Rigo Domenator hat geschrieben:dann ist es halt nicht vergleichen, aber allein zum Holland Thema die Emotionen eines Klopp in Verbindung zu bringen ist eigentlich schon "genial"!
Ein Vergleich ist zwar wirklich sehr weit hergeholt, aber eine Korrelation zwischen den Ereignissen lässt sich trotzdem erkennen. Ich will das gar nicht an einem einzelnen Trainer festmachen, Klopp steht im Augenblick halt im Fokus der Medien.
Für mich ist es insgesamt schon sehr bezeichnend, dass seit mehreren Jahren der Respekt gegenüber den Unparteiischen rapide abnimmt. Das passiert in der Bundesliga, indem sich die Offiziellen anschreien lassen müssen und sich aggressiven Drohungen und Gebärden ausgesetzt sehen. Je weiter wir die Ligen nach unten gehen, desto handgreiflicher wird es, weil die Strafen dafür weniger schmerzhaft werden - vom Geld mal abgesehen. Aber ein BuLi-Spieler riskiert eine Sperre in wichtigen Spielen, die direkt mit dem Erfolg seiner Mannschaft und damit seines eigenen Geldbeutels in Beziehung stehen. In einer Krautliga ist das egal, da sind die Hemmschwellen niedriger.
Aber das Problem setzt in meinen Augen schon viel früher an. Mir sind die typischen Fußballer-Väter ein Dorn im Auge, weil hier bereits gezeigt wird, dass gegenseitiger Respekt, Fair-Play und Achtung der anderen gar nicht wichtig ist. Regelmäßig rasten diese Fußballväter schon bei Spielen ihrer Kleinen in der D- und E-Jugend aus. In der B und C wird es noch vogelwilder. Hier wird bereits ein schlechtes Vorbild gegeben, den Kindern wird vorgelebt, dass es ganz normal ist den Unparteiischen zu beschmipfen oder gar körperlich anzugehen. Diese Gewaltbereitschaft setzt sich natürlich in zunehmenden Maße fort und bedingt leider auch die Eskalation wie nun in den Niederlanden.
Und hier kommt dann auch wieder der BuLi-Coach ins Spiel - als Vorbild. Und die erfolgreichen Trainer sind nun mal auch Vorbilder und Messlatten des moralischen Handelns für Jugendliche. Wenn nun also Klopp oder andere, ausrasten und den nötigen Respekt vermissen lassen, dann kann eine bereits negativ verlaufende Entwicklung gefestigt oder gar verstärkt werden.
Wenn jetzt einer mit dem Emotionsargument daher kommt, dem sei folgendes gesagt. Man kann durchaus emotional bei einem Spiel dabei sein, sich aufregen oder schimpfen - über das Spiel an sich und die Mannschaftsleistungen. Aber keinesfalls aggressiv und eskalierend-primitv gegenüber einer anderen Person. Das hat nichts mit Sport zu tun und schon gar nichts mit einem normalen Umgang unter Menschen. Ein wenig "Kinderstube", Kontrolle, Respekt und Achtung darf erwartet werden, auch im Fußball.
Gruß
Der Rentner