Politik und Geschichte

Alles, was nichts mit Eishockey zu tun hat!
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

djrene hat geschrieben:Der Pressesprecher der Pressefreiheit nicht ganz so ernst nimmt ist nun auch Geschichte.
Wie gering muß das Selbstvertrauen einer Regierungspartei, mit Anspruch auf die absolute Mehrheit sein, wenn sie sich vor einem Dauer OB einscheißt, der in seinem Leben außer in München noch nichts gerissen hat. Selbst dort hat er nur das Glück gehabt, das München für das Konzept "Laptop und Lederhosen" von der CSU ausgesucht wurde und somit die staatlichen Fördermittel reichlich flossen.


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djrene
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Beitrag von djrene »

Vor allem: Sieht man eine Mehrheit wackeln weil der Parteitag in einem 60 Sekunden-Schnipsel im heute-Journal kommt? Wieviele Wähler aktiviert das wohl? 3? 5? Dafür einen handfesten Skandal vom Zaun zu brechen, da kannst echt nimmer alle Latten an selbigem dran haben.
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djrene
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Beitrag von djrene »

Scheint Standard bei der CSU zu sein, bei Sendern anzurufen wenn einem was nicht passt. Nun also Söder. Bravo.
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Max
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Beitrag von Max »

djrene hat geschrieben:Sagt Dir P.I.S.A. was?
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 99865.html

Erstens gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, etwas am sehr guten bayerischen Schulsystem zu verändern und was ist denn bitte zweitens die Alternative?

Die linken Parteien in Deutschland fordern eine Gemeinschaftsschule ohne Übertrittsdruck - auf gut Deutsch "Kuschelpädagogik". Und das am besten bis zur zehnten Klasse...

Was gibt es denn bitte Ungerechteres als die gleiche Behandlung von Ungleichen. Ich hab vor einigen Jahren ein mehrwöchiges Praktikum in einer zweiten Klasse der Zusmarshauser Grundschule absolviert und schon da waren die Leistungsunterschiede teilweise beträchtlich, d.h. die Guten fühlten sich unterfordert, wohingegen andere wiederum sehr viel Mühe hatten, zu folgen. Wo das hinführt, wenn das noch länger als bis zur vierten Klasse so gehandhabt werden soll, kann man sich ja denken...

Dann ist das allgemeine Absinken des Leistungsniveau unserer Schüler durch die Tatsache, dass man ja jeden Einzelnen "mitziehen" nur ein Problem. Die Guten werden verhaltensauffällig, weil sie sich langweilen und völlig unterfordert fühlen, für eine Minderheit ist das die richtige Geschwindigkeit und die Schwächeren haben trotzdem ihre Probleme...

Je mehr Schultypen (wie in Bayern) zur Verfügung stehen, desto mehr (neue) Möglichkeit eröffnen sich doch erst, um genau die Schule zu finden, die zum jeweiligen Begabungsprofil passt. Unsere Schüler haben bei uns im Freistaat so viele Möglichkeiten, das Abitur zu erreichen: Gymnasium ; Realschule -> FOS -> FOS 13 oder Hochschule ; Mittelschule -> Ausbildung -> BOS -> Studium...

Wo also liegt das Problem? Kinder sind so unterschiedlich wie ihr individuelles Anspruchs- und Herausforderungsniveau. Ein staatlich vorgeschriebener "Einheitsanspruch" wie ihn SPD, Grüne und Linkspartei fovorisieren, erinnert mich da eher an bildungspolitische Planwirtschaft. Ganz abgesehen davon, dass es Leistungswille, Eigeninitiative oder die Bereitschaft, sich anzustrengen untergräbt.

Das heißt nicht, dass alles hundertprozentig perfekt ist (auch ich bin beispielsweise ein Gegner des G8 und Lehrer kann es gar nicht genug geben), aber hier auf einem der durchlässigsten und besten Schulsysteme Europas (wenn Bayern und Baden-Württemberg unabhängig von Gesamtdeutschland an der PISA-Studie teilgenommen hätten, hätte das Ergebnis diametral anders ausgesehen) in einer Art und Weise herumzuhacken, wie es die linken Parteien in Bayern praktizieren, ist lächerlich!
"Ein guter Kommentar teilt in der Mitte. Die eine Hälfte stimmt zu, die andere schüttelt den Kopf und sagt: Der hat sie wohl nicht alle."
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Max
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Beitrag von Max »

djrene hat geschrieben:Scheint Standard bei der CSU zu sein, bei Sendern anzurufen wenn einem was nicht passt. Nun also Söder. Bravo.
Söders Sprecherin Ulrike Strauß habe bei dem öffentlich-rechtlichen Sender angerufen, um "anzumerken", dass ein BR-Beitrag "nicht sachgerecht gewesen" sei, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Samstag. Sie zitierte einen weiteren Sprecher des Ministers, Thomas Neumann.
Aha und wenn in den öffentlich-rechtlichen Sendern Dinge aus Sicht einer Partei falsch dargestellt werden, darf man sein Recht, dies dort auch zu kritisieren nicht wahrnehmen, denn die Medien haben immer recht... :rolleyes:

Das meine ich übrigens ausdrücklich für alle Parteien. Herr Gabriel hat vor knapp zwei Wochen Thomas Walde in "Berlin direkt" genauso scharf kritisiert, weil dieser seiner Meinung nach Tatsachen im Zusammenhang mit den hochbezahlten Vorträgen Peer Steinbrücks falsch dargestellt hat.

Wenn solche Dinge nicht mehr kritisieren darf (das ist nicht nur das gute Recht aller Privatleute, sondern auch aller Parteien), dann Gute Nacht!
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djrene
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Beitrag von djrene »

Ich habe keine Ahnung wann Du das letzte mal persönlich mit dem bayerischen Bildungssystem, z.B. via Kindern, zu tun hattest. Vor allem mit einer Hauptschule. Ich vermute mal noch gar nie. Wenn Du diese Erfahrungen gesammelt hast, dann reden wir mal über persönliche Erfahrungen weiter, und nicht darüber was angeblich so toll ist.

Und wenn Du schon der Meinung bist es könne nicht genug Lehrer geben und das G8 wäre Mist, sind Sparen bis die Bildung kracht und eben dieses G8 nicht Grundfesten der CSU? Oder wer hat das verbrochen, wenn nicht die Alleinregierungspartei? Seit ein paar Jahren halt von Speichelleckern hofiert. ISind da andere dran schuld? Kann nicht wirklich Dein Ernst sein.
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djrene
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Beitrag von djrene »

Max hat geschrieben:Aha und wenn in den öffentlich-rechtlichen Sendern Dinge aus Sicht einer Partei falsch dargestellt werden, darf man sein Recht, dies dort auch zu kritisieren nicht wahrnehmen, denn die Medien haben immer recht... :rolleyes:

Das meine ich übrigens ausdrücklich für alle Parteien. Herr Gabriel hat vor knapp zwei Wochen Thomas Walde in "Berlin direkt" genauso scharf kritisiert, weil dieser seiner Meinung nach Tatsachen im Zusammenhang mit den hochbezahlten Vorträgen Peer Steinbrücks falsch dargestellt hat.

Wenn solche Dinge nicht mehr kritisieren darf (das ist nicht nur das gute Recht aller Privatleute, sondern auch aller Parteien), dann Gute Nacht!

Was war falsch dran Söders Aussagen VOR und NACH Fukushima gegenüber zu stellen? Vielleicht war ja Herr Söder falsch - VOR und NACH Fukushima.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Max hat geschrieben:Aha und wenn in den öffentlich-rechtlichen Sendern Dinge aus Sicht einer Partei falsch dargestellt werden, darf man sein Recht, dies dort auch zu kritisieren nicht wahrnehmen, denn die Medien haben immer recht... :rolleyes:

Das meine ich übrigens ausdrücklich für alle Parteien. Herr Gabriel hat vor knapp zwei Wochen Thomas Walde in "Berlin direkt" genauso scharf kritisiert, weil dieser seiner Meinung nach Tatsachen im Zusammenhang mit den hochbezahlten Vorträgen Peer Steinbrücks falsch dargestellt hat.

Wenn solche Dinge nicht mehr kritisieren darf (das ist nicht nur das gute Recht aller Privatleute, sondern auch aller Parteien), dann Gute Nacht!
ob ich etwas selbst und im TV kritisiere oder meine Pressesprecherin beim BR anrufen lasse um einen mir nicht genehmen Beitrag nicht mehr senden zu lassen, da fällt Dir hoffentlich schon noch ein klitzekleiner Unterschied auf, oder?

Abgesehen davon wurden ja nicht "Dinge aus Sicht einer Partei falsch dargestellt", sondern das blöde Geschwätz von Söder vor und nach Fukushima gegenübergestellt. Wenn dem das später unangenehm ist, dann hätte er halt einfach mal auf Dieter Nuhr gehört.
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Tscharli
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Beitrag von Tscharli »

djrene hat geschrieben:Ich habe keine Ahnung wann Du das letzte mal persönlich mit dem bayerischen Bildungssystem, z.B. via Kindern, zu tun hattest. Vor allem mit einer Hauptschule. Ich vermute mal noch gar nie. Wenn Du diese Erfahrungen gesammelt hast, dann reden wir mal über persönliche Erfahrungen weiter, und nicht darüber was angeblich so toll ist.

Und wenn Du schon der Meinung bist es könne nicht genug Lehrer geben und das G8 wäre Mist, sind Sparen bis die Bildung kracht und eben dieses G8 nicht Grundfesten der CSU? Oder wer hat das verbrochen, wenn nicht die Alleinregierungspartei? Seit ein paar Jahren halt von Speichelleckern hofiert. ISind da andere dran schuld? Kann nicht wirklich Dein Ernst sein.
V.a. der erste Absatz klingt irgendwie nur nach einem gewissen Unwillen zur sachlichen Auseinandersetzung... :confused:
Natürlich hat G8 die CSU verbrochen, das steht aber doch auch garnicht zur Debatte. Dass das mies war, da sind wir uns alle einig. Aber diese ganze Lamentiererei von rot, grün und anderen über das bayerische Schulsystem geht einem einfach tierisch auf den Senkel, weil es nichts weiter ist als populistisch. Die haben in genügen anderen Bundesländern seit Jahren alle Möglichkeiten, genau die Konzepte umzusetzen, die sie auch in Bayern sehen wollen. Wenn ich mir aber anschaue, dass sie damit z.B. bei Pisa regelmäßig gegen Bayern abkacken, dann frag ich mich welche Ignoranz da eigentlich dahinter steckt. Und wie Max schon gesagt hat, in Bayern is niemand "verloren", nur weil er es nach der vierten Klasse nicht aufs Gymnasium geschafft hat. Schau dir doch den Zulauf an, den die Fachoberschulen zur Zeit haben. Ich kenn auch recht viele ehemalige Klassenkameraden und Kommilitonen, die über Hauptschule, Berufsausbildung und BOS ihren Weg ins Studium machen. Es gibt eben auch Leute, die erst später entdecken, was sie wollen, manchmal auch was sie können, aber das ist in Bayern nicht schlimm, weil es immer einen Weg gibt der weiterführt. Schlimm ist es bloß, wenn man ständig versucht diesen Leuten den Eindruck zu vermitteln dass für sie der Zug abgefahren wäre, wenn sie's nach der Vierten nicht packen. Wenn man sie stigmatisiert, und die Eltern sind eben häufig keinen Deut besser. Es ist keine Schande, wenn's ein Kind nicht gleich aufs Gymnasium schafft. Im Gegenteil, es gibt sogar Kinder, die würden da nie glücklich werden, selbst wenn sie's schaffen würden.

Achja, und zu nem anderen Punkt noch, den der Max genannt hat: frag mal die Leute, die sich in der Grundschule etwas leichter getan haben und ggf. z.B. den Sprung aufs Gymnasium problemlos geschafft haben. Für die wären 2 weitere Jahre so i.d.R. wohl der blanke Alptraum.
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Eismann
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Beitrag von Eismann »

Viel Feind´ viel Ehr´ ... :-)

Nicht verkrampfen Jungs !
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djrene
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Beitrag von djrene »

Tscharli hat geschrieben:V.a. der erste Absatz klingt irgendwie nur nach einem gewissen Unwillen zur sachlichen Auseinandersetzung... :confused:

Es klingt vor allem danach, daß wenn jemand mit Hauptschule (ich gehe jetzt mal davon aus) keine eigenen Erfahrungen hat, nur das glauben kann was ihm die große Partei erzählt. Daß in der Hauptschule die Verhältnisse alles andere als gut sind, das ist dann halt die traurige Wahrheit. Und was soll immer der dämliche Verweis auf andere noch schlechtere Systeme. Nur weil es andere schlechter machen gibt es einem das Recht schlecht zu sein? Wenn man so denkt, bin ich aus dieser Nummer wirklich raus.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

Tscharli hat geschrieben:Achja, und zu nem anderen Punkt noch, den der Max genannt hat: frag mal die Leute, die sich in der Grundschule etwas leichter getan haben und ggf. z.B. den Sprung aufs Gymnasium problemlos geschafft haben. Für die wären 2 weitere Jahre so i.d.R. wohl der blanke Alptraum.

Ich weiß nicht, wem du diese Ansicht zu verdanken hast, aber ich bringe dir ebenso viele Schüler, die Gegenteiliges behaupten. Gute Schüler, die das Mehr an Zeit nicht als Albtraum, sondern als Chance, Muße, Wasweißich begreifen. Gerade das G8, wo der Stoff an der Stelle verdichtet wird, an der sich die Schüler noch aklimatisieren müssen, ist keine Frage der Auslese, sondern ein Druckaufbau im absolut falschen Stadium.

Über die Struktur der Hauptschulen in anderen Bundesländern kann ich nichts sagen, aber es sollte bezeichnend sein, dass die Hauptschule mehr und mehr sozialer Brennpunkt wird, dass die Hauptschule künstlich zur Mittelschule gehievt wird und dass der M-Zug eine Mittlere Rife bietet, die zumindest bei der Berufswahl als solche nicht akzeptiert wird.
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djrene
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Beitrag von djrene »

Nachdem Herr Bahr (FDP) ja der Meinung ist, es würde bei Grippeimpfstoff keine Engpässe geben, werde ich am Montag nochmal bei meinem Hausarzt nachfragen, ob mehr als 1 Monat nach meiner ersten Anfrage nun endlich Impfstoff verfügbar ist. Die wirtschaftlichen Schäden die bei einer Grippewelle entstehen sollte man eigentlich der Regierung und den Vorständen der Krankenkassen persönlich vom Lohn abziehen. Eine Frechheit ist sowas.
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Was habt ihr denn mit dem Schulsystem? So schlecht ist das in Bayern gar nicht, wobei ich froh bin, das G8er nicht mitbekommen zu haben.
Das System ist gut, nur viel zu weich, aber das ist wohl der Politikerkaste geschuldet, die ein mehr an Abschlüssen und Studenten haben will, seit seit ein paar Jahren die Pisapanik umgeht.
Ich kanns nur sagen: was an der Uni an Leuten ankommt, wird in den letzten vier Jahren im Schnitt immer schlechter. Man merkt, dass denen teilweise zwei Jahre an Leben und sowohl Lernwille als auch -fähigkeit im Durchschnitt fehlen - eines durchs G8 und eines durch die weggefallene Wehrpflicht. Aber die, die ihre Matrikelnummer korrekt abschreiben können, kriegen auch den Bachelor und Frau Schavan kriegt ihr mehr an Uniabsolventen. Kein Problem. Man muss nur an der richtigen Stellschraube drehen, wenn die Statistik nicht passt. Und dann kommt ein Anruf beim Unikanzler und der gibt an die Dienststellen weiter, dass keiner der Studenten durchfallen darf, sei er auch noch so schlecht. Bravo!
Mir solls recht sein - dann hab ich weniger Konkurrenz bei der Jobsuche.
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smued
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Beitrag von smued »

kottsack hat geschrieben:Was habt ihr denn mit dem Schulsystem? So schlecht ist das in Bayern gar nicht, wobei ich froh bin, das G8er nicht mitbekommen zu haben.
Das System ist gut, nur viel zu weich, aber das ist wohl der Politikerkaste geschuldet, die ein mehr an Abschlüssen und Studenten haben will, seit seit ein paar Jahren die Pisapanik umgeht.
Ich kanns nur sagen: was an der Uni an Leuten ankommt, wird in den letzten vier Jahren im Schnitt immer schlechter. Man merkt, dass denen teilweise zwei Jahre an Leben und sowohl Lernwille als auch -fähigkeit im Durchschnitt fehlen - eines durchs G8 und eines durch die weggefallene Wehrpflicht. Aber die, die ihre Matrikelnummer korrekt abschreiben können, kriegen auch den Bachelor und Frau Schavan kriegt ihr mehr an Uniabsolventen. Kein Problem. Man muss nur an der richtigen Stellschraube drehen, wenn die Statistik nicht passt. Und dann kommt ein Anruf beim Unikanzler und der gibt an die Dienststellen weiter, dass keiner der Studenten durchfallen darf, sei er auch noch so schlecht. Bravo!
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Den Abschnitt mit den Studenten unterschreib ich so!
Unglaublich wie schlecht die geworden sind und mit welchen Leistungen die jetzt die Prüfungen bestehen.
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djrene
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Beitrag von djrene »

kottsack hat geschrieben:Was habt ihr denn mit dem Schulsystem? So schlecht ist das in Bayern gar nicht, wobei ich froh bin, das G8er nicht mitbekommen zu haben.
Das System ist gut, nur viel zu weich, aber das ist wohl der Politikerkaste geschuldet, die ein mehr an Abschlüssen und Studenten haben will, seit seit ein paar Jahren die Pisapanik umgeht.
Ich kanns nur sagen: was an der Uni an Leuten ankommt, wird in den letzten vier Jahren im Schnitt immer schlechter. Man merkt, dass denen teilweise zwei Jahre an Leben und sowohl Lernwille als auch -fähigkeit im Durchschnitt fehlen - eines durchs G8 und eines durch die weggefallene Wehrpflicht. Aber die, die ihre Matrikelnummer korrekt abschreiben können, kriegen auch den Bachelor und Frau Schavan kriegt ihr mehr an Uniabsolventen. Kein Problem. Man muss nur an der richtigen Stellschraube drehen, wenn die Statistik nicht passt. Und dann kommt ein Anruf beim Unikanzler und der gibt an die Dienststellen weiter, dass keiner der Studenten durchfallen darf, sei er auch noch so schlecht. Bravo!
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Hm - 90% von dem was Du schreibst ist ja eine Argumentation FÜR eine Reform des Schulsystems.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

djrene hat geschrieben:Hm - 90% von dem was Du schreibst ist ja eine Argumentation FÜR eine Reform des Schulsystems.

Sehe ich auch so. Das Problem ist doch, dass die jeweiligen Schulqualifikationen völlig wahnsinnig durchstrukturiert sind. Man kann es doch Eltern nicht verübeln, wenn sie ihre Kinder auch dann in ein Gymnasium schicken, wenn sie vielleicht die Fähigkeiten nicht oder nicht gesichert haben.

Wie schon beim M-Zug der Hauptschule geschrieben, heute setzen Arbeitgeber ihre Lehrlinge nicht mehr nach der schulischen Qualifikation ein. Der Handwerker, dem vor 20 bis 30 Jahren die Hauptschule genügte, um seinen Weg zu gehen, braucht jetzt in vielen Fällen die Mittlere Reife. Der Bänker nicht selten das Abitur. Hauptschule ist sozialer Brennpunkt, da hilft auch die Umbenennung nichts. M-Zug ist Hauptschulabschluss ohne sozialen Brennpunkt.

Auf den Gymnasien findet man nicht nur mehr Absteiger als früher, sondern zwangsläufig auch mehr Absolventen, die früher u.U. mit einer mittleren Reife und/oder einem Abi auf dem zweiten Bildungsweg sehr gut gefahren wären. Mangelnde Perspektive fordert höheres Risiko heraus.

Das Problem ist vor allem ein Problem der Wirtschaft, aber es ist auch ein Problem der CSU, allen voran Monika Hohlmeier, die diese Schieflage durch das G8 und den M-Zug auch noch befeuert haben. Das Reförmchen anstatt einer Reform hat alles eigentlich nur noch verschlimmert.
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

djrene hat geschrieben:Hm - 90% von dem was Du schreibst ist ja eine Argumentation FÜR eine Reform des Schulsystems.
Nein, ist sie nicht. Die aufgeweichten Standards der letzten Jahre sollten für bessere Bildung der guten Leute, die nachwievor da sind, wieder angezogen werden. Da werden zu viele zu schlechte Leute mitgezogen. Das verlangt nach keiner Reform, sondern nach der Rücknahme gewisser Änderungen, die kaum im Systemwechsel begründet sind.
Ich finds schade, dass Leute, die offiziell schon erwachsen sind oder kurz davorstehen, immer und überall den Hintern gepudert bekommen und wenn sie mal härter rangenommen werden, dann hagelts gleich Beschwerden. Irgendwann müssen sie mal aus ihrer Blase geholt werden und wer auf eine Hochschule geht, der sollte mal schnell die Blase verlassen. Es zwingt sie niemand dazu.
Die Schüler können nichts dafür. Die nehmen, was sie angeboten bekommen und was möglich ist und innerhalb der gesteckten Regeln bewegen sie sich.
Aus meiner Sicht hat das Kultusministerium auf ganzer Linie mit dem Umgang mit diesem ganzen Pisaschmarrn versagt. Man kann eben nicht aus Scheisse Gold machen, indem man "Gold" neu definiert.
Ein Volk hat eben eine gewisse Fähigkeitsverteilung und ich finde es nicht gut, dass über verminderte Anforderungen die Zahl der Absolventen gesteigert wird. Das geht zu Lasten der Wirtschaft, die sich mit minderer Qualität rumschlagen muss, der Absolventen, die nun eine Berufsbezeichnung haben, die etwas aussagt, was sie nicht gut können und womit sie mehrere Jahre ihres Lebens verschwendet haben und auch zu Lasten der Guten Leute, deren Abschluss durch die vielen Nulpen entwertet wird und denen das Alleinstellungsmerkmal fehlt.

Ein gutes aktuelles Beispiel: ein naturwissenschaftlicher Student, den wir gerade im Haus haben, der nach ca. 30 Wochen Laborarbeit keine einmolare Lösung eines bekannten Stoffs ausrechnen und ansetzen kann. Er hat letzte Woche erfolgreich seine Bachelorarbeit abgegeben hat, die mit einer 2,0 bewertet werden wird...wir dürfen nicht anders - Vorgabe von ganz oben...

Und zur Hauptschule: die war vor 15 Jahren schon überwiegend assozial und Brennpunkt. Irgendwo müssen sie halt das Sammelbecken für die aufmachen, für die es keine Verwendung gibt, weil du denen nix beibringen kannst. Leider wird der Schnitt eben manchmal so angesetzt, dass einer mit reinrutscht, aus dem was gemacht hätte werden können, aber der kanns in Bayern hintenrum auch noch schaffen. Der kann ne Lehre machen, hinterher auf ne weiterführende Schule und dann auch auf die Uni kommen, wenn er will. Dann ist der 3-4 Jahre älter als seine Mitstudenten, aber das ist doch wirklich locker verschmerzbar.
Verloren ist hier in Bayern zum Glück nie was. Jeder hat die Chance. Irgendwann müssen die Leute halt den definierten Berg an Vorbildung lernen - ob sie es "gemütlich" am Gymmi machen oder dann in kurzer Zeit und abgespeckt auf der BOS macht doch keinen Unterschied. Der eine lernts als Hänschen und der andere eben als Hans. Nur machen muss ers irgendwann. Wenn Hans zu faul ist, dann wirds halt nix.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

kottsack hat geschrieben: Das geht zu Lasten der Wirtschaft
Das ist nicht nur ein Problem in Deutschland, auch hier in der Alpenrepublik herrscht gewaltige Leere im Oberstübchen der Schulabgänger.

Ich wäre schon glücklich, wenn sich überhaupt Auszubildende melden würden.

Hohe Ansprüche habe ich schon lange nicht mehr, unfallfrei einen Dreisatz rechnen zu können, stellt auch für einen Maturanten schon eine große Herausforderung dar. Für Abgänger der Hauptschule (8. Klasse) oder Polytechnischen Schule (9. Klasse) ist das schier unlösbar.

Wenn dann verschiedene Kammern auf dem Standpunkt stehen, daß der Lehrling eigentlich nichts lernen bzw. mitarbeiten muß, und nur eine Anwesenheitspflicht besteht, kann man es eigentlich auch lassen.


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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

kottsack hat geschrieben:Und zur Hauptschule: die war vor 15 Jahren schon überwiegend assozial und Brennpunkt. Irgendwo müssen sie halt das Sammelbecken für die aufmachen, für die es keine Verwendung gibt, weil du denen nix beibringen kannst.
Genau das ist die Einstellung die es Hauptschülern unmöglich macht in der heutigen Zeit einen gescheiten Job zu finden.

Bei mir is zwar 20 Jahre her, aber wir haben alle aus unserem Leben was gemacht. Einer ist Chef seiner eigenen Firma - der andere technischer Zeichner - 2 sind C Programmierer - einer is IT Admin - ich aktuell Laborassistent.
May The FOX GOD will be with THE ONE
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