz oder lang, wird die Pflicht auch in Deutschland eingeführt werden", verrät ein Sprecher des Ministeriums http://www.bmvbw.de auf Anfrage von pressetext. Fragen wie die schlechtere Erkennbarkeit von einspurigen Fahrzeugen bei genereller Lichtpflicht sowie der erhöhte Energiebedarf seien allerdings noch zu klären. Bei letzterem setze man auf innovative Industriekonzepte wie die Entwicklung von energieverbrauchsarmen LED-Elementen. Diese könnten als spezielles Taglicht in die Scheinwerfersysteme eingebaut werden, so der Sprecher.
Thann will das Argument des erhöhten Energieverbrauchs so nicht gelten lassen. "Wenn man wirklich die Energiefrage diskutieren will, dann muss man bei den wahren Energiefressern, den Klimaanlagen und Stereoanlagen, anfangen", so der Verkehrssicherheitsexperte. Diese würden im Vergleich zur am Tag eingeschalteten Lichtmaschine ein Vielfaches an Energie verbrauchen - vom Kosten-Nutzen-Faktor ganz zu schweigen, so Thann. "Die bisherigen Gegner werden die durch die Maßnahme erreichten Vorteile - Stichwort Sehen und Gesehenwerden - in der Praxis aber bald erkennen", ist sich Thann sicher, dass die neue Regelung rasche Akzeptanz finden wird.