Au weia, geht es hier durcheinander. Zur Klarstellung.
Ich war und bin für klare Maßnahmen gegen die Pandemie, vor allem als wir noch keinen Impfstoff hatten. Die Lockdowns waren sinnvoll, die AHA + L-Regeln sind es weiterhin, speziell angesichts der Delta Variante. All dies kann die Folgen der Pandemie abmildern.
Der Gamechanger ist aber das Impfen. Bei allen Bedenken, auch berechtigter Art. Es ist eine Risikoabwägung. Das Risiko schwer an Corona zu erkranken, sich vielleicht lebenslang mit Long Covid herumzuschlagen oder gar an dieser heimtückischen Krankheit zu sterben, sind um ein vielfaches höher als eventuelle dauerhafte Impfschäden, speziell - diese persönliche Bemwerkung sei gestattet - für einen wie mich, der keine 20 Jahre mehr ist.
Schaut einfach auf die Hospitalisierungsquoten und die Letalitätsraten in den geimpften Gruppen in den verschiedenen Wellen vor und nach Start der Impfkampagne. Schaut in die USA - nach Florida und Texas - wo verantwortungslose Trump-Jünger auf den Gouverneurssesseln wirkungsvolle Maßnahmen verhindern. Allein dadurch können obenstehende Behauptungen statistisch belegt werden. Und wenn Ihr es nicht glaubt, schaut bei CDC, RKI oder Johns Hopkins nach.
Natürlich ist eine Risikoabwägung (siehe oben) viel langweiliger als eine spannende Verschwörungstheorie. Nur wird diese deswegen nicht wahr. Es ist schon verstörend, wie manche - durchaus intelligente - Menschen den Schafen gleich diesen falschen (Ver)führern hinterher laufen. Schaut einfach mal, wer so hinter den einschlägigen Schwurbelseiten in den grenzenlosen Weiten des Internets steckt.
Somit verwahre ich mich gegen die Tonlage hier, geimpfte als "verschlumpft" oder so ähnlich zu bezeichnen. Das ist das Gegenteil von Intelligenz, von Fakten, von Wissenschaft.
Ich habe mich bei den ganzen Diskussionen um Politik etc hier immer weitgehend rausgehalten, wir sind ein Eishockeyforum. Wenn wir inzwischen wissen, Impfen ist der Gamechanger, dann sind eigentlich die bayerischen Sonderwege hinfällig. Bayern stand bei keiner Coronawelle besser da als andere Bundesländer, obwohl Ihro Heiligkeit St.Markus von Nürnberg-Mögeldorf (eigentlich kommt er aus Schweinau, aber der Stadtteil ist ihm inzwischen nicht mehr fein genug) stets noch einen draufgesetzt hat, ob es die FFP2-Masken oder die niedrigeren Inzidenzwerte sind.
Und warum? Weil der Schutzpatron der Einschaltquote und Profilneurose eben an dieser leidet und zudem es nicht verwunden hat, dass nicht er sondern derjenige, welchem das Format dazu fehlt (ihm fehlt halt der Charakter), zum Kanzlerkandidaten der Christenunion erwählt wurde. Leidtragende - und jetzt sind wir wieder beim (Hallen)sport im allgemeinen sowie beim Eishockey und den Panthern im speziellen - sind u.a. alle bayersichen Vereine, die Eishockey, Handball, Basketball und Volleyball professionell betreiben. Sie werden von eben diesem Heiligen auf dem Altar seiner politischen Eitelkeit geopfert mit Ausnahme des Münchener Dosenvereins im Eishockey und des Münchener Basketballablegers eines besonders ekelhaft-arroganten Fussballvereins, der selbst in seiner Heimatstadt nie die große Liebe sein wird.
Es geht hier um klare Wettbewerbsverzerrung. Wenn in NRW oder BaWü die Hallen unter Beachtung von 3G gefüllt werden dürfen und in Bayern nur maximal die Hälfte und das ohne Stehplätze hinein dürfen, dann ist das kein gleicher Wettbewerb.
So löblich die Initiative der bayerischen Indoorsportvereine ist, gerade jetzt muss von dieser Initiative mehr kommen. Die Vereine haben die Kontakte, z.B zu den örtlichen Abgeordneten. Die Vereine - zumindest einige - wissen wie Medienarbeit funktioniert. Und da kommt deutlich zu wenig.
Noch ist Zeit. Aber sie wird knapp. Sigl und Conti, bitte aufwachen!