Rigo-QN hat geschrieben:Ist das auch eine Form von Whataboutism?
Nein, denn jeder kann das für sich selber machen. Ergebnisoffen. Ich stoße es nur an, in Gedanken ein paar Szenarien durchzuspielen. Was bei mir dabei rauskommt ist ein offenes Geheimnis, muß bei anderen aber nicht so sein.
Dr. Strangelove hat geschrieben:Nein, weil wir uns in dem Fall nicht einmal auf ein Gedankenexperiment einlassen müssen, weil wir nämlich die Gegenüberstellung zwischen einem BLM-Protest, der eben nicht eskaliert ist, an beinahe exakt gleicher Stelle am Lincoln Memorial haben:
Eben weil er nicht eskaliert ist, müssen wir das als Gedankenexperiment machen, was geschehen würde, wenn, teils bewaffnete, Menschen aus dieser Demo heraus das Capitol gestürmt hätten.
Wenn wir jetzt einfach mal naiv sagen, daß die USA uns in manchen negativen gesellschaftlichen Entwicklungen meist ein paar Jahre voraus sind, dann gibt uns das die Möglichkeit ein wenig gegenzusteuern. Dort stürmt man das Capitol und wedelt mit Südstaatenflaggen, hier versucht man in den Reichstag zu kommen und wedelt mit Reichflaggen. Dort wiegelt der Präsident den Mob auf, hier macht das eine Oppositionspartei. Dort bedroht man Volksvertreter, hier bedroht man Volksvertreter. In beiden Fällen bekleckern sich die Ordnungskräfte nicht mit Ruhm.
Und ja, das ist jetzt ein klein wenig whataboutism - aber man muß die Parallelen schon benennen, will man darauf vorbereitet sein. Es wird ja nicht eine Verfehlung mit einer anderen gerechtfertigt oder relativiert. Da beginnt nämlich die Problematik des whataboutism - nicht im reinen Vergleich.