Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de...d54157126.html
ganze News lesen...In seinem letzten Interview als Panther-Trainer spricht Mike Stewart über den Abschied aus Augsburg, seinen Wechsel nach Köln und besondere Spieler.
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ganze News lesen...In seinem letzten Interview als Panther-Trainer spricht Mike Stewart über den Abschied aus Augsburg, seinen Wechsel nach Köln und besondere Spieler.
Erst die zwei umkämpften Play-off-Serien gegen Düsseldorf und München, die jeweils über sieben Spiele gingen. Dann*die Bekanntgabe Ihres Wechsels nach Köln, Abschied nehmen von der Mannschaft, vom Klub, von*Augsburg: Wie haben Sie die vergangenen Tage erlebt?
Mike Stewart:*Es war eine emotionale Achterbahnfahrt. Auf der rationalen Seite ist Köln der nächste Schritt in meiner Laufbahn als Trainer. Andererseits weiß ich sehr genau, was ich an Augsburg hatte. Ich habe mit allen hier gut zusammengearbeitet. Das geht bei Lothar Sigl los über Duanne Moeser bis hin zu den Betreuern.
Gleich sechs Spieler haben Sie durch die kompletten vier Jahre hier begleitet, im Profi-Eishockey ist das eher ungewöhnlich.
Stewart:*Das stimmt, aber es ist ein Rezept für erfolgreiche Mannschaften. Dass sie einen Kern haben, um den herum die restliche Mannschaft gebaut wird. Meine Erfahrung ist, dass Kontinuität funktioniert.
Eine Erkenntnis, die sich in Köln zuletzt eher nicht durchgesetzt hat. Seit 2015, als Sie in Augsburg begannen, haben die Haie gleich vier Trainer verbraucht.
Stewart:*Ja, Köln wird natürlich eine Herausforderung. Neues Team, neues Umfeld – aber letztendlich bin ich auch dort Mike. Ich bin wie ich bin. Und ich weiß, wie ich es haben will. Du musst dir immer treu bleiben. Köln weiß das aber, genau deshalb wollten Sie mich. Ich muss meinen Stil nicht ändern und gehe jetzt diese Herausforderung an.
Neu wird auch sein, dass Sie mit Mark Mahon einen Sportdirektor an der Seite haben werden. In Augsburg hat Ihnen*Lothar Siglweitestgehend freie Hand gegeben.
Stewart:*Das stimmt. Lothars Vertrauen musste ich mir aber auch erst erarbeiten. Der Neustart hier war nicht leicht, ich musste mich erst einleben. Im Eishockey ist das aber so. Du musst dich so schnell wie möglich integrieren, dass du deinen Job machen kannst. In unserem Geschäft musst du flexibel sein. Aber es ist unsere Entscheidung, so zu arbeiten. Es ist nicht immer schön, aber es kann sehr schön sein.
Die gerade eben zu Ende gegangene Saison mit den Panthern dürfte auch für Sie sehr schön gewesen sein.
Stewart:*Das stimmt, aber es gab auch steinige Phasen, der Anfang zum Beispiel – zumindest von den Ergebnissen her. Ich wusste immer, dass diese Mannschaft funktioniert. Aber nach dieser krassen Niederlage in Bremerhaven wurde es ein bisschen heiß. Unsere Antwort war, dass wir das Derby in Ingolstadt klar gewonnen haben. Das war ein Knackpunkt der Saison. Danach waren wir am Laufen. Wir haben es geschafft, konstant zu punkten.
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"Iron Mike" Mike Stewart verlässt die Augsburger Panther
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Wann war für Sie klar, dass Sie nach Köln wechseln?
Stewart:*Das soll intern bleiben.
Trotzdem dürfte der Wechsel spätestens in den Play-offs klar gewesen sein. Wie haben Sie es geschafft, Ihre aktuelle Aufgabe mit den Augsburger Panthern von der künftigen Aufgabe in Köln zu trennen?
Stewart:*Indem ich mich nicht darum gekümmert und alles meinem Agenten überlassen habe. Ich war immer komplett in Augsburg. Es gab nichts anderes. Dafür waren die Play-offs auch viel zu intensiv.
Hat es noch andere Anfragen gegeben?
Stewart:*Ja.
Auch aus der*DEL?
Stewart:*Kein Kommentar.
Dann noch einmal zurück nach Augsburg. Was hat Sie in den vier Jahren hier am meisten geprägt?
Stewart:*Ich werde nie vergessen, als ich hier auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Ich hatte hart dafür gearbeitet und wollte unbedingt in die DEL. Das war der Moment, in dem ich es geschafft hatte. Als wir dann in der zweiten Saison Sechster wurden, war es eine Bestätigung. Danach gab es einen Stolperer mit Platz zwölf. Also haben wir wieder eine neue Mannschaft gebastelt, die Dritter der Hauptrunde wurde.
Und im Halbfinale war erst nach sieben Spielen gegen München Schluss ...
Stewart:*Wir sind ja direkt aus der Düsseldorf-Serie nach München gefahren und haben dort sofort richtig gut gespielt. Das war sogar für mich ein Moment, in dem ich mir gedacht habe: Aha, da könnte was gehen. Die Jungs waren so gut drauf und es wurde eng und enger. München ist vom Talent her vielleicht überlegen, aber wir konnten mitlaufen. Zusammenhalt, Charakter, Arbeitsmoral – diese Gruppe hatte alles.
Gibt es einen Spieler, der Sie hier besonders geprägt hat?
Stewart:*Einen Brady Lamb willst du als Schwiegersohn. Er ist höflich, klug, ein Anführer, ein Profi durch und durch. Oder ein Drew LeBlanc. Der Kerl arbeitet so extrem hart, er will immer noch besser werden. Die beiden imponieren mir.
In Bremerhaven werden Sie immer noch mit Applaus empfangen. Wie wichtig ist es Ihnen, wie Sie bei den Panthern in Erinnerung bleiben?
Stewart:*Sehr wichtig. Ich will, dass ein Verein besser dasteht als zu dem Zeitpunkt, an dem ich gekommen bin. Ich hoffe, das ist mir ein Stück weit gelungen.
Wie werden die Panther-Fans Sie am Sonntag verabschieden?
Stewart:*Ich werde dort sein und mich überraschen lassen. Ich wollte mich nicht einfach davonschleichen. Ich gehe ja nicht weg, weil ich hier unzufrieden war. Überhaupt nicht. Ich will einfach den nächsten Schritt machen.
"Einen Brady Lamb willst du als Schwiegersohn." Sehr geile Aussage