Von Krolock hat geschrieben:Da bin ich in den allermeisten Punkten anderer Meinung. Trotz der aktuellen Berichterstattung, die besagt, dass ein Teil der Bevölkerung tendenziell für populistische Vereinfachung zugänglich ist, sollte man nicht glauben, dass viele dieser Menschen nicht eigentlich der Mitte angehören (wollen). Nicht grundlos vertreten nahezu alle Parteien, die Wähler der AfD zurückgewinnen zu wollen.
Der Hinweis auf Bildung mag stimmen, hilft aber nicht weiter, da auch der Ungebildete mit all seinen Ängsten und Nöten einen Platz in der Gesellschaft hat. Viele von ihnen haben auch nicht nicht aus der Geschichte gelernt, denn sie haben nur ihre eigene Geschichte, eine Geschichte aus Niederlagen, Ausgrenzung und Zukunftsangst. Denen ihre mangelnde Bildung um die Ohren zu hauen, hilft nicht weiter, im Gegenteil, es stärkt die Bindung an diejenigen, die sie vermeintlich ernst nehmen und sie anhören.
Die aktuelle politische Lage sollte eine Warnung an alle Stellen sein, die bei der Gestaltung und Abwicklung von Leben und Gesellschaft mitwirken. Der erhobene Zeigefinger und die Schelte in Richtung Wählerschaft bringt wenig bis nichts.
Außerdem halte ich es für dringend notwendig, „den AfD-Wähler“ von „dem Nazi“ strikt zu trennen, auch wenn es natürlich Schnittmengen gibt. Solidarität unter Ausgegrenzten wird nie zu gemäßigtem Denken führen. Und es geht ja in letzter Konsequenz nicht darum, sein Feindbild zu pflegen, sondern die Sinne derer zu schärfen, deren selbige getrübt sind.
Das funktioniert nur ohne Arroganz und in strikter Trennung zum echten Nazi. Jede Diskussion mit einem AfD-Wähler sollte mit der Frage „Warum“ beginnen, auch wenn manchmal die Feststellung „Dummkopf“ näher liegen mag.

@DjRene
Schon mal gemacht? Du wirst stereotype Antworten bekommen. Quer durch alle Schichten. Nachplappern vor allem. Egal wie intelligent das Gegenüber ist. Die Allermeisten haben sowieso kein Interesse daß man mit ihnen redet. Und ich sage Dir, auch kein Interesse daran, daß man sie "versteht.
Beinahe täglich. Und meine Erfahrungen sind größtenteils andere,als du sie hier beschreibst.Darum rede und diskutiere ich immer wieder mit Ihnen.
Allerdings,das gebe ich zu, es sind auch Menschen dabei,denen es wirklich nur um Fremdenhass etc. geht. Das merkt man dann recht schnell und da habe ich auch das Gefühl,das bei denen von mir zumindest kein Zugang für Argumente gefunden wird.
Ich bleibe dabei,ein großer Teil Afd Sympathisanten sind nicht fremdenfeindlich,sondern zugänglich,wenn man mit Ihnen spricht. Sie sehen sich in der aktuellen Politik nicht wiedergefunden. Natürlich sind sie recht recht blauäugig,wenn man Ihnen die Gefahren solcher Parteien vermittelt. Sie finden sich mit Ihren Ängsten und Nöten in den etablierten Parteien einfach nicht wieder und rechtfertigen ihre Entscheidung damit. Und ganz ehrlich. Ein Stück weit kann ich das auch verstehen. Du schreibst ja selbst,wie abgehoben und fern die Politiker von den Alltagsproblemen der Menschen sind. Immer wieder vernimmt man die Aussage,man habe den Wähler nun verstanden um ihm nächsten Atemzug wieder eine Schote rauszuhauen,die so fern des Volkes ist,das man nur den Kopf schütteln kann. Hartz 4 ist keine Armut, Aktuelle Pflegekräfte sollen mehr Stunden arbeiten, Dieselkompromiss, das Wohnungsproblem soll unter anderem durch Zuschuss von Eigenheimen mitgelöst werden(wie soll sich ein Pfleger bspw. Eigentum leisten können).
Als Bürger kann ich den Menschen nur vernünftig klar machen,das man ihre Sorgen und Nöte versteht,ihnen dann aber auch erklären,warum es trotzdem gefährlich und falsch ist,der Afd ihre Stimme zu geben. Aus den von Dir genannten Gründen und mehr.