Ich habe bezüglich der Thematik eine a) eigene Meinung und b) habe ich mich gewissen Regeln zu beugen. Beides kann, muss aber nicht deckungsgleich sein.
Ordner:
Meine persönliche Meinung ist, dass ich die Sicherheitsfirmen und den Großteil des Personals grundsätzlich höchst unsympathisch finde. Allerdings bin ich im Stadion immer freundlich behandelt worden und kann mich in keinem einzigen Fall beklagen. Ich bin übrigens in 90 Prozent aller Fälle schwarz gekleidet. Die zu akzeptierende Meinung ist es, dass die Ordner das Hausrecht im Auftrag ausüben und das Abtasten beim Einlass rechtens ist. Wenn ich das partout nicht will, dann kann ich zu Hause bleiben oder mich bei der Vereinsführung oder der Stadt beschweren. Sollte der Beschwerde keine Folge geleistet werden, wovon auszugehen ist, dann habe ich halt schlechte Karten. Hier wiederhole ich mal wieder die Frage, wie es denn diejenigen gerne hätten, die die Ordner ablehnen?
Gegen Ordner, die ihre Kompetenz missbrauchen, würde ich in Form einer Beschwerde vorgehen. Punkt. Das betrifft jetzt unmittelbar die Sache vom Inschinör, was das Öffnen der Brieftasche angeht.
Entgegen der Meinung von Sabionski: Ich halte es für absolut richtig, dass diese Sicherheitskräfte KEINE Fans sind. Die sind am Spiel nur sekundär interessiert, wenn überhaupt. Ich möchte auch den sehen, der "Opfer" einer vom Ordner zu treffenden Maßnahme ist, den er persönlich kennt. Das wirkt nicht beschwichtigend, sondern eher eskalierend. Desweiteren stelle ich als Hockeygott, der kaum Auswärtsspiele besucht, fest, dass auch Eskalationen mit Auswärtsfans deutlich emotionaler sind, wenn die Ordner dem eigenen Club zugetan sind (Straubing). Das hat nichts damit zu tun, dass böse Auswärtsfans schuld sind. Es können nämlich durchaus auch die Ordner sein. Die Schuldfrage hat zunächst mal nichts mit der Eskalation zu tun. Diese Ferndiagnose traue ich mir jetzt mal laienhaft zu.
Ja, die letzten 20 Jahre gab es ja auch bei jedem AEV-Heimspiel Mord und Totschlag und das Gebiet rund um den Schleifgraben versank bei jedem Spiel in bürgerkriegsähnlichen Zuständen...
Ich wiederhole die Wiederholung, dass Einlasskontrollen präventiv sind. Sie sind dazu da, gewisse Vorkommnisse zu verhindern und nicht, um sie zu verfolgen. Gäbe es bei jedem Heimspiel Mord und Totschlag, hätte man nicht nur ein anderes Sicherheitskonzept, sondern vermutlich gar keine Heimspiele mehr. Das Argument mit den bürgerkriegsähnlichen Zuständen ist m.E. von allen am wenigsten geeignet, eine normale Diskussion zu führen, weil hier die Stammtischparolen den ganzen Stammtisch zum Einsturz bringen.
Vor allem wird der ein oder andere, der jetzt über die Unverhältnismäßigkeit spöttelt, sich sehr gerne an die Ordner wenden, wenn er selbst oder ein Sprößling in irgendeiner Form betroffen sind. Hier ist darf schon mal die Frage nach Doppelmoral gestellt werden. Wer jedoch lieber Selbstjustiz übt, der braucht zwar keine Ordner, sollte aber wissen, dass die Mehrheit der Besucher das vermutlich ablehnt.
Nicht vergessen sollte man auch die Besucher, die nicht nur überhaupt kein Problem mit den Maßnahmen haben, sondern sich durch die Präsenz auch ein wenig mehr Sicherheit oder einen Ansprechpartner im Fall der Fälle versprechen. Das Ordneraufkommen und -gebaren ist im Eishockey vergleichsweise lächerlich. Und das liegt eben genau daran, dass verhältnismäßig wenig passiert. Den Umstand stellt niemand in Abrede.
Fans, Bengalos und Ausschreitungen:
Meine persönliche Meinung ist es, dass ich "Solang in uns ein Feuer brennt" sehr stimmungsvoll und schön fand. Meine persönliche Meinung ist es auch, dass es ein Unterschied ist, ob Bengalos Bestandteil einer Choreografie sind oder ob diese im Spiel gezündet werden, gerne zu Demonstrationszwecken, dass man mal wieder bei der Einlasskontrolle nicht erwischt wurde. Der von mir zu akzeptierende Umstand ist, dass es halt nun mal nicht erlaubt ist, die Dinge ins Stadion zu nehmen und warum sollte man etwas machen, wenn es nicht erlaubt ist? Gut, man kann es probieren, muss aber dann mit den Konsequenzen leben und nicht jammern. Meine persönliche Meinung ist es, dass ein Thermoskannenverbot schwachsinnig ist, es ist jedoch zu akzeptieren, dass ich keine mitnehmen darf. Ich muss halt nicht immer alles nachvollziehen können. In jedem Fall kann ich ein Eishockeyspiel ohne jegliche Choreo auch genießen, mir fehlt da nichts.
Über Bengalos gibt es massenhaft Abhandlungen. Manche verharmlosen, andere übertreiben. Tatsache ist aber, dass unter Umständen Personen zu Schaden kommen können. Gerade im Bereich der Kruve stehen Minderjährige, die u.U. nicht sofort wegkommen, wenn mal so ein Ding dort hin gerät, wo es nicht hin soll. In einem geschlossenen Stadion gibt es noch ein paar Gründe mehr, die für ein Verbot sprechen. Die Dinger bekommen eine Temperatur von mehreren tausend Grad. Beim Abbrennen entstehen Gase durch das Magnesium, die den Atemwegen schaden. Durch den entstehenden Sauerstoff bei der Verbrennung wird das Löschen erschwert. Mögliche Panik könnte die Folge sein. Wer jetzt anmerkt, dass ja nicht jede Woche unser Stadion brennt, dem sei gesagt, dass auch das Prävntivmaßnahmen sind. Jetzt zu behaupten, man könne auch mit einm Feuerzeug Schaden anrichten, ist zwar richtig, aber ein mehr als hinkender Vergleich. Im Prinzip lässt sich alles irgendwie zweckentfremden.
Eine Ausschreitung haben wir im Prinzip dann, wenn aus einer Menge heraus der Veranstaltungsbetrieb gestört wird. Da muss es nicht gleich zu schwerwiegenden Straftaten kommen. Und es ist einfach ein Unterschied, ob Personen in ein Stadion gehen, oder ob jemand eine Bombe in einen Papierkorb legt, der unmittelbar in der Nähe der Wiesn angebracht ist. Die Panther sind verpflichtet, die Auflagen des Ordnungsamtes umzusetzen.
Abgesehen davon lenkst Du momentan nur ab von Deinem Unfug-Vorwurf, wir wären in den letzten Jahren mehrmals durch Auswärts-Ausschreitungen aufgefallen.
Ich lenke nicht ab, ich werde jede Frage aus meiner Sicht beantworten, Das muss nicht richtig sein, aber es ist nun mal meine Sicht. Wir sind nicht aufgefallen, ich war ja nicht dabei. Aber der Presse und den Worten von Sigl habe ich das auch im Wortlaut so übernommen und habe keinen Grund, daran zu zweifeln. Das Auffallen ist keine Schuldzuweisung in Richtung Augsburger Fans, aber zumindest eine Beteiligung ist wohl gegeben.
Und ich will keine Nazis im Stadion haben, auch nicht in Rießersee. In Garmisch hatten sich diese Trottel auch noch mit den Resten von Mering 05 verstärkt.
Ich will auch keine Nazis im Stadion, aber wenn die einfach nur da stehen, dann sind sie aus Sicht der Panther nichts weiter als "Nazis im Stadion, die sich unaufällig verhalten".
Bei der nächsten Wunderkerze im Stadion holt dann nämlich als "Beweis" für die ach so schlimmen Augsburger genau die Zitate von v.K. wieder raus: Seht Ihr, Hockeygott von Krolock hat geschrieben, die AEV-Fans neigen zu Ausschreitungen auswärts.
Ich finde es schade, dass du so einen Schwachsinn vom Stapel lässt. Erstens habe ich das nie getan und werde es auch nicht tun und zweitens kann selbst eine Wunderkerze brennen, wenn man sie in den Kragen bekommt. Ich kann mich nicht erinnern, mich jemals für ein Verbot ausgesprochen zu haben, wie ich mich grundsätzlich eigentlich nicht zu Law-and-Order-Typen zähle. Aber ich halte mich halt weitestgehend an Vorschriften und habe keinen Grund mich dafür zu schämen.
Über den Schnitzeljoe und das "Zukreuzekriechen" hatte Barni im Frühjahr übrigens eine ganz andere andere Meinung.
Nicht mal ansatzweise habe ich meine Meinung geändert, nicht mal ansatzweise. Aber das hat mit dieser Diskussion ja überhaupt nichts zu tun.
Hier geht's eigentlich nicht um Ultras, sondern um überzogene Ordnungsmaßnahmen gegenüber normalen Fans. Im Zuge von 9/11 eingeführt und zur WM 06 ausgebaut.
Jetzt wird es aber schon abenteuerlich. Habe ich nicht ganz früh schon geschrieben, dass man gegen überzogene Ordnermaßnahmen vorgehen soll? Diese wurden übrigens nicht irgendwann eingeführt, sondern sie bleiben überzogen. Das grundsätzliche Vorgehen bvei Einlasskontrollen muss man nicht mögen, aber es ist halt nun mal so. Auch das habe ich bereits mehrfach geschrieben.
Ist aber nicht so. In deutschen Stadien gelten Rechtsgrundsätze wie die Unschuldsvermutung nicht. Zum Beispiel die "Ausschreitungen" in Iserlohn: Ursprünglich hatten 30 Augsburger Stadionverbot, jeder schwarzgekeidete außer er war weiblich, inkl. schwarze Trikots. A98 hat dann als Gruppe die "Ausschreitung" auf ihre Kappe genommen, obwohl es natürlich nicht alle waren. Sondern die "Ausschreitung" ohne Wissen des Rests geplant und ausgeführt wurde.
Unschuldsvernutung? Wir sind doch nicht in einem Strafverfahren. Es geht darum, die Ordnung wieder herzustellen und dem Zuschauer den Schmarrn zu ersparen. Der will nämlich Eishockey und keine Suppenkasper im Block sehen. Natürlich trifft es da auch mal welche, die nichts getan haben. Finde ich nicht gut, aber da haben die Ordner sicher einen miesen Job. Mies vor allem deshalb, weil sich die "Übeltäter" oft nicht hinstellen und Rückgrat zeigen, sondern sich noch hinter denen verstecken, die nichts getan haben. Mir persönlich sind die A98 in jüngster Vergangenheit überhaupt nicht negativ aufgefallen, aber es wird immer so sein, dass Probleme von einer absoluten Minderheit ausgehen. Ob das A98, Mering 05 oder sonstwer ist. Man braucht aber schon Phantasie, wenn man im Umkehrschluss jeden Durchsuchten zum Verdächtigen machen will.
Habe ich noch was vergessen?