Engelhardt hat geschrieben:Wir reden hier von einer Handelsbilanz, in der man sich meines Wissens nach eher "reich" rechnet als arm - im Gegensatz zur Steuerbilanz. Dank BilMoG ist eine Gleichstellung ja auch kaum noch möglich.
Inwiefern sollte man sich denn für die Handelsbilanz ärmer rechnen als man ist? Und an welcher Stelle sollte das geschehen? Ich würde hier von real erwirtschafteten Verlusten ausgehen, nicht von errechneten. Und an denen kann ich nun wirklich keinen Vorteil erkennen?
So pauschal würde ich das jetzt nicht sagen. Es gibt schon einige Punkte, wo sich Handels- und Steuerrecht decken.
Desweiteren ist eigentlich eher das Gegenteil dessen der Fall was du sagst. Gerade im deutschen Handelsrecht gilt das Vorsichtsprinzip und so kann ich mich im Handelsrecht, insbesondere im Rückstellungsbereich, ärmer rechnen als es den steuerlich anerkannten Sachverhalten entspricht.
Engelhardt hat geschrieben:Das ist mir alles so bewusst. Auch der letzte Absatz. Wir sind uns also einig, dass das leichte Minus tatsächlich "erwirtschaftet" wurde.
Ich halte es für wenig ausgefuchst Jahr für Jahr weiter ins Minus zu rutschen um dann sagen zu können "Aber Steuern, die mussten wir nicht zahlen!". Du nicht? Zumal das Geld das man erwirtschaften würde ja in einen qualitativ besseren Kader gesteckt werden könnte, ehe die Steuer zuschlägt.
Entweder die konstant wachsende finanzielle Lücke wird irgendwann durch die Gesellschafter ausgeglichen (wo ist hier der Unterschied zu einem Investor, der sich auch jederzeit zurückziehen kann?), oder die Verbindlichkeiten wachsen konstant an. Nicht profitorientiert zu sein heißt ja nicht, dass man jährlich einen höheren Schuldenberg anhäuft.
Ich gehe natürlich nicht aus, dass da völlige Laien am Werk sind, die Hintergedanken würden mich aber schon interessieren. Theoretisch reden wir hier ja von Schulden die innerhalb von ein paar Jahren tilgbar wären, wenn man denn wollen würde. Bei nur einem Euro mehr Eintrittspreis sind das bei 19% Mehrwertsteuer 80 Cent je verkaufter Karte. Bei einem Zuschauerschnitt von 4.500 sind das pro Spiel 3.600 Euro und pro Saison 93.000 Euro.
Na im Prinzip wird man ja wohl genau das machen. Um keinen Gewinn zu machen, der dann versteuert werden müsste, versucht man möglichst viel in den Kader zu stecken und das relativ genau zu planen.
Aber wie bereits weiter oben geschrieben wurde, ohne einen genauen Blick in die Bücher, va die GuV, müssen wir hier viel spekulieren.