Manne hat geschrieben:Ich sag jetzt mal, ohne den genauen Verzögerungsgrund zu kennen, die Bahn Manager fordern das blaue vom Himmel, die Siemens Manager versprechen es daraufhin. Wer es aufgrund des engen Zeitplans nicht hinbringen kann, das sind die Entwickler, und dann solls die Fertigung wieder richten. Ich weiß das Siemens die Lieferschwierigkeiten angekündigt hat, plötzlich macht das dann der Verkehrsminister zur Chefsache. Wahlkampf hat begonnen, merkt das eigentlich noch jemand ?
Ich weiß zwar nicht, was die Affäre mit Wahlkampf zu tun haben soll. Was allerdings der Affäre zu entnehmen ist, ist, daß sich da zwei getroffen haben: Zwei deutsche Anspruchsteller, die beidseitig nicht gerade bescheiden auftrumpfen.
Die DB fordert nicht das Blaue vom Himmel. Die DB will bloß nichts zahlen. (In Rußland fahren die neuen Siemens-Züge schon zw. Moskau und Leningrad, allerdings hat man dort 10% mehr bezahlt, Geld, das die DB nicht auszugeben bereit ist.)
Andersherum liegen die technischen Probleme bei Siemens auch nicht an den Entwicklern als solchen, sondern an den Mitarbeitern, für die Siemens Löhne zahlen will: Für möglichst wenig Mitarbeiter möglichst geringe, versteht sich, wie übrigens bei der Bahn auch.
(Ein anderes Beispiel: Nahverkehrszüge werden hier in Augsburg und Umgebung selbst in Stoßzeiten nur mit einem Triebwagen bestückt, was heißt, daß die nach der Arbeit müden und vor der Arbeit noch müden Pendler allzuoft keinen Sitzplatz kriegen. Dabei stehen in Nürnberg 50 solcher Triebwagen herum, die die DB der Firma Siemens nur deshalb nicht abgenommen hat, weil sie nur eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen, statt der von der DB geforderten 140 km/h; ungeachtet der Tatsache, daß die 140 km/h auf den kurzen Abständen zwischen den Haltestellen wohl so gut wie nie erreicht werden).
Die DB und Siemens, zwei deutsche global player, die schon wissen, auf wessen Kosten sie ihre schwarzen Zahlen schreiben, auf Kosten der Mitarbeiter und der Kunden!