Kriegt sie SZ so wenige Leserbriefe, dass so ein polemischer Schmäh abgedruckt werden muss? Man kann durchaus Kritik an Hoeneß üben, aber dann sollte man es halt vernünftig machen und vor allem nicht nur die eine Seite der Medaille sehen, nur weil die einem besser in den Kram passt. Aber die Schwarz-Weiß-Nummer ist natürlich viel einfacher ... und kommt offenbar auch den Medien besser entgegen.Augsburger Punker hat geschrieben:Leserbrief heute in der SZ:
Nie der Pubertät entwachsen
Mich wundert, dass U. Hoeneß vor Bekanntwerden seines Steuergebarens als Vorbild galt. Ein Mensch, der in seinen Wortmeldungen keinerlei Manieren zeigt. Der nicht spricht, sondern bellt. Der als Wurstmillionär Dumpinglöhne zahlt. Der, wenn sein Verein verloren hat, rotköpfig schmollt oder den Schiedsrichter, den Rasen, die überharte Spielweise des Gegners bezichtigt. Der von Fairplay spricht, aber zwei Tage vor dem Europapokalhalbfinale von Werder Bremen melden lässt, dass Miroslav Klose nach Bayern wechselt, ganz bewusst, um dem Kontrahenten aus der Heimat zu schaden. Unde der nun das gleiche mit Mario Götze tut, eine Woche vorher aber betroffen gemeldet hat, ihm gefalle gar nicht, dass der Abstand zu den anderen Vereinen so groß ist. Der nach Erfolgen anderer nicht Respekt erweist, sondern sagt, man würde sich so lange mit so viel Geld verstärken, bis die Gegner nur noch das Fernglas ... Hat der Mensch verstanden, worum es im Sport geht? Vorbild? So einer? Ein 60-jähriger, der nie der Pubertät entwuchs? Und nun tut man überrascht, dass dieser Mensch Steuern hinterzieht?
Matthias Schnitzler, Köln
[Fußball] FC Bayern München
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Frage: Warum muß man es ihnen nicht vorwerfen? Entweder verurteile ich etwas, dann lasse ich es auch selbst bleiben, oder ich kann etwas gut heißen, dann kann ich selbst so agieren. Oder etwa nicht? Hoeneß ist aufgelaufen weil er sich daran nicht gehalten hat. Viele andere sind gerade dabei diesem Beispiel zu folgen ohne es zu merken.Von Krolock hat geschrieben:Dieses von Hoeneß selbst eindrucksvoll zelebrierte Spiel spielen jetzt halt diejenigen mit, denen man es nicht vorwerfen muss. Auch wenn ich den Brief viel zu verbissen finde.
Darüber solte mancheiner mal in einer ruhigen Minute nachdenken.
@ ratman: Eine Selbstanzeige deren GENAUER Inhalt nicht öffentlich bekannt ist, lässt eben bei den kolpotierten Sachverhalten und Zahlen schon eine Unschuldvermutung zu. Nicht beim Kern der Sache, aber um den geht es ja längst nicht mehr.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
Leserbriefschreiber sind ein bestimmter Schlag Leute, zum Hoeneß Thema kommen dann halt noch Faktoren wie Neid dazu. Besonders von Fans von Clubs in denen eine schlechte Struktur und somit kein Erfolg vorherrscht. So wie eben Fans vom FC Kölle.
Außerdem ist es natürlich immer leichter auf andere zu zeigen, da man hierbei den Scheißdreck vor der eigenen Haustüre allzu leicht übersieht.
Ich schätze mal das Hoeneß wesentlich mehr gutes getan hat, als schlechtes. Das wird halt dezent verschwiegen.
Außerdem ist es natürlich immer leichter auf andere zu zeigen, da man hierbei den Scheißdreck vor der eigenen Haustüre allzu leicht übersieht.
Ich schätze mal das Hoeneß wesentlich mehr gutes getan hat, als schlechtes. Das wird halt dezent verschwiegen.
Kein Schwanz ist so hart wie das Leben
Horst Schimanski
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Unglaublich. Hoeneß ist es, der den Saubermann gespielt hat. Hoeneß ist es, der auf alles Hexenjagd veranstaltet hat, was nicht in die Normen seines CSU-Clubs gepasst hat. Wie viele Beispiele möchtest du haben? Hoeneß kämpft jetzt mit den Geistern, die er über Jahre gerufen hat. Das ist sein Problem. Nicht, dass er ein Krimineller ist, sondern ein Krimineller, der seit Jahren mit Fingern auf andere zeigt.kottsack hat geschrieben:
Hoeneß hat Kraft seiner Arbeit und seines Großmuts viel mehr für dieses Land getan, als die meisten anderen. Denoch schaut er auch auf seinen Vorteil, damit es ihm gut geht. Verfehlungen sind menschlich und werden hoffentlich angemessen bestraft. Denoch finde ich diese Hexenjagd der ganzen Saubermänner zum Kotzen. Und würde Hoeneß nicht schmollen, wenn sein Verein verliert, wäre irgendwas verkehrt. Mehr Sorgen würde ich mir machen, wenn er vor Freude nackig über ne Blumenwiese hüpfen würde.
Unschuldsvermutung? Auch wenn du bei der Verteidigung der geistigen Elite dieser Republik nicht immer falsch liegst, die Selbstanzeige dient nicht dem Beweis der Unschuld sondern der Straffreiheit.
Einsperren muss man ihn. Denn jeder stehlende Polizist wird unter Hinweis auf seine Funktion schwerer bestraft. Jeder Jurist, der Recht bricht, wird unter Hinweis auf seine exponierte Stellung verurteilt. Jeder Sachverständige wird verknackt, wenn er seine Stellung missbraucht und auch bei Wirtschaftsbossen spielt bei der Verurteilung die Verantwortung gegenüber anderen eine Rolle.
Jetzt so zu tun, als wäre Hoeneß Privatmann, ist schlicht und ergreifend lächerlich. Er, der alles dafür getan hat, ein solcher eben nicht zu sein. In keiner Situation, in keiner Talkshow, in keinem Meeting mit CSU-Größen und in keiner Beratungsstunde mit Wirtschaftsbossen. Plötzlich isser Privatmann, der Arme.
Dass gerade bei Hoeneß die um die Ecke kommen und um Milde preisen, die sonst den dicksten Hammer schwingen, ist schon mehr als merkwürdig
Naja, würdest du oder der Rene auch so reden, wenn der Hoeneß in die Bundesbank einmarschiert wär, und da 3 Millionen EUR erbeutet hätte?Manne hat geschrieben:Das wird halt dezent verschwiegen.
Nix anderes hat er im Endeffekt gemacht. Und da juckts mich im Endeffekt nen Scheiß, was der gute Uli alles gutes getan hat. Dann zahl ich ab jetzt auch keine Steuern mehr und Spende das dem örtlichen Tierheim. Da würde ich mein Geld auch besser aufgehoben wissen, als am Hindukusch.
Moment, Steuern zahlt man erst nach dem erwirtschaften von Gewinnen.punisher hat geschrieben:Naja, würdest du oder der Rene auch so reden, wenn der Hoeneß in die Bundesbank einmarschiert wär, und da 3 Millionen EUR erbeutet hätte?
Nix anderes hat er im Endeffekt gemacht. Und da juckts mich im Endeffekt nen Scheiß, was der gute Uli alles gutes getan hat. Dann zahl ich ab jetzt auch keine Steuern mehr und Spende das dem örtlichen Tierheim. Da würde ich mein Geld auch besser aufgehoben wissen, als am Hindukusch.
Wie er die gemacht hat, keine Ahnung. Börse samt zugehöriger Optionen, wobei es da kranke Auswüchse gibt. Diese Geld- und Börsendinge trut sich von den politischen Nullen keiner anzugehen. Wurde Steuer hinterzogen, schreit plötzlich alles.
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Um die Höhe ging's mir nie - ehrlich gesagt höre bzw. lese ich die Zahl gerade das erste Mal, weil mir das ganze Hoeneß-Theater in den Medien eh auf den Sack geht. Mir geht's um die Steuerhinterziehung an sich. Und da fällt bei Selbstanzeige die Unschuldsvermutung schwer - nicht mehr und nicht weniger.djrene hat geschrieben:Dann darfst Du bei den 650 Millionen und weiteren unbestätigen Sachen die Unschuldsvermutung anwenden![]()

"Es gibt schlechte Tage und es gibt legendär schlechte Tage." Richard B. Riddick
Die Nehmermentalität ist ja auf dem Vormarsch. Dachte sich Esser, Schneiderdjrene hat geschrieben:Hat man bei Zumwinkel, Peter Hartz und weiteren gesehen. Kann also so nicht ganz stimmen.
, Sommer, Wiedeking. Da müssen Politiker neidisch werden, und vergessen ebenso ihre Vorbildfunktion
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Hallo? Zumwinkel hat 2 Jahre Knast bekommen. Dass die zur Bewährung ausgesetzt wurden, ist doch eine andere Bewertung, aber kein anderes Urteil. Willst du lebenslänglich?djrene hat geschrieben:Hat man bei Zumwinkel, Peter Hartz und weiteren gesehen. Kann also so nicht ganz stimmen.
Hartz ist was anderes, dem stehen aber Urteile gegenüber weniger Prominenten aus der Wirtschaft gegenüber, die knackig sind
Zumwinkel ließ wohl viel eher Dumpinglöhne als andere zahlen, Frauenarbeit bei Nacht dürfte auch nicht gerade zu den Glanzleistungen zählen. So einer kommt mit zwei Jahren auf Bewährung davon, da lachte Hoeneß vermutlich laut...Von Krolock hat geschrieben:Hallo? Zumwinkel hat 2 Jahre Knast bekommen. Dass die zur Bewährung ausgesetzt wurden, ist doch eine andere Bewertung, aber kein anderes Urteil. Willst du lebenslänglich?
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Damit gehe ich konform - und eine Haftstrafe hatte ich ja bereits eingefordert - unabhängig von der Höhe. Wer Depots und Konten in der Schweiz unterhält, weiß meistens schon vorher, warum er das tut. Von einem einfachen "Fehler" kann also da nicht die Rede sein. Und ich hoffe da werden noch einige ihren Richter sehen. Eine persönliche Wunschliste hätte ich da jaRatman hat geschrieben:Um die Höhe ging's mir nie - ehrlich gesagt höre bzw. lese ich die Zahl gerade das erste Mal, weil mir das ganze Hoeneß-Theater in den Medien eh auf den Sack geht. Mir geht's um die Steuerhinterziehung an sich. Und da fällt bei Selbstanzeige die Unschuldsvermutung schwer - nicht mehr und nicht weniger.![]()

Alles andere snd Nebenkriegsschauplätze, die mit dem eigentlichen Thema nix zu tun haben. Da sehen halt jetzt einige ihre Chance persönliche Animositäten loszuwerden, übersehend, daß sie nun die gleiche moralische Keule reiten, die sie Hoeneß vorwerfen. Und den Stein soll ja bekanntlich nur einer werfen ... Da wird dann auch nicht mehr unterschieden zwischen FC Bayern und der Privatperson Hoeneß, da wird der Götze Transfer plötzlich zu einem Steuerproblem (wobei er angeblich ein rechtliches Börsenproblem ist, das ist aber BvB Sache) und es werden den Hoeneß'schen Unternehmen Hungerlöhne unterstellt, für die es zumindest auf die Schnelle überprüfbar keinen Hintergrund gibt, während die Wurstpellenreinigerin bei Tönnies vermutlich übermorgen Millionärin wird. Ohne Lotto.
@ kottsack: Natürlich muss niemand für einen Hungerlohn arbeiten. Es gibt immer noch die Möglichkeit zu VERhungern. Wenn die Agentur dir nämlich diesen Job auf den Bauch bindet und Du dankend ablehnst, dann wird dir die staatliche Hilfe gleich mal gekürzt oder gestrichen. DAS nenne ich ne Wahlmöglichkeit. Die sollen so bezahlen, daß man davon leben kann, oder zusperren, wenn das Geschäft das nicht hergibt, daß jeder Vollzeit-Mitarbeiter vom Lohn leben kann. Egal ob der Arbeitgeber Tönnies, Hoeneß, Amazon oder Caritas heißt.
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Dich möchte ich poltern hören wenn Hoeneß Bewährung bekommt.Von Krolock hat geschrieben:Hallo? Zumwinkel hat 2 Jahre Knast bekommen. Dass die zur Bewährung ausgesetzt wurden, ist doch eine andere Bewertung, aber kein anderes Urteil. Willst du lebenslänglich?
Hartz ist was anderes, dem stehen aber Urteile gegenüber weniger Prominenten aus der Wirtschaft gegenüber, die knackig sind
Knast auf Bewährung ist halt nur so ein bißchen Strafe. Gerade in solchen Kreisen, wo bei Jobs mit Sicherheit kein Führungszeugnis verlangt wird. Finanziell st man ihm ja auch nicht auf die Füße gestiegen. Alles easy. Weiterleben wie bisher - 6 Monate schlechte Presse und dann Bussiness as usual. Man hätte ihn gerne vorzeitig entlassen können, 1 Jahr hätte ich mir aber erwartet daß er einfährt.
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