Von Krolock hat geschrieben:Mal abgesehen davon, dass „iwo“ in mehreren Bundesländern „bestimmt nicht“ oder „ach was“ (verneinend) bedeutet, gehörst du mit dieser Aussage exakt zu denen, die mit zur Verrohung der Gesellschaft beitragen.
Es gibt bei einem verbalen Angriff schlicht und ergreifend keine Rechtfertigung für körperliche Gewalt. Punkt. Keine Ausnahme. Der Kluge lässt derartiges an sich abprallen, der weniger Kluge und Gerechtigkeit einfordernde zeigt an oder beleidigt meinetwegen zurück. Es gibt keinen Grund für jede Form körperlicher Gewalt. Selbst das berühmte „Züchtigungsrecht“ in der Erziehung hat der Gesetzgeber mittlerweile unter Strafe gestellt.
Verrohung der Gesellschaft. Ich trage also zur Verrohung der Gesellschaft bei.
Ja was soll man dazu schreiben?
"Der Kluge lässt derartiges an sich abprallen".
Körperliche Gewalt = nicht gleich körperliche Gewalt.
Selbst durch psychischer Gewalt, verbal also auch, lässt sich körperlicher Schaden zufügen.
Entweder ein äußerst schwaches Opfer- sprich Muskeln und Hirn- oder aber vllt. auch einfach gezielt 5:1 provoziert, gezielt gegen deine Schwächen arbeitend. Weil du so nett bist- also der Klügere eben der es an sich abprallen lässt, hast du sie angezeigt.
Glaub mir, ich bin ganz froh sofern ich solchen Auseinandersetzungen erfolgreich ausweichen kann aber in der Vielzahl solcher potenziellen Anfeindungen + mehr, gehen gewisse verbale Dinge eben so überhaupt nicht klar. Eine Anzeige wegen Beleidigung? Fehlt nur noch das chinesische Punktesystem + Überwachung? Für die Überwachung ist ja schon ausreichend gesorgt und über Gelder die im sozialen Bereich an allen Ecken und Enden fehlen, braucht man sich auch keine Gedanken machen, welche zur Verrohung der Gesellschaft beitragen. Ich versuche mich so gut es geht davor zu drücken, also vor gewaltsamen Auseinandersetzungen. Ich sehe auch nicht wo ich mit der Aussage großartig zusätzlich zur "Verrohung der Gesellschaft" beitrage. Gewalt zu vermeiden- körperlich und verbal- ist fast immer die angestrebte Lösung.
Ich frage mich gerade was viel wichtigere Faktoren auf dem Weg zu gesellschaftlichen Verrohung sind? Sind es nicht doch eher die viele Unzulänglichkeiten aus Politik und Wirtschaft die in gewissen Strömungen einen Bärenanteil leisten? Soziale Ungleichheit zu bekämpfen und zumind. den Versuch eine Angleichung zu erreichen, muss eigentlich ganz weit oben auf der Agenda stehen. Fehlanzeige! Im letzten Jahrzehnt ist nicht so besonders viel in diese Richtung passiert! Wie soll eine Gesellschaft mit einer solchen Perspektive nicht zwangsläufig verrohen? Die Leistungsgesellschaft fordert immer größere Opfer und die soziale Ungleichheit nimmt eher zu. Die Märkte sind radikal, was erwartet man von Menschen in einer solchen Zeit, mit einer solchen Perspektive? Gewalt ist keine Lösung aber die Staatsgewalt bekommt einen immer mächtigeren "Sicherheitsapparat"- zu welchem Zweck? Die Gewalt in allgemeines Wohlgefallen auflösen?
Versteh mich nicht falsch und ich geb zu das ist bei dem Text für dich vermutlich sogar eher zuträglich, da du die Verrohung der Gesellschaft ja mir eher mitanlasten möchtest. Auch wenn ich weit vom Thema abgekommen zu sein scheine und es durchaus ebenso begrüßenswert finden würde, sofern sich aus dem aktuellen Pulverfass der Gesellschaft wieder etwas positiveres erhebt , so glaube ich nicht das wir dieses Ziel mit einem ausgeuferten Überwachungsstaat bei schrumpfender Sozialprognose erreichen. Dies alles rechtfertig gar nichts, keine ausufernde Gewalt, keine Gruppe von Jugendlichen die sich durch Gewalt zu profilieren versucht aber m.M.n. rechtfertigt es auch nicht wieder endlos über das Thema Sicherheit zu schwadronieren und den dafür Verantwortlichen immer noch mehr Macht einzuräumen! Die Politik ist ihrer Verantwortung über die letzten Dekaden nicht wirklich nachgekommen, eben eine sozialverträglichere Gesellschaft zu fördern. Gut für die ist das Auslegungssache, weil man sich ja fast alles drehen und wenden kann wie man möchte und am Ende wird man auch für den Mindestlohn von unter 10 Euro gefeiert, gut eher von denen die für das doppelt und dreifache arbeiten- aber gut, man muss sich in den Medien nur richtig verkaufen. Zum Thema gesellschaftliche Verrohung fällt mir so viel ein und NEIN- es rechtfertig nicht auf eine Person einzuschlagen oder sie gar schwer zu verletzten, so schwer sogar das sie stirbt. Der Staat trägt jedoch auch eine große Verantwortung und eben nicht nur einseitig für Sicherheit mit der harten Hand des Gesetzes zu sorgen, sondern die Prioritäten insgesamt auch wieder mehr Richtung sozialem Ausgleich zu lenken. Kinderarmut, Altersarmut, zwischendrin ist die Perspektive jetzt auch nicht immer die Beste und ja Klimwandel- raus aus der Atomkraft, der Braunkohle und iwann voll mit erneuerbaren Energien
Ahso die Marktradikalität nicht zu vergessen. Die hatte ich schon?
Hauptsache es fließt mehr Geld in Rüstung und innere Sicherheit alles andere ist bei dieser Regierung sekundär- finde den Fehler im Bild? Wer soll hier in Zukunft die Wogen wieder mehr glätten? Die AFD? Oder gar ein weiter so im merkelschen Sinne? Und ich bin da ja auch noch, mit diesen Zeilen und der Aussage "sich nicht alles gefallen zu lassen" die Aussichten waren schon besser!
Ja was soll man schreiben? Allgemein die Politik in der letzten Dekade war ziemlich ernüchternd und das man jetzt wieder eine wochenlange Gesprächsrunde zum Thema Sicherheit einberuft, hat mir gerade noch gefehlt. Nicht schön was in Augsburg passiert ist aber eine Verrohung der Gesellschaft wird eben eher nicht durch einen durch und durch radikalen Markt oder durch einen Überwachungsstaat ala Bayern effektiv verhindert werden. Zumal meine Aussage völlig aus dem Kontext gerissen ist. Ich sehe solche Sätze von mir nicht als Beitrag zur Verrohung der Gesellschaft, viel eher bin ich auch nur ein Mensch und verbunden mit dem Kredo "Leben und leben lassen" versteh ich da einfach nicht mehr so viel Spaß, sofern man mir das Messer auf die Brust setzen will, du verstehst? Vllt. auch nur so ne Phase aber iwo will ich mir eben doch nicht alles gefallen lassen und sofern man mich leben lässt, bin ich der letzte der ein Interesse dran hat die Gesellschaft weiter zu verrohen oder sich an Gewalt/Verbalattacken erfreut.