Sabine Christiansen gibt ARD-Talkshow auf
Im deutschen Fernsehen geht eine Epoche zu Ende: Nach fast zehn Jahren gibt Sabine Christiansen die Moderation der nach ihr benannten ARD-Talkshow auf.
Die 48-jährige Journalistin begründete ihren Rücktritt damit, dass sie ins Ausland ziehe. In den USA moderiert sie beim Kabelsender CNBC die Talkshow "Global Players". Die Moderation der Sendung soll nun Günther Jauch übernehmen, wie ARD-Programmdirektor Günter Struve in München mitteilte. Der Wechsel ist erst für den nächsten Sommer vorgesehen.
Struve bedauerte den Abgang von "Deutschlands Talklady Nummer Eins", bekundete jedoch zugleich Verständnis für Christiansens private und berufliche Zukunftspläne. "Persönlich verstehe ich die Ungeduld, mit der sie sich neuen Aufgabenfeldern zuwenden möchte, nur zu gut. Aber für Das Erste bin ich natürlich froh, sagen zu können, dass alles erst einmal so bleibt, wie es die Zuschauer kennen und schätzen."
Ihren künftigen Nachfolger beschrieb der ARD-Programmdirektor als "exzellenten Journalisten" und "eines der bekanntesten Fernsehgesichter Deutschlands". Jauch erklärte, Christiansen habe dem politischen Talk "nicht nur ein Gesicht, sondern auch einen besonderen Stellenwert verliehen". "Ich freue mich, ihre Nachfolge anzutreten zu können", erklärte der 49-Jährige. Noch seien die Verträge nicht unterschrieben, "aber die ARD und ich hoffen, dass uns gemeinsam ein ebenso anspruchsvolles wie beim Publikum erfolgreiches Format gelingen wird".
Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, sagte, der Moderatoren-Wechsel werde "den Ablauf des Sonntagabends etwas anders strukturieren", sagte Beck der "Netzeitung". Christiansens Sendung habe sich vor allem dadurch ausgezeichnet, dass "immer alle durcheinander geredet haben". Unabhängig davon sei die Sendung aber "eine Institution in der Republik". Am Sonntagabend hätten sich diejenigen getroffen, die sich die Woche über mittels Pressemitteilungen gestritten hätten.
Freunde der von Jauch moderierten RTL-Sendung "Wer wird Millionär?" müssen voraussichtlich trotzdem nicht auf den Moderator verzichten: "Ich bin mir mit RTL einig, dass sich an unserer guten Zusammenarbeit nichts ändern wird", erklärte Jauch. Auch RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt betonte, man wolle die jahrelange "hervorragende und sehr erfolgreiche" Zusammenarbeit mit dem Moderator fortsetzen.