[Fußball] Europapokal 2015/16

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Ghandi

Beitrag von Ghandi »

djrene hat geschrieben: Wir hätten aber eh nix mehr reingebracht.
Jetzt mal Butter bei die Fische: mit wieviel Kohle hängst im Verein denn nun drin? ;)
tho
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Beitrag von tho »

djrene hat geschrieben:Oblak, der erst eine Weltklasse-Parade raushaut, sich dann noch ruhig ansieht wie der Ball geklärt wird und dem dann plötzlich eine karrieregefährdende Verletzung zufliegt :-) Immerhin hat er von den 3 Minuten, die er am sterben war, noch 30 Sekunden nachspielen lassen ...

Wir hätten aber eh nix mehr reingebracht.
Hätte in der ersten Hälfte ja schon 5 Minuten nachspielen lassen können :cursing:
Ansonsten seh ichs wie Bruins.
Und das sag ich bei einem Fußballspiel nicht oft.
Iwie hat mich Atletico gestern an Di Matteo erinnert!
Was mir absolut schleierhaft ist, wieso ein Costa 70 Minuten gefühlt tausendmal in die Meute reinlaufen darf, bis vom Coach reagiert wird, denn ein Götze hätte so definitiv keine 20 gespielt :thumbdown:
Tiger Mario
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Beitrag von Tiger Mario »

djrene hat geschrieben:Von der Spannung un der Intensität ein geiles Halbfinale, bei dem leider die Mannschaft die mehr für's Spiel - und zwar erheblich mehr - gemacht hat, leider nicht belohnt wurde. Leider muß man sagen: selber schuld. Denn Chancen waren mehr als genug da um ins Finale einzuziehen. Und da meine ich nichtmal den verschossenen Elfer von Müller, denn wenn der sitzt wird das ein komplett anderes Spiel. Wie das dann ausgeht kann keiner sagen. Weltklasse wie Oblak den Schuß von Alaba von der Linie kratzt (klar Mario, Bayern hatte keine Torchancen). Vielleicht hätte man die letzten 10 Minuten noch Benatia und/oder Tasci vorne reinstellen sollen um da die Lufthoheit zu haben. Alles in allem war das bis auf 2 Aussetzer ein perfektes Spiel. Und da kann der v. Krolok sticheln und haten was er will, es war erneut in weiten Teilen eine CL-Saison die geil war. Niemand ausser Bayern-Hassern forderten ja das Triple. Gewünscht wird sowas immer, gehofft darauf auch, Forderungen sind immer Blödsinn und man weiß da schon gleich aus welcher Richtung so ein Käse dann kommt. Aber klar, gegen lauter Fallobst muß man schon den Titel holen. Sollen andere erstmal 6 mal Halbfinale in 7 Jahren spielen, dann reden wir da irgendwie weiter.

2 Wünsche hätte ich jetzt noch: Atletico soll den Pott holen und die UEFA möge Simeone für längere Zeit aus dem Verkehr ziehen. Das hat mit Typ nichts mehr zu tun, der ist unsportlich, psychopatisch, hochgradig aggressiv, bis hin zu körperlichen Angriffen. Sowas hat auf der Bank nichts zu suchen. In Spanien hat man's ja bereits zweimal umgesetzt, das nächste mal ist er da vermutlich richtig fällig. Irgendjemand aus seinem Stab hat doch gestern auch wieder in der Schlußphase einen Offiziellen körperlich angegangen, wenn ich mich recht entsinne. Sowas geht einfach nicht. Sich beschweren ist ja völlig in Ordnung, meinetwegen auch lautstärker, aber was da abgeht ist nicht tolerabel.

Rene, les doch alles richtig bitte. Ich hab doch die Chancen geschrieben die man hatte und die waren für mich nicht in der Masse da wie es jetzt jeder hinstellt. Klar hat man des so richtig gut gespielt und der Ball lief auch super. Aber was bringt mir das am Ende wenn ich mir kaum richtig gute Chancen rausspiele und jetzt rausgeflogen bin?
Das 1:0 und Alabas Schuss waren sogar nich abgefälscht und dann hattest noch 2 mal Müller Chancen und das wars. Oder willst die kläglichen Versuche eines Coman am Ende mit aufzählen?
Von daher bin ich weit entfernt hier von einem richtig geilen Spiel der Bayern zu sprechen, ansonsten wäre man jetzt im Finale wenn das alles so geil gewesen wäre.
Ghandi

Beitrag von Ghandi »

Müller mit seinem schlechtesten Spiel seit langem leider im Halbfinale der CL, Costa irgendwie nur noch ein Schatten seiner selbst und auch Lewandowski irgendwie mit völlig untypischen Fehlern. Wenn man Hoeneß von vor ein paar Jahren mal modifziert auf gestern zitieren darf: "Lewandowski und Müller sind gute Stürmer. Wären es sehr gute, wären wir jetzt im Finale". Hat nicht sollen sein, nächstes Jahr auf ein Neues, obwohl ich dabei bleibe, dass das Ausscheiden unnötig war. Aber gut, Guardiola wird sich im Hinspiel was gedacht haben, so wie letztes Jahr im Rückspiel, nur was, das bleibt wohl sein Geheimnis. Okay, Titel 1 weg, die Meisterschaft werden sie nicht mehr verdaddeln, also wird's im Pokal-Endspiel nochmal spannnend. Für mich nur auffällig, wie sehr der liebe Pep in letzter Zeit immer betont, dass er sein Leben gegeben hat.... macht das jemand, der sich nichts vorzuwerfen hat? In der Regel nicht.... aber auch hier: wen juckt's (ihn am Wenigsten), nächste Saison verdient er ein Vielfaches, darf mal richtig Kohle raushauen, also was juckt einen da die Kritik von ein paar Bayern-Fans. Für mich bleibt nach den drei Jahren aber trotzdem das, was ich bei seiner Verpflichtung schon angeführt habe, nämlich, dass er erstmal beweisen muss, dass er der beste Trainer ist. Und das hat er nicht geschafft. Dass er nun die Titel national holt, also bitte.... das hätten wohl fast alle Trainer der Liga geschafft. Heynckes holte das Triple, hat national alles in Grund und Boden geschossen, und dann hat man den Kader für über 100 Mios verstärkt. Das nicht zu holen wäre blamabel bis zum Abwinken....... ich persönlich freu mich auf Ancelotti. Ganz anderer Stil, ganz andere Persönlichkeit. Der Egomane ist weg und gut......
Bruins

Beitrag von Bruins »

Lags jetzt daran, dass Müller und Lewandowski nur gute Stürmer sind, oder am Trainer?
Hat evtl sogar der Trainer den Elfmeter selbst verschossen? Oder Thiago gezwungen, im Hinspiel wie ein élève seinem Gegenspieler hinterher zu tänzeln? Hat man gerade nicht die Mannschaft über 90 Minuten an die Wand gespielt, die Real und Barca seit 2-3 Jahren komplett Paroli bietet?

Ach, Fußball lässt sich halt so herrlich polemisch/proletisch auf eigene Abneigungen und Platitüden reduzieren.
Ghandi

Beitrag von Ghandi »

Bruins hat geschrieben:Hat man gerade nicht die Mannschaft über 90 Minuten an die Wand gespielt, die Real und Barca seit 2-3 Jahren komplett Paroli bietet?
Na, wenn's ein Trost ist, dann sei der doch allen Enttäuschten vergönnt. Ändert nichts daran, dass ich Guardiola für einen Vollpfosten halte. Und das war schon so, bevor er in München aufgeschlagen ist. Und in meinen Augen hat sich das bestätigt. Ich hoffe, Du gestattest einem Foren-Mitstreiter seine persönliche Meinung. Selbstverständlich darfst Du diese in Deiner Dir gefallenden Polemik Deinen persönlichen Vorlieben/Abneigungen passend zerpflücken, so lange es Dir gefällt, es ändert trotzdem nichts daran, dass Guardiola nichts geholt hat als das, was er mit diesem Kader im Endeffekt holen musste.
Bruins

Beitrag von Bruins »

Du kannst deine Meinung äußern wie du möchtest. Wenn du sie argumentativ auf so schwachen Beinen kund tust, wirst du halt auch das Echo bekommen.

Was den Trainergott Heynckes angeht, hat er den bestmöglichsten Abschied überhaupt bekommen. Wie man deinem Text entnehmen kann, misst du (und nicht nur du) die Trainer jetzt nur noch an der CL. Ob Jupp das Ding nochmal geholt hätte? Und was wäre mit ihm passiert, wenn nicht? Wäre ein nicht CL-Titel von ihm verzeihbarer als von einem 30 jahre jüngeren Trainer, der noch am Anfang seiner Laufbahn steht?

Und wenn ich mir Heynckes' Vita so ansehe....Anfang der 90er hat er bei Bayern "im Suff" den Europapokal versprochen und durfte zu Beginn der nächsten Saison nach einer Heimpleite gegen Rostock (wenn mich die Erinnerung nicht trügt) gehen.
98 hat er mit Real Madrid die CL gewonnen.

Quizfrage.....was hat er von 1998 bis 2011 denn zerrissen? Schalke, Frankfurt, Gladbach waren Lachnummern. Dritter mit Benfica, dem portugiesischen Überverein. Ein bisschen oberes Mittelfeld in Spanien. In Leverkusen hat er gute Arbeit geleistet. Ich wüsste aber nicht, was ihn nun genau zum Übertrainer gemacht hat, außer dass er gut mit Spielern konnte. Der Meistertitel? Geschenkt, sagst du selbst. DFB-Pokal.....joa, der eh.
Die CL hat er gewonnen - ein Wettbewerb der sich genaugenommen auf 3-4 Spiele im Jahr zuspitzt. Was man im Jahr davor gesehen hat, als er haargenau so ein Spiel wie das gestrige im Finale verloren hat.
Er? Oder doch die Mannschaft?

Man stelle sich vor, Müller macht gestern das Ding und Bayern steht nur noch einen Schritt vom Triple entfernt. Dann wäre es für die Guardiola-Kritiker im schlimmsten Fall halt frei nach Berti Vogts gegangen:

Wenn ich über's Wasser laufen würde, dann würden die Kritiker sagen "Schau her, schwimmen kann er auch nicht.

Wenn du ihn einfach nur für einen Depp hältst, gerne. Das kratzt mich genausowenig wie ihn. Aber das verweben mit sportlichen Argumenten kontere ich dann halt doch gerne.

P.S.: Fehler hat er in meinen Augen auch einige gemacht. Ich seh das Thema eigentlich relativ entspannt/neutral. Ich bin mir auch sicher, dass Ancelotti gut tun wird und man nächste Saison wieder den Cupgewinn angreifen wird. Ich kann nur nichts damit anfangen, einem Trainer der nicht weniger Verdienste als jeder andere vor ihm hat nachträglich so ans Bein zu pinkeln. 3x Meister, 2x Pokalsieger, 3x CL-Halbfinale. Joa...passt.
Ghandi

Beitrag von Ghandi »

Aha, die Leistungen von Heynckes bei anderen Vereinen zählen da für Dich mit? Ernsthaft? Auch eine interessante Ausgangssituation. Guardiola hingegen kam als der Messias, der beste Trainer der Welt, was von anderen wie Hitzfeld (CL-Gewinner + weitere Finalteilnahme), Heynckes (CL-Gewinner + weitere Finalteilnahme) oder van Gaal (Finalteilnahme) niemals jemand behauptet hatte. Manch einer, unter anderem meine Wenigkeit hatte damals geäußert, dass Guardiola in einem Verein mit Weltstars zweifelsohne gigantische Erfolge verbuchen konnte, diese aber erst bei weiteren Vereinen bestätigen muss, um sich den Titel des weltbesten zu verdienen. Bei Bayern hat er es nicht geschafft. Vielleicht - mit ein paar hundert Millionen mehr als bei den Bayern - gelingt es ihm ja bei Manchester City. Um aber nochmal kurz auf Deinen hanebüchenen Vergleich bezüglich Heynckes zu kommen:

1) wo habe ich Heynckes Trainergott genannt?
2) glaubst Du denn hinter Deiner offensichtlichen Bayernbrille nicht auch ein kleines bisschen, dass es schon auch von der Mannschaft abhängt, die man trainiert? Ich würde Deinen Trainergott Guardiola mal z.B. bei Greuther Fürth, Bochum (sorry Kai) oder Union Berlin mit den jeweiligen Budgets sehen. Natürlich - keine Angst, ich zerstöre Dein Weltbild nicht - würde er diese binnen kürzester Zeit in die CL und zu Titeln führen, ganz klar. So ähnlich muss man die damaligen Verhältnisse gegenüber Frankfurt, Schalke und Gladbach wohl ansetzen.

Sicherlich hast Du Recht, hätte hätte Fahrradkette, aber es ist halt nicht passiert. Und das ist im Endeffekt da Resultat. Drei Jahre im Halbfinale gegen spanische Gegner, die er nun in- und auswendig kennen sollte, rausgegangen. Zweimal davon mit starker Kritik von Außen (und ich rede nicht von Fans, sondern von Fachleuten und Medien) wegen verkorkster Taktik und seltsamen Aufstellungen. Kann gutgehen, muss aber nicht. Und wie heißt es im Fußball so schön: "wer trifft, hat Recht". Wäre es gut gegangen, wäre er der Held, so bleibt leider der Makel zurück. Das ist im Leben aber überall so.

Mich als einfchen Nicht-Insider FC Bayern-Fan fasziniert jedoch, dass Du kein typischer Bayern-Hardcore-Fan zu sein scheinst. Auf Deine eigene Weise zwar trotzdem seltsam, weil alles zurechtbiegend und andere Sichtweisen umgehend ins Lächerliche ziehend, um selbst hanebüchene Vergleiche anzustreben, aber dennoch ansatzweise mit einen Hauch Realitätsbezogenheit. Dafür meine ehrlichen Respekt. Aber weißt Du, mit Scheuklappen-Argumentation kommst Du aber auch nicht sehr weit.
Bruins

Beitrag von Bruins »

Heynckes wird für mich in dem Moment relevant, in dem er bzw das Triple davor ins Spiel gebracht wird.
Wir sind uns beide einig, dass Heynckes kein Übertrainer war. Alleine daran erkenne ich doch schon, dass es eben nicht die Qualität des Trainers an sich ist, die zwangsläufig über einen CL-Titel entscheidet.

Manche glorifizieren ihn ja geradezu dafür und halten ihn für den Besten - ob du das auch so siehst kann ich nicht beurteilen. Du sagst nein, dann ist das für mich ok.

Aber selbst das was ihm geholfen hat das Triple 2013 zu holen, die Menschenführung, musste gerade er auch erst lernen. Da ist Guardiola mit Anfang 40 deutlich weiter als Heynckes es war, als er Frankfurt damals im Allingang in seine Einzelteile zerlegt hat.

Die einzelnen Jahre würde ich deutlich differenzierter sehen:
2014 geht auf Guardiola's Kappe - das wird er auch immer selbst so sehen.
2015 ist völlig irrelevant. Bei den Ausfällen die man hatte war das Ergebnis sehr in Ordnung und in Barcelona darf man auch mal für ein paar Minuten auseinanderfallen. Das ist schon ganz anderen Kalibern passiert, die sich dort dann 5 gefangen haben.
2016 jetzt....was will man ihm da denn vorwerfen? Pauschal könnte man sagen, dass die Form zur entscheidenden Phase das dritte Jahr in Folge im Keller war. Aber nichtmal das trifft es zu 100%, wenn man sich das gestrige Spiel ansieht. Das war ein absolut perfekter Auftritt von A bis Z, der durch Nuancen und eine Nichtabwehrleistung in einer einzelnen Hinspielszene kaputt gemacht wurde.

Lebbe geht weiter, das wusste schon der große Stepanovic.

Auf das ManCity der nächsten Jahre bin ich SEHR gespannt. Genauso wie auf das Liverpool der nächsten Jahre.
IamCanadian
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Beitrag von IamCanadian »

Von Krolock hat geschrieben:Auch das ist nicht beschämend, sondern "Defense wins Championships" ist keine ganz neue Weisheit.
So sieht´s halt aus.
Man kann festhalten, dass Bayern in den 6 Spielen der KO-Runde nur einmal zu Null gespielt hat. Das ist zu wenig und vor allem in der Arithmetik des Wettbewerbs kaum zu kompensieren.
Zum Vergleich die anderen Halbfinalisten (vor dem heutigen Spiel): Real und Atletico 4 mal zu Null, ManCity 3 mal.

Warum man beim Stand von 1:0 so hoch verteidigt kann ich nicht nachvollziehen. Am Anfang ja, von mir aus: den Gegner überrumpeln, unter Druck setzen, man braucht ja auch das Tor. Da kann ich das Risiko rechtfertigen. Aber dann??

Von daher sehe ich Guardiola schon sehr kritisch.
Bei so einem System bekommt der Gegner zwangsläufig seine Chancen. Vorne ist man nicht effizient genug um das auszugleichen. Ich erinnere mich an eine Phase im Heimspiel gegen Benfica, in der man ohne einen einzigen Abschluss geschlagene 25 Minuten um den Strafraum herumspielt. Da kannst du Ballbesitz haben noch und nöcher. Irgendwann muss halt mal was aufs Tor.

Ich bin froh das Guradiola geht. Ich bin einfach ein Freund von Effizienz.
Lewandowski darf er übrigens mitnehmen.
Bruins

Beitrag von Bruins »

IamCanadian hat geschrieben:Warum man beim Stand von 1:0 so hoch verteidigt kann ich nicht nachvollziehen.
Warum hätte man das nicht tun sollen?
Wenn du tiefer verteidigst, dann gibst du Madrid auch den Raum, den sie 90 Minuten lang nicht hatten.
Genau auf die Weise hat man Atletico das ganze Spiel keine Schnitte gelassen und bis auf eine Szene wurde jeglicher Konterversuch im Ansatz erstickt. Und die Fehler werden noch teurer, wenn sie weiter hinten passieren. Allein bei dem Gegentor werden 4 schlechte Entscheidungen getroffen. Das ist zuviel, egal wo man verteidigt.

Man hat in den Wochen zuvor oft genug gesehen, dass nach dem 1:0 plötzlich das Gas rausgenommen wurde und man selbst gegen Frankfurt und Co aufgrund der eigenen Unsicherheit nicht in der Lage war, das Ergebnis zu verwalten.

Gestern war in meinen Augen die einzig richtige Ausrichtung die, auf das 2:0 zu spielen, anstatt einen toten Gegner nochmal ins Spiel zurück zu holen.
Das Spiel gestern war auch defensiv absolut überragend. Gerade da waren die Bayern Atletico gestern meilenweit voraus.
IamCanadian
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Beitrag von IamCanadian »

Bruins hat geschrieben:Warum hätte man das nicht tun sollen?
Wenn du tiefer verteidigst, dann gibst du Madrid auch den Raum, den sie 90 Minuten lang nicht hatten.
Genau auf die Weise hat man Atletico das ganze Spiel keine Schnitte gelassen und bis auf eine Szene wurde jeglicher Konterversuch im Ansatz erstickt. Und die Fehler werden noch teurer, wenn sie weiter hinten passieren. Allein bei dem Gegentor werden 4 schlechte Entscheidungen getroffen. Das ist zuviel, egal wo man verteidigt.
Du gibst Dir ja die Antwort selbst: So ein System hältst du halt schlicht und ergreifend keine 90 Minuten durch, ohne das Fehler passieren!
Umso länger das geht und die Kräfte schwinden, desto fehleranfälliger wird das System. Und Atletico macht ja nichts anderes, als genau darauf zu lauern.
Am Anfang war das richtig, aber nach der Pause hat man Atletico damit in die Karten gespielt.

Fehler werden doch nicht teurer umso weiter hinten Sie passieren! Es kommt drauf an, wieviel Raum für den Gegner durch den Fehler entsteht. Siehe gestern oder beim AEV letzte Saison: Die Patzer an der gegnerischen Blauen Linie waren relativ weit weg vom Tor. Aber wenn du damit einen Alleingang auslöst, dann wars das halt.
Bruins hat geschrieben:Man hat in den Wochen zuvor oft genug gesehen, dass nach dem 1:0 plötzlich das Gas rausgenommen wurde und man selbst gegen Frankfurt und Co aufgrund der eigenen Unsicherheit nicht in der Lage war, das Ergebnis zu verwalten.
Der Vergleich Frankfurt-Atletico hinkt ein bißchen ;)
Außerdem soll man ja nicht das Gas rausnehmen, aber für Hurra-Fußball bei dem Spielstand hab ich kein Verständnis.
Bruins hat geschrieben:Gestern war in meinen Augen die einzig richtige Ausrichtung die, auf das 2:0 zu spielen, anstatt einen toten Gegner nochmal ins Spiel zurück zu holen.
Das Spiel gestern war auch defensiv absolut überragend. Gerade da waren die Bayern Atletico gestern meilenweit voraus.
So tot war der Gegner eben nicht. Der hat nur drauf gelauert, dass wir einmal ins offene Messer laufen.
Klar war das in der Summe ein gutes Spiel gegen einen Top-Gegner, man hat gegen Atletico gewonnen. Aber es hat halt nicht gereicht. Und so wie es passiert ist, war es aus meiner Sicht absolut vermeidbar.
Bruins

Beitrag von Bruins »

Wenn der Frankfurtvergleich hinkt, dann ist der AEV-Vergleich aber jemand ohne Beine im Rollstuhl ;)

Gegen Atletico kommst du nur zu Tochancen, in dem du nach vorne Vollgas spielst. Zwingst du sie zu Fehlern im Spielaufbau, erwischt du sie in Unordnung. Baust du so gemächlich auf wie du es gerne hättest (das wäre die Konsequenz aus dem später drauf schieben), dann tust du dir schwer. Es kommt nicht von ungefähr, dass Atletico in 36 Primera Division Spielen nur 16 Gegentore bekommen hat. Spanien schau ich ziemlich viel und deren Spiele sind meistens relativ unansehnlich. Alternativ wäre gewesen, das 1:0 zu halten und das aus den letzten Wochen bekannte Handballspiel ohne Torchancen aufzuziehen. Und dieses sich einschläfern ohne den Gegner richtig zu beschäftigen und ihn kontrollierte Bälle spielen zu lassen birgt viel mehr Gefahren, als den Gegner dauerhaft zu Fehlern zu zwingen.

Beim Gegentor spielt Boateng einen eigentlich verschmerzbaren Fehlpass nach vorne rein. Dann schieben 2 Spieler drauf anstatt nur einer und am Ende schlägt erst die Abseitsfalle schief und Alaba tritt neben den Ball, obwohl sein Stellungsspiel eigentlich immer noch gut war. Bei solchen Fehlerketten ist wirklich egal wo du verteidigst.

Was ich mich aber frage: Wo siehst du da Hurra-Fußball? :eek:



Halt mal das Bild bei 1:20 an, als Boateng's Ball auf dem Weg ist und zähl mal die Spieler. Ganz links steht auch noch ein Roter. Da stehen 3 Bayernspieler näher zum eigenen Tor als der offensivste Madrilene und 2 auf gleicher Höhe. Und dann halt nochmal bei 1:23 an. Wenn da nur Alonso oder Boateng hinschieben, ist das eine absolut harmlose Szene. Das ist ja keine Hurrafußball, man stand bis dahin hinten super abgesichert.
So ein System hältst du halt schlicht und ergreifend keine 90 Minuten durch, ohne das Fehler passieren!
Im Prinzip hältst du gar kein Spiel 90 Minuten durch, ohne dass ein Fehler passiert.
Im ganzen Spiel hat man genau eine einzige Torchance zugelassen. Wie soll das denn noch besser zu spielen sein? Ich kann doch bei einer Topmannschaft wie Madrid nicht sagen "ich lass euch jetzt hintenrum in Ruhe aufbauen, dann habt ihr bestimmt weniger Torchancen als eine"? Vor allem dann nicht, wenn ich selbst eigentlich noch ein Tor brauche und der Gegner vom eigenen Spiel bis dato völlig überrrollt wurde.
So tot war der Gegner eben nicht.
Dann hast du ein anderes Spiel gesehen. Wüsstest du eine Szene vor dem 1:0, in der Atletico mal mehr als 5-6 Stationen den Ball kontrolliert in den eigenen Reihen hatte? Ich nicht. Tot oder nicht, das ist Wortklauberei. Die haben die Bälle nur hinten rausgedroschen, weil man nicht mehr zugelassen hat. Nicht weil das der Matchplan war.

Da hätte sich doch jeder ans Hirn gelangt, wenn man das Tempo rausnimmt und sich seiner größten Chance beraubt. Das ganze Stadion hat gestern gebrannt, Atletico hat nur Befreiungsschläge gemacht und man hat die perfekte Mischung aus Vollpressing und kontrollierter Defensive gefunden.

Klar, im nachhinein rede ich mich leicht und sage "einer ist aber durchgerutscht". Andererseits weiß aber jeder, wie Spiele gegen Atletico aussehen, wenn man kontrolliert angreifen will. Da muss ich nichtmal im Konjunktiv argumentieren. Hast du in der Pause denn geschimpft, warum man nach dem 1:0 so weitergespielt hat? Oder fandest du ziemlich gut, dass Atletico gar nicht stattgefunden hat? Wenn du dir das ehrlich selbst beantwortest und mal das danachbinichschlauer weglässt, dann kennst du eigentlich auch die Antwort für die 2.Hälfte.
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Beitrag von el_bart0 »

Ja das Spiel hat einige wirklich schwer getroffen, wenn gleich Liverpool durchaus ne Nr. krasser für mich war! Genau wie gegen Juve schon, hätten es beide Manschaften iwie verdient gehabt weiter zu kommen- am Ende war das fehlende Auswärtstor das Zünglein an der Waage! Die erste Halbzeit in Madrid, auf die war man iwie nicht so richtig vorbereitet bzw. man konnte dem Gegner zu wenig entgegnen... Insgesamt sind die Bayern wieder unter den Top.4 Manschaften und sind mit ca 100Mio Einnahmen im CL Wettbewerb erneut groß belohnt worden... Genau wie der BVB scheidet man als Favorit in der jeweiligen Paarung aus- somit gibts zumind. noch das Duell der Gescheiterten im DFB Pokal :D sollte Pep dieses Spiel verlieren wird die historische 4te Meisterschaft total zu Nebensache- würde in dem Fall überhaupt gefeiert? ^^ *g*
„Die einzig wahrhafte Kraft gegen das Prinzip von Auschwitz wäre Autonomie, wenn ich den Kantischen Ausdruck verwenden darf: die Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum Nicht-Mitmachen.“
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Beitrag von IamCanadian »

Bruins hat geschrieben: Gegen Atletico kommst du nur zu Tochancen...
Was ich mich aber frage: Wo siehst du da Hurra-Fußball? :eek:
Ich fasse mich kurz.
Brauche ich zu dem Zeitpunkt zwingend Torchancen? Nein -> unnötiges Risiko.

Hurra-Fußball = Mein Gegenspieler hat einen 40-Meter-Alleingang obwohl alles, wirklich ALLES passieren darf, nur kein Gegentor.
Bruins hat geschrieben:Hast du in der Pause denn geschimpft, warum man nach dem 1:0 so weitergespielt hat? Oder fandest du ziemlich gut, dass Atletico gar nicht stattgefunden hat? Wenn du dir das ehrlich selbst beantwortest und mal das danachbinichschlauer weglässt, dann kennst du eigentlich auch die Antwort für die 2.Hälfte.
Nein, ich habe nicht geschimpft, gab auch einen Grund.
Aber nach der Pause muss ich anders an die Sache rangehen, die Vorzeichen haben sich geändert, Madrid wird anders aus der Kabine kommen und vor allem eines gilt es zu beachten: Die Zeit auf einen Gegentreffer zu reagieren wird immer weniger...
Bruins

Beitrag von Bruins »

Puh. Da hättest du's besser bei kurz belassen. Wobei das schon nicht der Bringer gewesen wäre.
IamCanadian hat geschrieben:Nein, ich habe nicht geschimpft, gab auch einen Grund.
Das k für den "keinen" ist geschenkt. Sehe ich auch so.

IamCanadian hat geschrieben:Aber nach der Pause muss ich anders an die Sache rangehen, die Vorzeichen haben sich geändert,
Ernsthaft? Minute 46 hatte ein anderes Vorzeichen als Minute 44? Was ist da in der Halbzeit passiert? Im Stadion hat man's nicht gesehen, evtl am Fernseher?
IamCanadian hat geschrieben:Madrid wird anders aus der Kabine kommen
Die haben beim zurück kommen nicht nur gleich ausgesehen, sondern auch den gleichen Scheiß gespielt wie in Halbzeit eins.
IamCanadian hat geschrieben:und vor allem eines gilt es zu beachten: Die Zeit auf einen Gegentreffer zu reagieren wird immer weniger...
Für uns? Oder für Madrid?

Das ist eine Aneinanderreihung von Phrasen und gipfelt letztlich jedes mal nur auf dem "heute weiß ich, dass der Ausgleich gefallen ist".
IamCanadian
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Beitrag von IamCanadian »

Bruins hat geschrieben: Die haben beim zurück kommen nicht nur gleich ausgesehen, sondern auch den gleichen Scheiß gespielt wie in Halbzeit eins.
Sagen wir mal so: 10 Minuten nach der Pause war das Halbfinale entschieden.

Das sind keine Phrasen sondern Fakten: Wenn ich in der CL nicht in der Lage bin regelmäßig zu null zu spielen, dann komme ich nicht ins Finale. Da kannst Du Dein nettes Filmchen bei 1:41 anhalten und von mir aus bei 1:43 nochmal. Und das ganze 10 mal hintereinander. Das war ein - in dieser Ausgangslage - komplett unnötiges Gegentor.

Und jetzt Deckel drauf, wir werden uns eh nicht einigen.
Shutout
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Beitrag von Shutout »

War ein herrliches Spiel gestern! :)

Verdientes weiterkommen und nun hoffen wir auf ein Madrid Finale :thumbup:
tho
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Beitrag von tho »

Ja ohne jeden Zweifel hochverdient :lol:
Vor allem bei 15:2 Torchancen und 8:1 Ecken für Atletico
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djrene
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Beitrag von djrene »

Übrigens finde ich es nicht verwerflich wie Atletico gestern aufgetreten ist. Ich finde es immer hochspannend, wenn zwei grundverschiedene Systeme aufeinandertreffen. Einen Schlagabtausch mit offenem Visier würden doch eh nur Barca und Real mit den Bayern eingehen und wohl selbst dabei nur 40% Ballbesitz haben. Ich kann ja das Gebolze in der Premier-League überhaupt nicht haben, da sind mir solche spannenden Systemvergleiche schon lieber.

Und natürlich ist Bayern selbst schuld. Man hatte in beiden Spielen zusammen Chancen zuhauf denen insgesamt 4 oder 5 Tore in den 2 Spielen zusammen einzuschenken. Man hat nur eines gemacht - also ist man raus. Basta. Verdient oder nicht ist doch im Endeffekt egal. Wir hätten ja ein unverdientes Weiterkommen auch genommen ohne uns zu beschweren. Wie man jedoch einen Trainer cool finden kann, der sich Unsportlichkeit auf die Fahnen geschrieben hat (Ballwurf, für den er in Spanien bis Saisonende gesperrt wurde), der gegnerische Trainer (gestern) und Offizielle (gestern und spanischer Pokal, 8 Spiele Sperre) körperlich angeht und schlägt, das wird mir IMMER unverständlich bleiben. Haben wir uns nicht alle Fairness auf die Fahnen geschrieben? Also zumindest die meisten. Und dann ist ein TYP cool, der 100% im Gegensatz dazu steht? Vielleicht sollte man dann überlegen für was man selber steht. Auch für sowas? Ich nenne sowas ekelhaft und verlogen.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
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