Kolbenvernichter hat geschrieben:Pyrotechnik ist doch erst seit 5-10 Jahren verpöhnt. Davor hats niemanden gejuckt wenn welche gezündet wurden.
Pyros gibts doch schon seit Ewigkeiten. Früher wurde im Zusammenhang mit Pyros auch noch mit "Fantastischer Stimmung" gesprochen.
Dann erkläre ich mal kurz, warum der Beitrag aus meiner Sicht nicht vernünftig ist.
Es gibt Pyros seit Ewigkeiten, aber es gibt eben kein Gewohnheitsrecht. Die Tatsache, dass es das jetzt nicht mehr gibt ist nicht aus Jux entstanden, sondern hat Hintergründe. Eine gewichtige Rolle haben hier neben den Kommunen auch die Clubs und sogar diverse Fanbetreuer gespielt. Ich muss das nicht gut finden, aber ich habe Beschlüsse zu akzeptieren. Punkt! Wenn ich das nicht mache, handle ich als Fanclub gegen die Auflagen.
1600 bis 2500 Grad sind einfach verdammt heiß. Das Risiko, dass sich irgendein völlig Unbeteiligter in einer Menge dadurch zu Schaden kommt, ist nicht kalkulierbar. Kann ich Fans vorschreiben, mit ihren Kindern eine Stelle zu meiden, nur weil sie dort möglichen Verletzungen ausgesetzt sind? Hätte es keine Vorfälle gegeben, wäre es nicht verboten. Dass Entscheidungen dabei auch mal ins Uferlose geraten (Thermoskannenverbot) steht auf einem anderen Blatt, aber bei Pyros finde ich das vernünftig.
Außerdem sind irgendwelche willkürlich gezündeten Bengalos, die optisch nicht viel bewirken, dafür im Anschluss 10 Minuten stinken, nicht Grundlage einer guten Stimmung. Schöne Choreo und sicher abgebranntes Feuerwerk ließe sich machen, gefällt mir auch sehr gut, kostet aber Geld. Geld, das niemand bezahlen möchte.
Ich wäre absolut dafür Zonen einzurichten wo man Pyros zünden darf
Nach unserem Recht entbinden die "Zonen" aber nicht von Verantwortung. Wem dort etwas passiert, der kann klagen und viele werden klagen und Recht bekommen.
Das Interesse für die Fankultur betrifft halt hauptsächlich jüngere Fans im Alter von 18-40. Eben der doch meist aktivere Teil der Szene.
So ganz verstehe ich nicht, worauf du da hinaus willst
Aber mal ehrlich: So mancher Auswärtsfahrer wird sich doch auch schon geärgert haben wenn Polizisten den Bus umstellen und anschließend man eingekesselt von mehr Polizisten und Hunden als Fans zum Stadion gebracht wird. Auch die Situation in Straubing mit den Ordnern war völlig überzogen z.B. - und das passiert ja auch des öfteren in anderen Stadien.
Es gibt aber Auswärtsfahrer, die fahren mit einem Zug nach München auf ein Auswärtsspiel, steigen mit anderen Fans aus und sind relativ peinlich berührt, wenn sie in einer Menge stehen, aus der "Verreck' Münchner Dreck" gesungen wird. Ich zum Beispiel. Ich mag die Stadt München nicht, ich mag den Club nicht und trotzdem empfinde ich die Gesänge als peinlich
Die Polizeipräsenz hat immer was mit der Lageeinschätzung zu tun, die auch wieder durch Kommune, Polizei und Club erfolgt. Manches Aufgebot der Polizei erscheint tatsächlich völlig übertrieben, aber sobald sich bei oder nach einem Spiel der Satz "wo sind sie, wenn man sie braucht" ehrfach genannt wird, besteht Handlungsbedarf. Wie viele Anzeigen berufen sich unter anderem auch darauf, dass keine Polizei oder kein Ordner in der Nähe war.
Wichtig ist es auch das man zwischen Ultras und Hooligans unterscheidet. Hooligans fahren nur auf Spiele um sich zu schlägern, meistens vor dem Spiel. Das Spiel an sich wird teilweise gar nicht angeschaut und ist im Grunde genommen auch egal.
Das ist zwar richtig, aber erstens sind die Übergänge fließend und zweitens weiß ich wieder nicht, was du damit sagen willst. Soll man zwei separate Eingänge installieren, einen mit Aufschrift "Ultra" und einen mit Aufschrift "Hooligan" und wer durch zweiteren marschiert wird dann wieder abgewiesen? Tatsache ist, dass der Selbstreinigungsprozess auch bei Ultras nicht funktioniert. Benimmt sich einer der Ultras daneben, wird er eher selten von den Kumpels in die Schranken gewiesen sondern meistens solidarisieren sich die anderen mit ihm.
Die Ultras haben sich als Ziel gesetzt die Mannschaft so gut es geht zu supporten - akkustisch und kreativ - auswärts wie auch daheim. Zusätzlich sind auch die Jugendmannschaften wichtig und werden besucht.
Warum machen sie es dann nicht? Wie beschrieben, die feiern sich lieber selbst. Warum reagieren die nicht auf das Spielgeschehen, warum geben sie nicht Gas, wenn es mal nicht so läuft? Glaubst du nicht, dass es einem Werner egal ist, wenn da eine Menge "Schanzer Schweine" singt? Glaubst du nicht, der möchte nicht lieber Aufmunterung "seiner" Fans haben. Oder Ehelechner, wo zwar das halbe Forum lamentiert, wie ungerecht er doch behandelt wurde, aber niemand ihn gefordert oder gepusht hat.
Das sind für mich zu großen Teilen Selbstdarsteller. Sie uniformieren sich, grenzen sich quasi von den anderen ab, was sie doch für tolle Hechte sind und sehen es als wichtig an, von den Ultras der Gastmannschaft sofort erkannt zu werden. Geht es da wirklich noch um den Club?
Ich denke den meisten ist das mit der Fankultur und Pyro einfach total egal, weil sie mit dem Thema einfach nix am Hut haben bzw auch am Hut haben wollen
Und ich denke, da denken einiger drüber nach, nur kommen nicht alle zu dem gleichen Ergebnis. Und das nicht, weil es ihnen egal ist.
Nur wie bereits auch schon geschrieben - auch früher ging es in Stadien teilweise ganz anders ab
Korrekt, und früher ging aber auch keiner zum Anwalt, weil ein Baum nicht gewollten Schatten spendete und früher kam auch kein Ordnungsdienst, weil jemand an einen Baum pisst, bevor es ihn verreißt. The times they a are a-changin'. Und ich weiß, dass es gerade in Sachen Pyros in den vergangenen Jahren eine Menge strafrechtlicher und zivilrechtlicher Klagen gab.
heutzutage ist man ja schon ein Straftäter wenn man sein Bier verschüttet weil man sich über eine Entscheidung der Schiedsrichtiger ärgert - auch das gehört zur "Fankultur".
Die klassische Übertreibung. Natürlich ist man das nicht. Aber wenn jemand auf mich ein Bier verschüttet und mir erklärt, dass ich das zu akzeptieren habe, weil es zur Fankultur gehört, dem werde ich sehr eindringlich ins Bewusstsein rücken, dass dem nicht so ist. Geht es eigentlich noch?
Ich weiß nicht wieviele tausende Euros die 98zger in den letzten Jahren gesammelt haben um sie dem Nachwuchs oder sonstigen Projekten zu spenden. Das find ich scho klasse.
Finde ich auch klasse, aber wie Michi schrub, sowas machen auch andere Fanclubs und vor allem, so etwas machen auch Personen, die überhaupt nicht in Fanclubs organisiert sind